Kapitel 11

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Kathys P.O.V

Mit der Aussage, dass die Jungs noch länger hier bleiben würden, rutschte meine Laune völlig in den Keller.

An und für sich waren die Jungs ja ganz nett... nach einer Zeit. Aber ich hatte diese Semesterferien echt was besseres zu tun.
Eigentlich wollte ich zu unseren Eltern nach Deutschland fliegen oder lernen. Obwohl das Lernen wohl nichts bringen würde, da ich mir relativ sicher war, das ich den Platz nicht bekommen würde.

Als mich dann alle so erwartungsvoll ansahen und auf mein Kommentar warteten, brachte ich nur ein leichtes Lächeln heraus und ging dann in mein Zimmer.

Dort ließ ich mich auf mein Bett fallen. Mit dem Gesicht nach unten blieb ich liegen. Was sollte ich machen wenn ich den Platz nicht bekommen würde? Mein  ganzes Leben lang träumte ich davon Ärztin zu werden. Und ich hatte keine Ahnung was ich im schlimmsten Fall machen sollte. Genrell hatte ich Angst vor der Zukunft.
Wahrscheinlich würde ich alleine mit vielen Katzen sterben.
Bei meinem Männergeschmack werde ich den richtigen wohl so schnell auch nicht finden. Ich meine man begegnet ja nicht jeden Tag einem Mann der aussieht wie Seth Rollins oder Roman Reigns.

Da lag ich also hier wärend meine Schwester und die Jungs sich unten tot lachten.

Irgendetwas musste ich ja machen also nahm ich mir ein Buch und begann zu lesen. Es war bestimmt das dritte mal das ich Herr der Ringe: die zwei Türme las, aber es wurde nie langweilig es zu lesen. Beim Lesen war ich einfach weg. Mit meiner überaus großen Fantasie träumte ich mich einfach weg.

Nach circa 20 Minuten hatte ich aber keinen Bock mehr. Ich packte das Buch beseite und starrte weiter in die Luft. Da viel mir mein Flügel ins Auge. Er hatte damals Oma gehört und als sie starb, hatte sie ihn mir vermacht. Doch gespielt hatte ich nie auf ihm. Es lag wohl daran das ich nicht die beste Pianistin war und weil der Flügel mich einfach immer zu doll an Oma erinnerte.

Langsam ging ich auf ihn zu und nahm auf dem Klavierhocker platz. Dann hob ich die Klappe an und begann leise zu spielen. Die unten schienen es nicht zubemerken, denn sie lachten ungestört weiter.

Ich spielte und spielte. Doch nach einer Weile wurde mir auch das zu blöd. Zu sehr musste ich an meine überalles geliebte Oma denken. Erst vor einem Jahr war sie an einem Hirntumor gestorben. Alleine. Und das war das was mich am aufregte. Ganz alleine musste sie im Krankenhaus sterben. Wie sich das wohl angefühlt haben musste? Ich hoffe sie hat nicht zu sehr gelitten.

Eine kleine Träne kullerte meine Wange runter, aber ich wüschte sie weg, setzte mich einfach auf mein Bett und dachte weiter nach.

Kurze Zeit später streckte Charly ihren Kopf zu Tür herein: "Naa du. Wir bestellen beim Chinesen und ich wollte fragen was du haben willst" fragte sie fröhlich.
"Alles okay?"fragte sie weiter, als ich sie nicht wirklich beachtete.

"Was? Ja alles okay, aber ich hab kein Hunger" versuchte ich sie abzuwimmeln.

"Ja okay, aber sicher das alles gut ist?"fragte sie.

"Ja es ist wirklich alles gut."

Sie schloss die Tür. Jetzt belog ich sogar meine eigene Schwester! Wie tief war ich gesunken? Wenn das so weiter geht musste ich mir spätestens mit 25 ein paar Katzen zu legen.

Vielleicht brauchte ich etwas frische Luft. Ich ging auf den kleinen Balkon, der an mein Zimmer grenzte und setzte mich hin. Die Beine steckte ich durchs Gitter und ließ sie baumeln.

