Kapitel 44

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Kathys P.O.V

Die Lichter gingen an. Es konnte losgehen. Louis saß auf einer Couch. Ich stand etwas abseits.

"Und bist du mit dieser Kathy zusammen?", fragte der Interviewer.

"Ihhh doch nicht mit so einer", lachte Louis. Seine gehässige Lache hallte an den Wänden wieder.

"Er hat ja mich. Bei weitem schöner. Er braucht eine angemessene Frau an seiner Seite", grinste Eleanor.

Sie presste ihre Lippen auf seine und er erwiderte ihren Kuss.
Hinter mir stand eine Masse von Fans. Sie schrien und hielten Protestschilder in der Hand.

"Keiner will Kathy!!!", oder "macht die hässliche Kuh fertig!"

Und genau in diese Masse schubste er mich. Rückwärts fiel ich zwischen die Leute. Keiner nahm Rücksicht. Sie trampelten über mich und lachten mich hämisch aus. Alles wurde schwarz...

Wach wurde ich in einem Krankenhaus.

"Miss Miz wir müssen ihnen etwas schreckliches mitteilen", sprach ein Arzt.
"Ihre Schwester ist leider an den Folgen der Schussverletzungen gestorben."

Ich riss mir die Infusionsnadelnaus dem Arm. Weinend rannte ich aus dem Zimmer. Auf dem Flur war alles voller Blut. Mitten in der Blutlache lag Charly. Ihr Bauch war voller Schusswunden und auch ihr Kopf war blutig. Neben ihr ein verstörter Niall. In der Hand hielt er eine Pistole.

Zu meiner linken stand der Arzt. Er nahm seinen Mundschutz ab und ich erkannte Harry. Er lachte. Niall auch. Er hob die Waffe und drückte ab...

Ich schreckte hoch. Oh mein Gott, was war das den?
Mein Atem war unkontrolliert und ich zitterte am ganzen Körper. Jetzt werd ich schon verrückt!

Doch genau so war es! Auch wenn Louis nicht mehr mit dieser Eleanor zusammen war, ich könnte ich nie das Wasser reichen.

Aber viel eher zerbrach ich mir den Kopf darüber, was das mit Charly und Niall zu bedeuten hatte.

Schnell schaltete ich Lampe auf meinem Nachttisch an und der Raum erhellte sich. Niemand hier. Ich atmete tief ein und wieder aus. Etwas ruhiger nahm ich mein Handy.

Eine neue Nachicht von Ellie.

Hast du das mit dem Bild von dir und Louis schon mitbekommen??!

Eigentlich wollte ich antworten, doch mein Blick fiel auf die Uhrzeit. 3:36 Uhr.
Ja okay, etwas spät.

Behutsam machte ich die Lampe wieder aus und legte mich wieder hin. Ich zog mir die Decke bis übers Kinn, aber ich konnte nicht weiter schlafen.

Bei jedem noch so kleinem Geräusch zuckte ich zusammen.
Als dann unten vor der Haustür etwas rumpelte, war es ganz vorbei.

In meine Decke gekuschelt schlich ich leise nach unten. Fernsehen könnte helfen. Doch irgendetwas in mir wollte, dass ich nach sah was das da draußen war. Scheiß innere Stimmen!

Langsam, ganz langsam griff meine wackelnde Hand nach der Klinke. Vorsichtig und Millimeter für Millimeter öffnete ich sie.

Wirklich kalt war es nicht, doch ich fror trotzdem.
Plötzlich spürte ich etwas an meinen Füßen. Ich sah nach unten und mein Blick fiel auf eine junge, schwarze Katze.
Es war Angus, der Kater der Nachbarin.

Wahrscheinlich hatte Miss Peterson wieder Nachtschicht und Angus wollte nicht alleine sein. Schon öfters war der kleine Kater rübergekommen.

Er tapste um meine Füße und schnurrte ziemlichlaut. Ich machte einen Schritt nach hinten, zurück ins Haus. Angus folgte mir.

