Horrorparty ~ l.h.

Chapter 8

"Er war was?", fragte Jade verwundert und auch die anderen sahen ihn mit offenen Mündern an.

"Er hat Harry getötet", sprach ich, ohne irgendeine Emotion zu zeigen.

Luke sah mich nur entschuldigend an und blickte dann betrübt unter sich.

"WIE BITTE?", brüllte Alice.

"Ach komm, erzähl kein' Scheiß!", meinte Dylan ungläubig und sah mich ebenfalls an.

"Luke würde das niemals machen!", mischte sich Calum plötzlich ein.

Doch dann ergriff Luke selber das Wort: "Sie hat Recht! Ich habe Harry getötet!"

"Das glaub ich jetzt nicht...", sagte Calum und sah verwirrt durch die Runde und dann zu Luke.

"Doch... es war nicht meine Absicht... aber ich habe ihn umgebracht.. und das tut mir von Herzen leid.", meinte Luke und steckte seine Hände in seine Hosentaschen.

"Es tut dir von Herzen leid? Du konntest ihn noch nie leiden und...!", fuhr ich ihn wütend an.
Ich hätte nie gedacht, dass ich so zu Luke sein könnte, doch heute ist es so weit gekommen.

"Ist ja alles schön und gut.. und wer hat jetzt Sven und Carina getötet?", fragte Jade augenblicklich und unterbrach somit meinen Satz.

"War das etwa auch Luke?", fragte Dylan mit hochgezogener Augenbraue.

"Nein! Was denkt ihr von mir?!", verteidigte Luke sich selber und warf dabei die Arme in die Luft.

Ich denke eigentlich auch nicht, dass Luke für das alles verantwortlich sein könnte!
Was hätte er denn für einen Grund soetwas zu tun?

"Super und was machen wir jetzt?", meinte Jade und warf sich auf die Couch.

"Ohne scheiß! Ich ruf jetzt die Polizei!", rief Dylan und griff sofort nach seinem Handy und wählte die Nummer.

"NEIN! Dann werden wir alle draufgehn!", brüllte Calum und hielt sich die Hände vor den Mund.

"Wir werden so oder so alle draufgehn!", meinte Dylan, bevor er sich sein Handy ans Ohr hielt.

"Hallo.... wir werden angegriffen!... viele von uns sind schon tot! .. jaja... ehm.. Bakerstreet 15... keine Ahnung... bitte beeilen sie sich!", brüllte er deutlich hörbar in sein Handy.

"Sie sind gleich da", meinte er kurz, während er stark ausatmete.

"Du bringst uns alle um, weißt du das Dylan?", fuhr Calum ihn wieder wütend an und verschränkte die Arme vor der Brust.

"Ich versuche einfach nur uns zu retten! Oder hast du vielleicht einen besseren Plan?"
Dylan ging ein Paar Schritte auf Calum zu und sah ihn finster an.

Eigentlich war es doch Luke, der den Leuten solch eine Angst machte. Aber Luke stand nur in der Ecke und schaute immer noch unter sich.
Anscheinend tut es ihm wirklich leid...

Sollte ich auf ihn zugehen?
Nein... er hat meinen besten Freund umgebracht!
Wie soll ich ihm das nur verzeihen? Ich meine, ich liebe Luke doch... warum passiert uns sowas grausames?

WARUM WIR?

WARUM ICH?

WARUM MUSSTE UNBEDINGT LUKE HARRYS MÖRDER SEIN?

Ich und Luke hatten so viel vor...
Doch jetzt kann ich ihm wahrscheinlich nie mehr vertrauen...

Die Gedanken in meinem Kopf taten teilweise schon weh und ließen mich alles andere kurz vergessen, sodass ich gar nicht merkte, wie ich Luke die ganze Zeit über anstarrte.

Schnell drehte ich mich wieder zu den anderen.

"Wir werden ja noch sehen, wer hier alle restlichen rettet", waren die letzten Worte von Dylan, bevor er sich zu Luke begab und leise anfing mit ihm zu reden.

Über was reden die jetzt? Geht es vielleicht sogar um mich?

"Sydney?", holte Alice mich aus meinen Gedanken zurück in die Realität, sodass ich kurz zusammen zuckte.

"Ja?", fragte ich kleinlaut.

Ohne ein weiteres Wort zog Alice mich eine andere Ecke des Raums, damit uns niemand hörte und fragte direkt: "Warst du etwa dabei, als Luke..? Du weißt schon..."

"Ja und es ist irgendwie auch meine Schuld..." murmelte ich kaum hörbar, als sich ein paar Tränen den Weg über meine Wangen bahnten.

Alice nahm mich direkt in den Arm und strich mir sanft über den Rücken.

"Wie meinst du das?", fragte sie, während sie mich wieder losließ und ich die Tränen wegwischte.

"Er hat mich geküsst und ich habe es erwidert und dann hat Luke es gesehen und ist total ausgerastet und hat mich gegen die Wand geschubst... sowas hat er noch nie gemacht..", erzählte ich und brach wieder in Tränen aus.

"Ohje...", war das einzigste was Alice heraus brachte.
Ihr Blick war auf etwas hinter mir gerichtet und ich drehte mich langsam um.

Als ich sah, wer auf mich zukam, wäre ich am liebsten weggelaufen.

"Können wir reden?", fragte Luke leise und höflich und sah mir sehr intensiv in die Augen.

"ES GIBT NICHTS ZU REDEN!", brüllte Alice ihn von der Seite an und schubste ihn leicht von mir weg.

"Was willst du denn jetzt du kleine Schlampe? Ich darf wohl mit meiner Freundin reden wenn ich will!"

"Freundin? Ich hab Schluss gemacht!", schrie ich und stampfte einmal wütend mit meinem Fuß, den ich ihm am liebsten in sein bestes Stück gerammt hätte.

"Wie hast du mich gerade genannt?", fragte Alice deutlich wütend und hätte ihn am liebsten geohrfeigt.

"Ich darf dich nennen wie ich will! Und jetzt komm, Sydney!", rief er und zog mich an meinem Arm hinter sich her.

"LASS MICH!", fauchte ich und versuchte mich zu wehren, doch Luke zog mich nur noch härter, sodass ich auf den Boden knallte.

Genau in diesem Moment flog die Haustür auf und ein paar bewaffnete Polizisten sprinteten hinein.

"Lassen sie sofort die junge Frau in Ruhe!", rief der eine und ging in schnellen Schritten auf Luke zu.

Er hielt seine Waffe auf ihn und Luke hielt seine Hände in die Luft.
Ein paar andere Polizisten gingen ebenfalls auf Luke zu und legten ihm Handschellen an.

"Sie sind hiermit wegen Mordes an mehreren Jugendlichen festgenommen", sagte der eine und führte Luke nach draußen.

Hilflos sahen wir ihnen hinterher.
Genauso hilflos sah Luke mich an, während er nach draußen geführt wurde. Er versuchte sich noch irgendwie zu wehren aber er scheiterte.

Es brach mir das Herz ihn so zu sehen! War er denn wirklich der Mörder? Das kann einfach nicht sein!

Mal wieder liefen Tränen aus meinen Augen.

'LUKE!', riefen meine Gedanken nach ihm.

"Alles in Ordnung?", fragte der Polizist, der mir half aufzustehen.
"Sagen Sie, ist das auch der Mörder?"

Ich sah kurz zu allen anderen und musterte jeden einzelnen.
Sie sahen mich alle nur verwirrt an, ehe ich antwortete:

"Ich weiß es nicht"