„Oh oh! Isaac auf zwei Uhr!", rief Chloe. Sofort blickte ich mich um.
„Nein, sieh nicht hin, das ist voll auffällig! Ist er nicht süss?" Ich zuckte mit den Schultern. Er war hübsch, aber nicht mein Typ.
„Ich schwärme für ihn seit einem Jahr!", klärte sie mich auf. Gerade kam der Gastgeber auf uns zu geschlendert.
„Na, amüsiert ihr euch?", erkundigte er sich, „Chloe möchtest du mit mir tanzen?"
Unsicher warf sie mir einen Blick zu. Wenn sie mit ihm gehen würde, stünde ich hier alleine rum, aber ich war nicht egoistisch und liess sie deswegen ihre Chance verpassen. Ich nickte ihr aufmunternd zu.
„Liebend gerne, Isaac!", flötete sie. Gemeinsam zogen sie ab. Grossartig! Ich stand hier alleine rum und langweilte mich. Weil die Luft ziemlich stickig wurde, bahnte ich mir einen Weg nach draussen.Ah, endlich frische Luft!
„Schickes Kleid, Süsse!", wurde ich angebaggert. Ich sah auf und erkannte Liam und seine Kumpels, die rauchend in der Ecke standen. Der Typ, der gerufen hatte, stand mir am nächsten. Ich glaube, das war Josh, der beste Kumpel von Liam. Ich warf ihm einen bösen Blick zu. Mussten diese Typen gerade jetzt hier draussen rauchen? Ich wollte gerade wieder reingehen, als sich Liam vor mir aufbaute. Etwas verängstigt sah ich auf. Wenn nur nicht seine Augen so wunderschön wären! Und sein braunes, dichtes Haar sah so aus, als wäre es mega weich und lösten in mir den Wunsch aus, sie zu berühren. Oh Gott, ich musste dringend aufhören von ihm zu schwärmen!
„Wieso gehst du denn schon wieder?", tat er unschuldig und ahnungslos. Ich schnaubte nur und wollte zur Seite ausweichen. Doch er trat ebenfalls einen Schritt zur Seite. Wütend sah ich ihn an. Man, wie sollte ich aus dieser Situation wieder rauskommen? Wieder mal wünschte ich mir, ich hätte nicht beschlossen, aufhören zu reden!
Oh shit! Ich hatte jetzt schon zweimal diese Woche bereut, zu schweigen! Ich musste stark bleiben! Für Emily. Als ich an Em dachte, traten Tränen in meine Augen. Schnell wandte ich den Blick ab und sah zu Boden. Liam und seine Volltrottel sollten mich nicht weinen sehen!
„Weinst du etwa? Hast du solche Angst vor mir?", fragte Liam. War er etwa besorgt? Liam Collins? Und natürlich musste sich alles um ihn drehen. Auf den Gedanken, dass ich nicht wegen ihm, feuchte Augen bekam, kam er wohl nicht. Ich sah weiterhin auf den Boden.
„Du brauchst mich nicht zu fürchten.", sagte er leise, so leise, dass nur ich ihn hören konnte. Verwirrt sah ich wieder auf. Okay, ich musste dringend hier weg, weg von Liam! Er brachte mich total durcheinander! Flink huschte ich an ihm vorbei und tauchte in der Menge unter.
Eine weitere Stunde verging, in der ich einfach in der Ecke stand und mich unsichtbar machte. Ich mochte keine Partys und beschloss, dass mich keine zehn Pferde mehr auf eine kriegen würden!
„Shay!", wurde ich aus meinen trübseligen Gedanken gerissen. Suchend blickte ich auf und erspähte Chris, der sich einen Weg zu mir bahnte.
„Standest du etwa die ganze Zeit alleine rum?", erkundigte er sich besorgt. Ich nickte.
„Oh, das tut mir leid, wenn ich das gewusst hätte, wäre ich geblieben..." Ich legte ihm aufmunternd den Arm um die Schultern und zuckte mit den Schultern, um ihm zu zeigen, dass es nicht so schlimm sei.
„Wolltest du nicht ein bisschen tanzen?" Ich würde schon gern, aber niemand hatte mich gefragt. Ich hatte auch nichts anderes erwartet. Ich meine, wer möchte schon mit dem grössten Freak der Schule zusammen gesehen werden? Wieder zuckte ich einfach mit den Schultern.
„Na komm, rocken wir die Tanzfläche!", rief er grinsend und bevor ich protestieren konnte, zog er mich schon mit.
Nach einer Weile gesellte sich Chloe wieder zu uns und sie schwärmte uns vor, wie toll Isaac doch wäre.
„Hey ihr drei! Wir wollen ein Spiel spielen, macht ihr mit?", fragte uns Elane, die urplötzlich neben uns aufgetaucht war. Chris war natürlich sofort dabei und auch Chloe schien nicht abgeneigt. Ich gab mich geschlagen und trottete den anderen hinterher.
