Herbst

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Herbst

Wenn August uns verlässt
Und die Ernte gedeiht
Und an jedem Geäst
Eine Frucht heranreift,

Wenn statt Sonne der Wind
Das Wetter bestimmt,
Dann weiß jedes Kind,
Dass der Herbst Einzug nimmt.

Man erkennt ihn erst kaum,
Er kommt über Nacht,
Doch steht bald jeder Baum
In leuchtender Pracht.

Die Palette so bunt,
Reicht von Grün bis tief Rot,
Doch sind die Farben auch der Grund
Für den baldigen Tod.

Denn flüsternde Winde
Umschmeicheln die Blätter
Und ziehn sie geschwinde
Von den Bäumen herunter.

Und leisten sie Widerstand,
So der Sturm erzürnt bellt
Und reißt an ihrem Rand,
Bis auch das letzte Blatt fällt.

Ist das letzte Blatt taub,
Dann ist's vollbracht,
Vorüber das Laub
Und vorüber die Pracht.

Doch damit beendet
Ist es noch nicht,
Nichts wird verschwendet,
Das Laub erfüllt eine letzte Pflicht.

Es ist der Kälte ein Riegel,
Dient als Winterquatier,
Schützt Maus und Igel
Und manch anderes Tier.

Sie bereiten sich vor
Auf eine lange Ruh,
Denn der Instinkt flüstert ins Ohr,
Es geht auf den Winter zu.

Die Sonne singt nieder,
Der Wind heult eisig kalt,
Doch das Leben kehrt wieder
Und zwar schon bald.

Poesie - Meine Gedichte, meine Gedanken, meine WeltWo Geschichten leben. Entdecke jetzt