Girls like Girls.

Kapitel 2

Zielstrebig lief ich auf eine Klassentüre zu. G-10 stand darauf. Und da ich dieses Jahr in die Zehnte Klasse kam, lief ich entschlossen ins Klassenzimmer. Es war nicht so steril, wie ich es mir vorgestellt hatte. Die Wand hatte einen angenehmen Orangestich und die Tafel war feinsäuberlich geputzt. Bevor ich mein weiter umsehen konnte, kam ein hübsches Mädchen mit braunen, welligen Haaren auf mich zu. "Hey, ich bin Bea. Bist du neu hier?", fragte sie mich freundlich. Sie hatte wundervolle Augen. Kristallblau, und von einem braunen Ring umkreist. Sie hatten ein Muster mit ganz vielen Sprenkeln, was mich total faszinierte. Es sah aus, wie ein kleines Universum, in dem man versinken konnte. Wie kleine Sterne, die funkelten.
"Hallo?", hakte sie nach. Ich zwinkerte erschrocken. "Äh, ja.", stotterte ich. Sie lächelte mich an und führte mich zu ihrem Platz. "Neben mir ist noch ein Platz frei, also wenn du willst kannst du dich zu mir setzen.", sagte sie freundlich und klopfte mit ihrer Hand auf den Tisch, der direkt neben ihrem stand. Ich überlegte nicht lange und ließ mich auf den Stuhl fallen. "Also unser Schultag läuft so ab. Wir haben bis 11.00 Uhr Unterricht, dann 15 Minuten Pause. Danach gehts weiter bis 13.00 Uhr. Wenn wir Nachmittags haben, haben wir dann 45 Minuten Pause. Wenn nicht, haben wir Schule aus.", erklärte sie mir, doch ich verstand kein Wort, weil ich mich sehr konzentrieren musste sie nicht ständig anzustarren. Also nickte ich nur und sah mich in der Klasse um. Ein paar Schüler starrten mich komisch an, was mich ein bisschen einschüchterte. Doch der Rest schien auf den ersten Blick ganz nett zu sein. Der Lehrer schloss die Türe und begrüßte uns. Er war ziemlich gut drauf und stellte sich auf eine lustige Weise vor. Danach sollten wir uns gegenseitig vorstellen, doch bevor das passieren konnte ertönte plötzlich ein Gong. "Alysson Forest bitte in die R-10. Alysson Forest bitte." Alles Augen richteten sich auf mich. Ich lief hochrot an und fing an meine Sachen wieder einzupacken. Bea sah mich fragend an, doch ich konnte ihr nicht erklären was hier abging, weil ich es selber nicht verstand.
Nachdem ich ein paar Minuten später die andere Zehnte Klasse fand, klopfte ich zaghaft an der Türe. Als ich eintrat kicherten ein Paar Schüler. Mit rotem Gesicht ging ich ein paar Schritte vorwärts. "Guten Morgen. Alysson, richtig?", fragte mich der Lehrer. Ich nickte und sah auf den Boden. Das ging ja schon mal sehr gut los. Ich wäre am liebsten einfach heimgegangen und hätte nie wieder dieses Gebäude betreten. "Du kannst dich nach hinten setzen, da ist noch ein Platz frei.", sagte er und versuchte mich mit einem Lächeln zu ermutigen. "Danke..", sagte ich so leise ich konnte und lief an meinen Mitschülern vorbei, die mich von oben bis unten musterten.