Kapitel 4

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Wer war er? 
Ging er auf unsere Schule?
Sind die beiden zusammen?
Oder mach ich mir mal wieder viele Gedanken? Es kann ja sein, dass es einfach gute Freunde sind. Ich seufzte. "Aber vielleicht ist es ja ganz gut so..", murmelte ich. "Was ist gut so?", fragte mich eine bekannte Stimme plötzlich. Ich drehte mich um und sah, wie Bea mich neugierig angrinste. "Ich habe gar nicht gehört, dass du gekommen bist.", sagte ich erschrocken und versuchte meinen Blick auf ihr Gesicht zu fixieren. (Was mir wirklich sehr schwer viel.) "Tja das ist der Vorteil an Sand.", lachte sie und zwinkerte mir zu. Ich lächelte sie schüchtern an. "Schön, dass du doch noch gekommen bist!", sagte sie. Dann nahm sie meine Hand und zog mich zur Picknickdecke, auf denen die Anderen schon warteten. "Hey, ich bin Max.", sagte der Junge, der vorhin mit Bea "gekämpft" hatte. Die Vorstellung, dass ich grad vor Bea's Freund stand verschlug mir die Sprache. Er sah verdammt gut aus, das musste ich zugeben. Er hatte einen Trainierten Körper, schöne dunkle Haare und gemütliche, braune Augen. "H-Hi.", stotterte ich und wich seinen Blicken aus. Die anderen stellten sich auch vor. Wir waren jetzt zu fünft. Max, Bea, Michelle, Ben und ich. Und nach kurzer Zeit merkte ich, dass Michelle die selben Spielchen mit Max durchführte wie Bea. Das erleichterte mich sehr, da ich die ganze Zeit darüber nachdenken musste. Da der Herbst langsam eintraf, war es zum Baden zu kalt. Trotzdem tobten wir am Strand herum und spritzten uns gegenseitig Nass. Ich hatte wirklich viel Spaß und war froh, dass ich die ganzen Gedanken für ein paar Stunden vergessen konnte. 


Als es dunkel wurde, fingen wir an unsere Sachen zusammenzupacken. "Hey Bea, hast du Lust noch mit zu mir zu kommen?", fragte Max. Sofort bildete sich ein Kloß in meinem Hals, doch ich versuchte mir nichts anmerken zu lassen. Er legte seine Arme um ihre Taille, doch sie löste sich. "Ne sorry, hab heute noch was vor.", sagte sie und nickte zu mir rüber. Mein Herz machte einen Hüpfer. Was meinte sie bloß damit? "Ok, schade.", sagte Max enttäuscht, verabschiedete sich und ging. Als auch die anderen zwei gegangen waren, wendete sich Bea mir zu. "Na, hast du Lust noch was zu machen?", fragte sie mich mit einem zuckersüßen Lächeln. Ich fing an zu strahlen und nickte. "Zu dir oder zu mir?", fragte sie. Dieser Satz erinnerte mich immer an die ganzen Holywoodfilme. "Zu dir.", sagte ich entschlossen, da ich keine Lust auf die neugierigen Augen meiner Familie hatte. Denn ich brachte nur ganz selten Freunde mit nach Hause. Sie hakte sich bei mir ein und wir liefen nach Hause. 

"Willst du duschen?", fragte sie mich, als wir angekommen waren. Ich sah an mir herunter. Meine Haare waren vom Salzwasser ganz verklebt und Sandig. "Ja wäre vielleicht ganz gut.", sagte ich und lachte. Sie drückte mir ein Handtuch in die Hand und führte mich zum Bad. Sie wohnte in einer süßen kleinen Wohnung, zusammen mit ihrer Mutter, die aber in der Arbeit war. Ihr Zimmer sah total gemütlich aus. Sie hatte eine Fotowand mit vielen Bildern, die ich genauer betrachtete. Sie mit Freunden am Strand, sie mit Freunden auf einem Konzert, sie und ihre Mum, sie und - Moment. Küssten sich da zwei Mädchen? "Wer ist das?", fragte ich ohne über die Frage nachgedacht zu haben. 
Sie folgte meinen Blicken. Als sie das Bild erreichten wirkten sie ein bisschen traurig. "Ach das..", fing sie an. "Das ist Sarah." Fragend sah ich sie an. "Sie ist meine Exfreundin..", sagte sie zögerlich und schaute auf den Boden. Ich brauchte ein paar Sekunden, um zu realisieren, was sie gerade gesagt hatte. Sie stand auf Mädchen? "Findest du das schlimm..?", fragte sie mich mit schwacher Stimme. 
"Nein, nein!", sagte ich sofort und schüttelte den Kopf, doch ich sah ihr an, dass sie mir nicht glaubte. "Ich dachte nur du und Max..", fing ich an. Sie lachte. "Max? Nein das hätte er wohl gerne. Aber ich bin zu 100% lesbisch, das kannst du mir glauben.", sagte sie. Mein Herz fing wieder an zu klopfen. Plötzlich fand ich den Gedanken daran, lesbisch zu sein gar nicht mehr so übel.


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