"Er ist doch mein bester Freund."

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Stockholm Syndrome
Kapitel 31
Niall's P.o.V.

Mit Tränen verschleierter Sicht versuchte ich weiter zu rennen, irgendwohin wo Luke mich nicht finden würde. Ich konnte es nicht glauben, er hatte mich die komplette Zeit verarscht. Ich meine natürlich war mir bewusst dass das mit mir und Luke nie was werden könnte, er wollte seinen Spaß und den hatte er anscheinend mit mir. Aber ich konnte nicht verhindern das ich mein Herz an den unglaublich unwiderstehlichen blonden Jungen verloren hatte. Ich wusste von Anfang an das es nie was werden konnte, denn seien wir mal ehrlich, Luke Hemmings, war kein Beziehungstyp, ich konnte froh sein, über die Aufmerksamkeit die er mir gnädigerweise geschenkt hatte, weil wahrscheinlich kein anderer gerade da war.

Er konnte schließlich jeden haben, wieso sollte er also ausgerechnet mich wollen? An mir war nichts besonderes, weder strahlten meine Augen so wie seine, noch war ich ansatzweise so perfekt wie er.

Noch immer ziellos lief ich durch die Gegend, Hauptsache so weit weg wie möglich, ich wollte nicht mehr bei Luke sein, ich meine natürlich war es naiv zu glauben das er mich nur ein klitzekleines bisschen mochte, aber natürlich war dies nicht der Fall.

Irgendwann bemerkte ich auch die Dunkelheit und runzelte meine Stirn. Ich hatte keine Ahnung wie lange ich gelaufen und gerannt war, aber ich war verdammt fertig und mir tat alles weh. Ich brauchte dringend eine Pause, am besten eine Unterkunft, aber ich hatte nichts dabei.

Irgendwann entdeckte ich eine Bank, auf welche ich mich hinsetzte und tief durchatmete. Mein Hunger und Durst waren beinahe nicht aushaltbar, aber ich wusste mir nicht zu helfen.

Wieder bannten sich heiße Tränen in meinen Augen an, ich war völlig überfordert, aber ich wollte nicht wieder zu Luke, ich wollte ihn nicht mehr sehen, und ich wusste eh nicht wie ich zurück finden sollte. Das würde mein Ende werden.

Immer weniger Leute liefen auf den Straßen herum, bis irgendwann niemand mehr zusehen war. Ich rieb mir über meine kalten Arme, die nur mit meinen Pullover geschützt waren. Es war scheiße kalt und ich würde bald erfrieren.

Ich entschied mich dann ein wenig zu laufen, damit mir wenigsten ein wenig wärmer werden würde. Jedoch stellte die Idee sich als ziemlich beschissen raus, denn als ich durch eine Gasse lief, bemerkte ich schon das jemand hinter mir lief.

Ich wagte einen kurzen Blick über meine Schultern, und erkannte zwei breite Gestalten, also ging ich davon aus, das es Männer waren. Und beide hatten ihren Blick auf mich gerichtet, ehe ich einen weiteren klaren Gedanken fassen konnte, rannte ich auch schon los, jedoch sobald ich um die Ecke rannte, stand dort jemand gegen den ich lief.

Stöhnend und auch ängstlich sah ich hoch und mein Herz setzte aus, als ich sah wer dort stand. Tyson, böse grinsend wie immer, mit einem Messer in der Hand.

»Mal schauen wie Lukey auf deinen Tod reagieren würde«, grinste er bevor er sich auf mich schmiss.


Liam's P.o.V.

»Das ist nicht dein Scheiß ernst, Lukas!«!brüllte ich den blonden Australier vor mir an, während ich mir zum gefühlt hundertsten Mal durch die Haare fuhr. Auch Harry fuhr sich verzweifelt durch die Haare. Wir beide versuchten ihn seit Minuten mit unseren Blicken zu töten. Wegen ihm war Niall verschwunden. Nur Gott weiß, was ihm wieder fahren sein könnte. Ich machte mir höllische Sorgen um den kleinen Iren. »Verdammt, Payne! Nenn mich nicht Lukas und ich hab das doch nur zum Schutz von Niall gesagt!« fluchte Luke genauso brüllend zurück. Ich schnaubte. »Hat man ja gesehen, was das bringt!«, keifte nun Harry. Auch Zayn und Louis starrten wütend zu Luke empor, der Typ war ja gefühlte zwanzig Meter größer wie wir, blieben jedoch still.

Gerade wollte ich Luke wieder zusammen scheißen, als dessen Handy klingelte. »Was?«, keifte er schnaubend in das Gerät, während sich seine wutverzerrte Miene schnell wandelte. Jegliche Farbe wich ihm aus dem Gesicht und Panik durchflutete seine blauen Augen. »D-Du elendiger Bastard! Wenn ich dich in die Finger kriege!«, laut hallten Lukes Worte durch die noch immer leere Wohnung und ein ungutes Gefühl breitete sich in meiner Magengegend aus. Schreiend warf der Blondhaarige das Telefon von sich, als kleine Tränen seine Wangen hinab liefen und er sich krampfhaft mit den Händen in die Haare griff. Meine Augen weiteten sich, als Luke schließlich schluchzend zu Boden viel und immer und immer wieder »Es tut mir so leid, Niall!« schrie. Panisch rannten Calum, Michael und Ashton auf das kreischende Bündel zu, während sich langsam Tränen in meinen Augen bildeten.

