Kapitel 1

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Klirr' machte es, als mein glas gegen das es süßen jungen gegenüber von mir stieß.
Wiskey schwappte über den rand und landete fast auf meinem schwarzen minirock.
Ich klappte die zunge hoch und schüttete den wiskey in mich hinein. Keine ahnung das viewielte glas das war. Dann stand ich auf und stolperte auf die tanzfläche.
Ich hatte das gefühl, in einem schiff zu sein. Alles schaukelte. Ich kicherte. Ziemlich behindert.
Aber hey - ich war a) scheidungskind b) bad girl und c) betrunken...
Auf der tanzfläche angekommen begann ich so abzudancen, bis meine in kniehohen schwarzen schnürstiefeln steckenden füße weh taten. Zu dem minirock und den schnürstiefeln trug ich ein ebenfalls schwarzes crop top. Mein style eben.
Ich liebe schwarz.
Schwarz ist wie ich - dunkel, böse und von allen gehasst.
Nach meiner tanzeinlage taumelte ich richtung wc.
Dort schaute ich in den spiegel.
Dunkelroter lippenstift, die haare unodentlich irgendwie hochgesteckt, kajal, dunkler liedschatten. Selbst mein bauchnabelpiercing war dunkel.
Plötzlich hörte ich ein stöhnen aus einer der toilettenkabinen hinter mir.
Ich verdrehte die augen und torkelte wieder aus dem wc heraus.
Danach ging ich mehr oder weniger geradeaus durch die menge hindurch auf den ausgang zu.
Auf der treppe saßen zwei boys und kifften.
Der eine bot mir shisha an und - als ob ICH da nein sagen könnte - setzte ich mich zu ihnen.
Dann bin ich komplett abgestürzt.

Am nächsten morgen lag ich jedenfalls bei einem total hässlichem jungen im bett.
Er pennte ein glück noch ( und schnarchte dabei! ). Also stieg ich aus dem bett und schlurfte ins bad.
Mein makeup war komplett in arsch und mein kopf tat todesweh, also schaufelte ich mir kaltes wasser ins gesicht und suchte anschließend meine sachen zusammen.
Als ich irgendwann endlich die haustür gefunden hatte, nahm zum runtergehen den alten fahrstuhl und setzte mich, da es 7 stöcke in diesem haus gab, in eine ecke und schloss für einen moment die augen.
Wenig später, nachdem ich in der u-Bahn schwarz gefahren war und in unserem riesigem designerappartement angekommen war, machte ich mir cornflakes und kaffee und setzte mich in die moderne, gefühlte 2milliarden quadratmeter große küche.
Hässlich.
Ich hasste unser appartment.
Auch wenn es im nobelsten viertel stand, es war so groß und hell und aufgemotzt.
Wie gesagt, ich liebte schwarz.
Der rest auf diesem planeten war scheiße.
Besonders die männer.
Alles behinderte arschlöcher.
Das wurde dadurch, was ich bemerkte, während ich an dem zimmer meiner "eltern" vorbei hoch in meine eigene etage ging, perfekt unterstützt.
Meine "eltern" machten rum!
Urggg.
Sofort stürzte ich ins bad und kotzte in die toilette.
Keine ahnung ob es vom feiern gestern und heute nacht kam, oder von dem anblick wie mein spießiger, geldsüchtiger arsch-stiefvater mit meiner genauso geldsüchtigen und seit der penner bei uns wohnt auch spießig gewordener, sich nie um mich kümmernder mom rummacht!

"Charlie bist du zuhause?",brüllte mom.
Ach, auch mal bemerkt? Aber Respekt, wenigstens weißt du noch dass es mich überhaupt gibt!! Und wo war ich wohl? Stimmt interressiert dich ja nicht!
In meinem zimmer setzte ich mich in meinen begehbaren schrank, knipste das licht aus und heulte aus wut auf alles solange, bis ich mit dicken roten augen erschöpft einpennte.
Wieso war diese welt nur so scheiße?!

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