E-Mails von Adam

26. Februar 2013

16:32 Uhr

Betreff:

Hi Lena,

hoffe Du hattest einen schönen Abend gestern? Du hast den ganzen Tag nichts von Dir hören lassen. Jedenfalls wollte ich Dir nur Bescheid geben, dass ich Philip erreichen konnte. Du kannst Dich sicher noch an ihn erinnern. Etwas molliger, großer, blonder Junge. Lange Gesichte, kurze Wiedergabe, er ist Annes Cousin. Sollte alles gut laufen, könnte es tatsächlich zu einer E-Mailkonferenz kommen.

Adam

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19:50 Uhr

Betreff:

Ich denke, wir sollten Anne nicht behelligen.

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19:51 Uhr

Betreff:

Was ist los Lena?

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19:52 Uhr

Betreff:

Es ist doch ziemlicher Unsinn. Anne hat sicher mehr zu tun, als mit uns Mails hin und her zu schicken. Alte Zeiten sollten in der Vergangenheit bleiben.

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19:53 Uhr

Betreff:

Woher kommt denn nun dieser Sinneswandel?

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19:55 Uhr

Betreff:

Eric hat mir, hinsichtlich unserer E-Mails, die Augen geöffnet. Ich habe einen Freund und ich möchte ihn nicht durch bedeutungslose Schreibereien verlieren.

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19:58 Uhr

Betreff:

Oh natürlich hat Dir Eric die Augen geöffnet. Er hat bemerkt, dass Du Deine Aufmerksamkeit auf einmal aufteilst und ihn nicht mehr von Früh bis Spät anhimmelst. Verständlich das sein Ego dadurch angekratzt ist. Erst nimmt er Dir all Deine Freunde und dann auch noch Deine Freude. Ich bin gespannt wie Eure Beziehung weitergeht. Wenn Du einmal Kinder mit ihm hast, wird er Dir sicher auch zu ihnen den Kontakt verbieten.

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20:00 Uhr

Betreff:

Ich weiß nicht, woher Du Dir das Recht nimmst, dermaßen schlecht über ihn zu reden. Er behandelt mir wirklich sehr gut. Wenn er und meine Freunde sich nicht verstehen, werde ich ihn nicht dazu zwingen, dass er sich mit ihnen trifft. ENDE. Warum regst Du Dich überhaupt so auf? Es ist nicht Dein Leben, sondern meines!

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20:04 Uhr

Betreff:

Genau aus diesem Grund mache ich mir Sorgen. Du denkst, mit seinem Verhalten wäre alles in Ordnung. Du nimmst ihn sogar in Schutz, doch es ist nichts Okay, an dem wie er sich benimmt. Ganz und gar nicht. Es ist verwerflich, wie er Dich behandelt, Dich einsperrt, Dir Regeln vorgibt, die er selbst nicht einzuhalten vermag.

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20:10 Uhr

Betreff:

Manchmal sind Beziehungen eben so. Man schränkt sich gegenseitig ein, weil man es gut miteinander meint. Man erkennt, wenn die Menschen die Deinen Partner umgeben nicht gut für ihn sind. Man schützt ihn und sagt ihm, dass es besser wäre, sich nicht mehr mit diesen zu treffen. Das ist völlig in Ordnung. Sehr wahrscheinlich überträgst Du Deine Paranoia nun auf mich und meine Beziehung. Nicht jeder betrügt seinen Partner. Es tut mir leid, dass Deine letzte Beziehung eben so enden musste, doch das betrifft nicht meine Beziehung mit Eric. Ich bitte Dich, Deine abfälligen Gedanken gegenüber Eric für Dich zu behalten. Es wäre ohnehin besser, unseren Kontakt auf ein minimales runterzuschrauben. Eric hat mir erklärt, wie sehr es ihn verletzt, wenn ich mit Dir schreibe, doch das möchte ich nicht. Das hat er nicht verdient, denn er ist ein guter Kerl, der sich um mich kümmert.

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20:13 Uhr

Betreff:

Dazu kann ich nun wirklich nichts mehr sagen. Wenn Du es nicht sehen möchtest, werde ich es Dir nicht mehr aufzeigen. Es stimmt, es ist Dein Leben. Wenn Du aus Deinem Traum erwachst, würde es mich freuen, wieder von Dir zu hören.

Adam