Kurze Zeit später waren wir beim Ziel angekommen - ein Zimmer im oberen Stock. Es hatte in der Mitte einen grossen Diwan und davor einen flauschigen Teppich. Die anderen waren zur Seite geschoben worden. Ausser uns vier lungerten noch sechs weitere Leute im Raum herum. Mir gefiel das ganz und gar nicht. Auf dem Diwan sassen Isaac, Liam, Josh, ein weiterer Kumpel, Marc glaub ich, und Ashley und zu Füssen des Diwans auf dem Teppich sass Pamela, die beste Freundin von Ashley.
„Setzt euch, Leute. Ich wär dafür, wenn wir Suck and Blow spielen würden. Hat jemand etwas dagegen?", fragte Isaac. Inzwischen lallte er bereits leicht. Logischerweise hatte niemand etwas dagegen. Was zur Hölle war Suck and Blow? Wie auf ein unsichtbares Kommando hin, setzten sich alle auf den Boden in einen Kreis. Dummerweise landete ich neben Liam! Aber wenigstens sass auf meiner anderen Seite Chris. Isaac, der zwischen Ashley und Chloe sass fragte:
„Kennen alle das Spiel?" Alle nickten, nur ich schüttelte den Kopf.
„Okay, ich erkläre es kurz. Ich nehme dieses Stück Papier und versuche es nur mit dem Mund an meine Nachbarin weiterzureichen. Das Ziel ist es natürlich, dass das Papier nicht runterfällt. Falls es runterfallen würde, küsst man sich." Erschrocken riss ich die Augen auf. Küssen?! In meinem ganzen Leben hatte ich erst eine Person geküsst. In der ersten Klasse beschlossen ich und mein damaliger bester Freund, das mal auszuprobieren, da alle so einen grossen Wirbel darum veranstalteten. Doch wir waren noch etwas zu jung um es zu verstehen. Fazit ich hatte keine Ahnung, wie man sich richtig küsst...
„Willst du etwa kneifen?", fragte Ashley höhnisch und ihre Busenfreundin kicherte. Entschlossen schüttelte ich den Kopf.
„Na dann, ist ja alles geklärt. Fangen wir an!" Interessiert beobachtete ich, wie Ashley das Papier einsaugte und es erfolgreich an Isaac weiterreichte. Dieser reichte es an Chloe, sie an Josh, von ihm zu Elane, sie an den Typen, von dem ich glaube, dass er Marc hiess, dieser reichte es an Pamela und sie an Liam. Bei niemandem fiel es runter! Plötzlich wurde mir schlagartig bewusst, dass Liam dieses Papierstück nun an mich weiterreichen musste! Meine Handflächen begannen zu schwitzen und ich blickte nervös zu ihm auf. Er näherte sich mir konzentriert. Seine tollen grauen Augen trafen meine blauen. Auch ich bewegte meinen Kopf langsam näher zu ihm. Schliesslich berührten meine Lippen das Papier. Ich spürte, dass er aufhörte das Stück anzusaugen und blies es jetzt an meine Lippen. Vorsichtig versuchte ich es einzusaugen. Doch in dem Moment, in dem er aufhörte dagegen zu blasen, fiel es runter und seine warmen, weichen Lippen trafen meine. Blitzartig wich ich zurück. Verlegen starrte ich auf meine Hände, während die anderen johlten und klatschten. Liam sah mich durchdringend mit so einem komischen Blick an, den ich nicht deuten konnte.
„Nachdem der Fisch abgelost hat, machen wir jetzt was anderes!", schlug Ashley vor. Ich warf ihr einen bösen Blick zu, den sie aber bloss mit einem fiesen Lächeln quittierte.
„Na gut, und was?", neugierig beugte sich Isaac näher zu ihr hin.
„Wie wär's mit Flaschendrehen?", schlug sie vor.~~~~~~~~~~
Hey meine LeserInnen!
Endlich hab ich es geschafft zu updaten. Sorry, dass es so lange dauerte, aber ich hatte viel um die Ohren in letzter Zeit... Dafür ist es diesmal ein längeres Kapitel! :)Aber hier der versprochene zweite Teil der Party! Gefällt es euch? Ich würde mich über Feedback freuen! *~*
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Wie geht es wohl weiter? ;)Eure be_brave__
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Silent Voice *paused*
RomanceZwei Jahre ist es her, seit Shayna Lewis mit jemandem gesprochen hatte. Seit dem tödlichen Unfall ihrer kleinen Schwester Emily. Ihre Familie ist verzweifelt, wissen nicht, wie sie Shayna wieder zum Sprechen bringen können! Sie beschliessen, dass...