"Na mein Kleiner, kannst du auch nicht schlafen?"
Ich nahm ihn auf den Arm und ging mit ihm ins Wohnzimmer.
Dort lag Niall auf der Couch. Sofort hatte ich wieder das Bild aus meinem Traum im Kopf.

"Na klasse. Dann müssen wir zwei beide wohl hoch gehen", flüsterte ich.
"Weißt du, ich hol jetzt etwas Katzenfutter aus dem Keller und ein paar DVDs und dann gehen wir in mein Zimmer."

Genau das hatte ich auch vor, doch ich musste Niesen. Und das nicht gerade leise.
Zu meinem Pech stand der Zeit genau hinter der Couch.
Niall bewegte sich. Mein Herz blieb fast stehen.

"Charly", brabbelte er und drehte sich einmal.

What the..?! Ich wollte gar nicht daran denken wovon er gerade träumte.

Schließlich hatte ich es dann doch geschafft, mit einer kleinen Schüssel, dem Katzenfutter, einer Grey's Anatomy DVD und Angus unbemerkt zurück in mein zu gelangen.

Irgendwie war ich froh darüber, dass wir noch Katzenfutter im Keller hatten. Ich dachte eigentlich, Angus hätte das letzte aufgefuttert, als er das letzte mal hier war. Aber anscheinend hatte Charly irgendwann mal neues mitgebracht.

Die Schüssel mit dem Futter stellte ich auf den Boden, doch Angus rührte sie nicht an. Er lag eigentlich die ganze Zeit, wärend ich Grey's Anatomy schaute, auf meinem Schoß.
Ob Tiere es wirklich spüren, wenn es Menschen nicht gut geht? Zumindest hatte ich grad das Gefühl. Durch Angus' Anwesenheit, fühlte ich mich nicht so alleine.
In einer Tour kraulte ich ihn am Bauch oder hinterm Ohr und es schien ihm zu gefallen.

Nach drei Folgen schaute ich wieder auf die Uhr. 7:24 Uhr. Perfekt.  Mein Magen knurrte und jetzt war der passende Zeitpunkt, um etwas essen zu gehen.

Gefolgt von Angus ging ich also runter in die Küche.
Zwar war meine Nase immernoch verstopft, aber meine Hals- und Kopfschmerzen waren weg. War wohl doch nicht so schwer krank, wie ich dachte.

In der Küche versuchte ich mir möglichst leise Müsli zu machen. Gelang mir auch. Niemand wurde wach.

Mit der fertigen Schüssel setzte ich mich dann an den Küchentisch und begann zu essen. Doch meine Ruhe wurde unterbrochen.

"Hilfe!"
Es polterte einmal laut.
"Seit wann habt ihr ne Katze?!"

Ich antwortete Niall nicht. Eher musste ich mir ein Lachen verkneifen. Vorallem als er dann total verschlafen in die Küche kam.

"Du bist schon wach?"

"Sieht wohl so aus", lachte ich. Sein Anblick war einfach göttlich. Wie er da stand und sich den Kopf rieb.

"Wessen Katze is das?", fragte er, als Angus ihm gerade um die Beine lief.

"Die der Nachbarin", sagte ich.

"Und warum ist die dann hier?"

"Er hat sich halt allein gefühlt, aber ich lass ihn jetzt eh raus."

Ich lockte Angus hinter mir her zur Tür.

"Tschüß mein kleiner."

Sofort lief er nach drüben. Ich schloss die Tür, drehte mich um und zuckte zusammen. Direkt vor mir stand ein noch halb schlafender Louis.

"Was machst du da?", fragte er.

"Ich hab Angus tschüß gesagt."

"Angus?!"

Mein Blick wanderte auf den Boden und ich ging wieder in die Küche. Antworten wollte ich nicht.
Aber mein Müsli konnte ich wohl vergessen, denn das aß Niall gerade.

"Hey", protestierte ich, musste aber trotzdem schmuzeln.

"Als Entschädigung", grinste er.

We hate You? - Wird ÜberarbeitetWo Geschichten leben. Entdecke jetzt