Das konnte nicht passiert sein. Das durfte nicht passiert sein.

Hinter mir hörte ich Harry laut auf schluchzen, als mir auch schon der erste Schluchzer entwich. Niall war tot. Man hatte ihn umgebracht. Mein bester Freund aus dem Sandkasten war tot. Nicht mehr lebendig. Mausetot. Einfach weg und er würde nie wieder kommen. »Das ist alles eure Schuld!«!schrie ich hasserfüllt und sprang auf Zayn zu. Wie blind schlug ich auf dessen Brust ein, während Tränen mir die Sicht nahmen und ich das Gefühl hatte zu ersticken. »Das wäre alles nie passiert! Niall darf nicht tot sein! Er ist doch mein bester Freund, mein Bruder!« schluchzte ich unaufhörlich, als Zayn mich plötzlich an den Handgelenken packte und mir in die Augen starrte. Seine dunkelbraunen, fast schwarzen, Augen bohrten sich in die meinen und wieder einmal vergaß ich alles um mich herum. »Beruhig dich, Liam. Alles wird gut.«hauchte er mir ins Ohr, presste mich dabei an seine Brust. Immer und immer wieder ratterte er dies wie eine Mantra herunter, streichelte mir aufmunternd über den Rücken, während er selbst manchmal schluchzte. Zayn Malik weinte.

Meine Ohren klingelten, wegen des Geschreis, welches noch immer dank Luke durch die leere Wohnung hallte und auch Larry weinte leise vor sich hin. Es schmerzte zu wissen, dass ich Nialls blaue Augen, sein SunnyBoy-Lächeln nie wieder sehen oder seine doofen, aber dennoch lustigen, Kommentare nie wieder hören könnte. Einfach, dass Niall nicht mehr bei uns war. »Er ist doch mein bester Freund«, wimmerte ich leise, krallte mich dabei in Zayns Pullover. »Ich weiß, Leeyum, ich weiß. Alles wird gut. Komm, wir werden uns jetzt auf die Matratze in unserem Zimmer legen«, der Braunhaarige schnappte sich meine Hand und zog mich schließlich sanft in unser Zimmer. Wie in Trance zog ließ ich mich von Zayn ausziehen und schließlich ins Bett legen. Mein Kopf lag auf seiner Brust und ich genoss, noch immer leicht vor mich her wimmernd, die Wärme die sein Körper ausstrahlte. Die Hand des Braunhaarigen strich mit sanften Bewegungen durch meine Haare, hinterließ eine ungeheure Gänsehaut. »Versuch zu schlafen, Babe«, ich schluchzte. Zu groß war meine Angst, von dem nun toten Iren zu träumen.

»Er war mein bester Freund, Zayn«, eine kleine Träne kullerte meine Wange hinab, landete schließlich auf Zayns Brust. Vorsichtig drückter mein Kinn mit seiner Hand nach oben, ehe er die Tränen von meinem Gesicht weg wischte. »Ich weiß, Liam. Ich wünschte, ich könnte irgendetwas tun. Könnte an seiner Stelle sein. Aber ich kann es nicht. Ich werde immer für dich da sein, okay? Ich bin da, Leeyum«, hauchte der Junge aus Bradford und lächelte mich sanft an. Langsam näherte ich mich seinem Gesicht, nicht bewusst was ich da tat. Kurz wanderte sein Blick auf meine Lippen, flüchtete jedoch wieder zu meinen Augen. Auch meine Augen hefteten sich kurz an seine Lippen, ehe ich den Abstand zwischen unseren Lippen schloss und Zayn in einen sanften Kuss verwickelte. Augenblicklich erwiderte der Braunhaarige, ließ mich innerlich grinsen. Nach einigen Sekunden löste ich mich von Zayn, vergrub mein Gesicht in seiner Brust und murmelte noch ein kleines »Verlass mich niemals, Zayn Malik!« ehe ich in das Land der Träume fiel.

Heute hatte ich den anderen, den weichen, Zayn Jawaad Malik kennengelernt, doch trotz allem... War Niall Horan, mein bester Freund und unleiblicher Bruder gestorben.

Ich würde mich für meinen besten Freund rächen, auch wenn ich dabei drauf gehen würde.

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Oh nein wie gefickt sind wir wohl?! :D wer will uns alles umbringen?:D
Trotzalledem wünsch ich euch einen schönen 4 Advent, heute Abend kommt als Special noch ein Kapitel &' ansonsten jeden Tag dann eins und Weihnachten zwei, geht solange bis der erste Teil endet :)
Wie fandet ihr es?:D <3
xx Jo

Stockholm Syndrome » Larry Stylinson & Ziam MayneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt