Kapitel 58

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So lag ich, wie so oft in den letzten Tagen ausgestreckt auf meinem Bett und trauerte um eine Liebe die sowieso nichts geworden wäre. Mittlerweile war Samstag und um 15:00 Uhr würden ich und Charly los zu Mrs Haimen fahren.

Mit meiner Schwester hatte ich mich wieder vertragen, doch eine Lösung für das Louis-Problem hatte ich immer noch nicht.
Jetzt war es eh schon zu spät. Ich hatte weder seine Nummer, noch wusste ich wo er wohnt. Klar könnte ich meinen Onkel fragen, doch ob er ans Telefon ging, war die andere Frage. Wahrschleich herrschte jetzt, wie vorher auch, jahrelang Funkstille.

"Kathy?! Was ziehst du an?!", kam es von meiner Tür.
Ich seufzte, würdigte sie jedoch keines Blickes. "Muss ich mit?"
"Ja? Sie hat uns beide eingeladen. Also?"

Ich überlegte kurz. Es würde wohl nichts bringen, sich zu weigern. Charly würde mich wohl so oder so mit schleifen, da ich die ganze Woche, bis auf die Uni, nicht draußen war. Ob sich so richtiger Liebeskummer anfühlte?

"Kathy?" Sie fuchtelte mit ihrer Hand vor meinem Gesicht. "Auf jetzt, mach dich endlich mal fertig!"

"Jaja", grummelte ich, aber meine Schwester schien davon nicht beeindruckt.
"Auf, ich hab kein Bock zu spät zu kommen! Zieh dein Kleid an, das du letztens gekauft hast", sie schaute mich dann etwas angeekelt an ,"und dusch bitte vorher."

Damit verschwand sie aus dem Zimmer, aber sie war auch noch nicht fertig.

Es war gerade viertel nach zwei, als sie wieder schrie: "Ich bin fertig, in 'ner halben Stunde fahren wir, ich telefonier jetzt mit Niall und back dabei den Kuchen zuende !"
Jetzt war sie fertig.

"Richte Louis Grüße aus", hätte ich ihr am liebsten hinterher gerufen, aber ich traute mich nicht.
Ich dachte er will nichts und ich hab ihn eiskalt ignoriert und abserviert.
Jetzt empfindet er bestimmt nichts mehr, nachdem ich mich so dämlich benommen habe, aber ich habe 100%tig Liebeskummer.

"Machst du dich fertig?" Charly stand auf einmal wieder in meinem Zimmer und ich zwang mich dazu aufzustehen und ins Bad zu schleichen.

"Schöne Grüße von Niall!", rief Charly als ich mich der Badtür näherte. Dann verschwand sie mit dem Telefon in der Hand ins Wohnzimmer.

Ich machte mich soweit fertig. Lust auf die Geburtstagsfeier hatte ich nicht. Wenigstens konnten wir alleine hin ohne unseren 'Cousin' und die angeblichen 'Freunde' und ich würde meine echten Freunde wiedersehen, denn wenn ich und Charly kommen durften, waren bestimmt auch ein paar Andere dabei.

Es hatte positive Aspekte, dass die Jungs nicht mehr da waren. Ich konnte mit Charly wieder skaten und die Ruhe konnte ich gut für mein Studium gebrauchen. Langsam, aber ausgehfertig trottete ich nach unten.

"Das wird schon", munterte Charly Niall auf und grinste. Wenigstens hatte sie Niall, das mit Louis ist jetzt vorbei. "Kathy ist da, wir fahren jetzt los ich schreib dir nacher. Ciao."

Sie lächelte mich an.
"Auf, gehen wir", forderte sie.
"Das Kleid steht dir übrigens super." Sie strahlte richtig und entlockte mir so ein kurzes Schmunzeln. Ich freute mich für sie und ihre Freundschaft mit Niall.

"Was ist mit Niall?", erkundigte ich mich. Charly zuckte mit den Schultern und zögerte kurz.

"Er ist nervös wegen dem Interview, wegen dem Untertauchen und so. Er weiß nicht ob er mich erwähnen soll und so weiter."
Ich schaute sie eher skeptisch an. Ich spürte, dass das nicht die ganze Wahrheit war.

"Ich fahr", meinte sie und drückte mir den Kuchen in die Hand, "mit deiner Trauer fährst du bestimmt nicht schneller als 10 km/h." Ihr permanentes Grinsen regte mich auf und machte mich aggresiv.

Charly steuerte gemütlich pfeifend, das Auto zur Feier.
"Jetzt lach doch mal, oder rede wenigstens. Ich dachte du bist froh, dass die Jungs weg sind", stichelte meine Schwester und ich schaute sie böse an. Sie lächelte nur, parkte und stieg aus. Ich brauchte deutlich länger, da ich kein Bock hatte und mich förmlich selbst aus dem Auto zwingen musste.

Charly war längst im Geschehen verschwunden und ich machte mich auf die Suche nach Emmas Oma. Ich fand sie beim Buffet. Ich gratulierte ihr, gab ihr die Blumen und stellte den Kuchen zu den anderen.

Alleine setzte ich mich an den Tisch und hörte den anderen Omas beim tratschen zu, ich beteiligte mich wenig. Wie der aller letzte Trottel saß ich an dem Tisch und lauschte.

Eine gewisse Clarissa war wohl letztens mit der schlimmsten Frisur überhaupt vom Friseur wiedergekommen und die Augenbrauen, die Mrs Brown sich hat malen lassen, passen so gar nicht zu ihren Falten. Es waren alles Sachen, die ich eigentlich als aller letztes wissen wollte.

"Kaffee? Oder Tee?" Emma, die nun mit der Kaffeekanne vor mir stand, grinste mich breit an. Ob Charly ihr von den Jungs erzählt hatte?

"Nein, danke", murmelte ich und die Freundin meiner Schwester ging strahlend weiter.

Den Grund, für das Drauergrinsen der Leute konnte ich mir nicht erklären. Es war weder schönes Wetter, noch stand irgendetwas großes bevor. Ob ich irgendetwas vergessen hatte?

Vielleicht meine Intelligenz. Denn wenn diese noch vorhanden wäre, hätte ich mit Louis geredet, als ich noch Gelegenheit dazu hatte.

Ich seufzte einmal und schaute zu der Tür die knarrend immer wieder geöffnet wurde. Es wurde immer lauter auf der Terrasse und auf drinnen herrschte reges Treiben. Mein Blick fiel auf die Person, die jetzt die Terrasse betrat. Ich musste zweimal hingucken, doch dann erkannte ich ihn; den jungen Polizist von vor einer Woche.

Was hatte der hier zusuchen?!

Hinter ihm befand sich eine ältere Dame, die anscheinend seine Mutter war, denn diese redete ihn mit Schatz an und reichte ihm ein Geschenk und eine Karte, welche er Mrs Haimen überreichte. Dann schaute auch er in meine Richtung.

Hastig drehte ich meinen Kopf weg.
"Kathrin?", rief er. Nein. Ich schloss die Augen und schickte ein Stoßgebet zum Himmel. Bitte komm bloß nicht her. Jedoch kam es, wie es kommen musste und im nächsten Augenblick ließ es sich auf dem Stuhl neben mir fallen.

Das konnte ja noch was werden!

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Heyaaa :D

Das Vor - vorletzte Kapitel :0
Ich fass es nicht *0*

Hoffe es gefällt euch :)

Byaaa
(∩^o^)⊃━☆*+:。.。

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