Ich beobachtete die Vögel, die Bäume und die paar Menschen die auf der Straße vorbeiliefen.

Nach einer Weile klopfte es an meiner Tür.

"Geh weg Charly" brüllte ich.

"Ich bin nicht Charly. Aber ich könnte deine Hilfe brauchen" antwortete jemand, der eindeutig nicht Charly war.

Schnell ging ich zur Tür und machte auf. Vor mir stand ein grinsender  Louis. Ich lehnte mich gegen den Türrahmen und machte mich auf die schlechteste Ausrede gefasst, die ich je gehört hatte.

"Also ich wollte auf Toilette...und ich hab keine Ahnung wo das Klopapier steht."
Und da war sie! Ich hob eine Augenbraue und sein grinsen wurde breiter.

"1. Haben wir unten auch ein Bad und 2. ist das Klopapier nicht zu übersehen" erklärte ich.

Er sah mich an und sein grinsen verschwand langsam.

"Es hat nicht funktioniert oder?"

"Nein, also was willst du?"

"Naja...irgendwie hab ich mir halt Sorgen gemacht, weil du einfach so weggegangen bist und wollte einfach mal mit dir reden. Irgendwas muss ja sein." Verlegen schaute er nach unten

"Louis das ist echt lieb aber-" weiter kam ich nicht den Louis schob sich an mir vorbei in mein Zimmer. Er setzte sich auf mein Bett.

"Wenn ich nicht mit Charly rede, bestimmt auch nicht mit dir" ich lächelte ihn leicht an.

"Aber mit mir kann man gut reden!"beteuerte er.

"Das wage ich zu bezweifeln" sagte ich als mich neben ihn setzte.

"Komm erzähls mir. Vielleicht kann ich dich  ja trösten" er lächelte mich an. Es war schon süß, wie er versuchte mir zu helfen,obwohl er nicht wirklich kannte und keine Ahnung hatte worum es geht.

"Es ist einfach nur...ich mach mir Sorgen das ich den Uniplatz nicht bekomme und-"

"Stopp, als erstes mal: wer will dich denn bitte nicht in seiner Uni?"lachte er. Sogar ich musste grinsen.

"Ich nehm das jetzt als Kompliment."

"So war es auch gemeint."

"Es ist ja nicht nur das. Ich mach mir in letzter Zeit generell viel Sorgen über die Zukunft. Ich meine, ich bin jetzt seit fast drei Jahren singel und... naja ich mach mir einfach Sorgen das ich den Richtigen nicht mehr finde."

"Warte, warte du bist wie alt? 20? Du hast noch alle Zeit der Welt. Und vielleicht ist der Richtige näher als du denkst." Er lächelte.

"Naja mein Männergeschmack ist nicht gerade alltäglich."

"Auf was für einen Typ Mann stehst du denn? In einem bin ich mir aber sicher, keiner von denen könnte dir wiederstehen." Er grinste und ich schüttelte den Kopf. So ein Schleimer.

"Naja so Typen wie Seth Rollins oder Roman Reigns. Aber er muss zu hören können und mich zu lachen bringen, wenn ich eigentlich weinen möchte. Und ehrlich muss er sein." Ich kam mir ja schon ein bisschen blöd vor. Ich saß hier und schwärmte rum, vor einem 'Star' der sich wahrscheinlich noch nie Sorgen darüber gemacht hat.

"Naja...du findest Mr. Right auf jedenfall. Ich bin mir sicher." Louid lächelte mich weiter an und so langsam breitete sich auch ein lächeln in meinem Gesicht aus.

"Loouuis" ertönte es von unten.

"Uhhh Essen is da. Kommst du mit?"

"Ne ich hab keinen Hunger" sagte ich.

"Na gut" Louis streckte seine Arme aus. Okay, die Umarmung war ich schuldig. Ich ließ mich von ihm Umarmen. Dann ging er runter.

Nach einer Weile hörte ich noch wie die Haustür zuviel und jemand wegfuhr. Aber mir war das relativ egal.

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Danke für die fast 250 Reads:)

We hate You? - Wird ÜberarbeitetWo Geschichten leben. Entdecke jetzt