Kapitel 9

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Heey.
Es tut mir wirklich total leid, dass ich so lange nichts mehr gepostet habe D:
Aber mir gings nicht so besonders die letzten Wochen und ich hatte voll die Schreibblockade, ich hoffe ihr habt Verständnis. Ich werde jetzt in den Ferien wieder mehr schreiben!
Zu dem Lied da oben: Ich wusste 1. nicht, welches Bild ich nehmen soll und 2. verbinde ich das mit ner guten Freundin :D @Elafant
So jetzt aber Schluss, viel Spaß :)
Lg Tina

Als ich von der Toilette zurück kam, war Michelle wach. Verplant rieb sie sich den Kopf und schaute sich um. "Guten Morgen.", flüsterte ich, um die anderen nicht zu wecken. Sie lächelte mich an und ich half ihr hoch. Leise packten wir unser Zeug zusammen und verließen unauffällig die Bruchbude. Ich versuchte mich schon die ganze Zeit an den gestrigen Abend zu erinnern, doch an die Sachen, die nach dem Kuss passiert waren kann ich mich einfach nicht erinnern. Plötzlich bereute ich total, dass ich überhaupt mit Michelle weggegangen war.
Ich verabschiedete mich von ihr und ging Heim. Meine Mutter hatte gerade das Mittagessen fertig, als ich zur Haustüre herein kam. "Hallo Schatz!", hörte ich sie aus der Küche rufen. Samy kam schwanzwedelnd angesprintet. Ich setzte mich auf dem Boden, damit sie auf mich drauf klettern konnte, was sie natürlich tat. Sie schlabberte hektisch meine Hände ab. "Da freut sich ja jemand.", sagte meine Schwester und sah dem kleinen Hündchen zu, das sich immernoch wie wild freute. "Ist ja auch Jahre her.", sagte ich ironisch und umarmte meine Schwester kurz, bevor ich mich zu Mama an den Esstisch setzte.

Ich hatte ein schlechtes Gewissen. Warum hat es Bea so getroffen? Soll ich sie vielleicht anrufen?
Nach dem Essen ging ich in mein Zimmer und wählte die Nummer von Bea. Es dauerte nicht lange, bis sie dran ging. Ihre Stimme war kühl und jagte mir eine Gänsehaut über den Rücken.
"Was gibt's?", fragte sie desinteressiert.
"Hey, ich wollte mich nur melden..", fing ich an. Nachdem sie nicht darauf reagiert, versuchte ich verzweifelt meine Worte zu ordnen.
"Was war gestern los?", brachte ich es schließlich auf den Punkt.
"Was war denn los?", fragte sie immernoch in der selben Tonlage.
"Naja, Michelle und ich.. Wir.. Also wir haben das nur wegen dem Spiel gemacht." Ich wusste nicht, wieso ich den Drang danach hatte mich dafür rechtfertigen zu müssen. Sie sagte immernoch nichts, was mich ein bisschen nervte.
"Wieso wart ihr überhaupt auf dieser Party?", fragte sie mich und ich erzählte ihr, wie der Abend im Großen und Ganzen verlaufen war. Ich hatte das Bedürfnis sie nach Jenny zu fragen, doch schluckte den Gedanken schnell runter, da die Stimmung angespannt genug war.
"Du und ich am Montag in der Pause?", fragte ich sie. Sie stimmte zu und wir verabschiedeten uns. 
Ich legte mich auf die Seite und schloss meine Augen. Einerseits beschäftigte mich ihre Reaktion von gestern, doch ich hatte diese Nacht nicht viel Schlaf abbekommen und auch der Alkohol machte sich noch ein bisschen spürbar, sodass ich keine Nerven dafür hatte, mir den Kopf darüber zu zerbrechen. 

Nachdem ich von meinen Nap aufgewacht war, schnappte ich mir Samy und joggte mit ihr zum Strand. Sie liebte es dort, sobald ihre kleinen Pfoten den Sandboden berührten drehte sie total durch vor Freude und flitzte und hüpfte wie ein kleines Schäfchen um mich herum. Ich warf ihr ein paar Stöcke und setzte mich dann in den Sand um meine Gedanken zu ordnen.  Michelle hatte sich seit der Sache gestern auch nicht mehr gemeldet. Aber wer weiß, vielleicht zieht sie sowas öfter ab. Ich denke auch, dass sie nicht weiß, dass das das erste mal war, dass ich ein Mädchen geküsst hatte. Ich fragte mich, was meine Eltern wohl denken würden, wenn sie das wüssten. 

Ich hatte immer schon ein super gutes Verhältnis zu meinem leiblichen Vater, auch wenn er ziemlich früh ausgezogen ist. Ich war ihm in so vielen Dingen ähnlich, wir beide teilten die Leidenschaft fürs Klavierspielen, hatten den selben schrägen Humor. Und vielleicht nun auch die gleiche Anziehung gegenüber Frauen?
In dem Moment klingelte mein Handy. Ich ging ran, als ich Beas Namen auf dem Display sah.
"Was machst du gerade?", fragte sie, ohne mich überhaupt zu begrüßen.
"Ich bin mit meinem Hund am Strand.", antwortete ich. Was hatte sie jetzt schon wieder vor?
"Darf ich dazu kommen?", fragte sie. 
"Klar, wir sind kurz vor den Strandkabinen.", sagte ich, damit sie mich besser finden konnte.
Kurz nachdem wir aufgelegt hatten bereute ich es. Ich hatte meine Sportklamotten an, die ich eigentlich nicht sehr angemessen für diese Situation fand, da die Hose sehr eng und der Sport-Bh alles andere als sexy war.
Ich machte meinen Zopf auf und wuschelte mir durch die Haare, um vielleicht die Aufmerksamkeit von meinem Outfit wegzulenken. 

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