Ich liege auf meinem bett und starre die wand an.
Seit stunden.Teufel: geh feiern, trink mal wieder richtig schön viel alkohol und so. Dann gehts dir besser.
Engel: Nein, nein, nein! Das ist keine lösung!
Teufel: Halts Maul du *****
...Ich drehe mich auf die seite. An dieser stelle muss ich das wohl erste mal auf den engel hören. Wenn ich im leben irgendwas gelernt habe, dann dass du, wenn du vor deinen problemen wegrennst einem viiel, viel größeres problem direkt in die arme läufst.
Ich habe die ganze nacht durchgeheult.
Das ist das beschissene am leben: immer wenn alles perfekt ist kommt irgendwas und alles geht wieder kaputt.
Soll ich einfach zu ihm gehen und die wahrheit sagen, mit dem risiko dass ihn das verletzt und unsere freundschaft wieder zerstört wird und ich wieder #foreveralone bin und unglücklich und ein bad gurl?
Nein.
Ich kann einfach nicht.
Warten kann ich auch nicht.
Lügen?
Ich kann ihm nicht ins gesicht lügen!!
Was sonst?
Ich wälze mich.
Es ist jetzt fast 24 stunden her dass wir am see waren.
Jetzt vor 24 stunden schwammen wir gerade in see und meine welt war noch heil.
Ich denke an den see.
Es war so schön da.
Ich schaue raus, die sonne geht gerade unter.
Plötzlich stehe ich auf und ziehe mir einen hoodie und eine jeans an, nehme den autoschlüssel und gehe runter.
Steige ein,fahre los.
Richtung see.
Als ich fast da bin ist die sonne komplett untergegangen und auf einmal ziehen schwarze wolken vor den himmel und es beginnt wie auf kübeln zu gießen. Ich rase die dunkle geschlängelte waldstraße entlang, viel zu schnell. Bei jeder kurve schießt adrenalin durch meinen körper weil die reifen fast auf der spiegelglatten straße wegrutschen.
Dann bin ich da.
Keine ahnung wie ich es hier her gefunden habe.
Ich renne durch den wald, komme wenig später am see an.
Ich setze mich in das nasse gras, schließe die augen.
Es regnet die ganze nacht. Ich sehe nichts, fühle nichts außer wie die von nässe durchweichten kalten klamotten an mir kleben und der regen auf die kapuze über meinem kopf prasselt.
Ich müsste eigentlich längst verhungert, erfroren und eingeschlafen sein, ich habe diese und die letzte nacht kein auge zu gemacht, seit mindestens 30 stunden nichts gegessen und sitze seit etwa 6 stunden im strömenden regen.
Aber ich fühle nichts.
Ab und zu lege ich meinen kopf in den nacken und trinke gierig etwas regenwasser, dass in Strömen auf mich klatscht.
Aber es fühlt sich etwas gut an. Ein winziges winziges bisschen.
Ganz winzig.
Und ich denke an nichts, also auch nicht an luke.
Komisch dass noch kein wolf oder so vorbei gekommen ist der mich für eine tote hält, so regungslos und unterkült ich bin, und mich bei lebendigem leibe auffrisst.
Vielleicht wäre es ja besser so...
