Kapitel 27

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Hunter pov:

Ich beschleunigte meinen Wagen immer mehr. VERDAMMT! Wie konnte ich sie nur einfach küssen. Aber ich konnte nicht mehr anders. Sie ist mir so unwahrscheinlich wichtig. Auch wenn ich es mir nicht eingestehen will, brauche ich sie. Ich will sie nah bei mir haben. Sie in meinen Armen halten und einfach wissen, das es ihr gut ging und ihr kein Leid angetan würde. Jaja, nicht gerade dass, was man von dem Anführer der Black Raven erwartete, aber ich wollte sie nicht verlieren. Ja sicher, ich wollte, dass sie ihr Gedächtnis wiederbekam, aber ich wollte nicht, dass sie daran vermutlich starb...noch weniger, dass sie eine Viper wurde...wenn überhaupt, dann eine Black Raven. Ich schlug mit meiner Hand aufs Lenkrat und drückte das Gaspedal ganz durch. Die Geschwindigkeit beruhigte mich ein wenig und ich fuhr wieder auf den Parkplatz des Nestes. Ich musste nun Trainieren, mich abreagieren.

Harmony pov:

Die Woche, die mir der schmierige Typ gegeben hatte, verging wie im Flug. Ich hatte seit dem kein Wort mit Hunter geredet. Auch mit Sky hatte ich eher wenig unternommen. Ich saß immer am Strand und überlegte, was ich tun sollte. Ich wollte weine Erinnerungen wieder haben..aber war es das Wert? Ich weiß es nicht...mir kann auch keiner helfen...keine kann mir meine Entscheidung abnehmen.

Ich war vor ein paar Tagen bei einem Check gewesen, wo der Arzt bestätigte, dass ich völlig gesund wäre und mir rein gar nichts fehlen würde...naja bis außer meiner Erinnerungen. Heute müsste ich dem Typen eine Antwort geben. Es war noch gut eine Stunde Zeit, in der ich noch einmal ganz tief in mich hinein horchen konnte um zu einer Entscheidung zu kommen.

Es gab auf beiden Seiten gute Argumente, warum ich das Angebot annehmen oder doch lieber ablehnen sollte. Auf der einen Seite wollte ich mich erinnern und endlich nicht mehr von allen, die mich kannten und ich sie nicht so angesehen werden, als wäre ich sterbenskrank. Auf der anderen Seite wollte ich nicht sterben, noch wollte ich ein Jahr für den Kerl arbeiten...war ein Jahr, aber eine verhältnismäßig kurze Zeit dafür, dass ich meine Erinnerung wieder bekommen würde. Arrrg...warum muss das so schwer sein?!

Plötzlich räusperte sich jemand hinter mir und ich sah mich erschrocken um. Hinter mir stand Hunter. Er sah immer noch genauso gut aus, wie vor einer Woche und erst jetzt wurde mir bewusst, wie sehr ich mich eigentlich nach ihm sehnte. Ich hatte die gesamte Woche mir jemanden gewünscht, der mir half. Jemanden, der mir sagte, was ich machen sollte. Jemanden, der mir seine Meinung zu dem ganzen gab und mit mir die Gefahren und Gewinne abwägte. Doch mit einem Schlag wurde mir gerade bewusst, dass es nicht irgendjemand war, den ich bei mir haben wollte, sondern ihn. Ja ich musste mir eingestehen, ich wollte Hunter bei mir haben. Ich liebe ihn.

„Harmony?" Hunter sah mich fragend an. Ich schüttelte den Kopf und sah ihn fragend an. Doch er fing nur an zu lachen und sah mich belustigt an. Oh mein Gott dieses Lachen...nein Harmony, reiß dich zusammen. „Hör auf zu lachen! Was willst du?" Er sah mich grinsend an „ich habe dich gefragt, wie es dir geht, aber du hast mich nur angestarrt und angefangen zu grinsen." Wieder lachte er kurz auf. „Ach so...sorry, war in Gedanken" Er setzte sich neben mich auf den Steg. „Hab ich bemerkt. Wie geht es dir denn nun?" Ich sah ihn kurz in diese wundervollen Augen, sah dann aber wieder weg und raus auf die Wellen. „Wie soll es mir schon gehen? Ich habe noch knapp eine Stunde Zeit, um zu entscheiden, ob ich das Gift nehme oder nicht. Mir kann keiner die Entscheidung abnehmen und der Rest meines Lebens ist auch nicht gerade einfach." Ich seufzte und er sah mich fragend an. „Wieso was ist denn noch los?" Ich sah ihn mit hochgezogener Augenbraue an „Dein Ernst jetzt? Du hast mich vor ein paar Tagen einfach so geküsst und bist dann aufgesprungen und abgehauen. Jetzt kommst du wieder an und tust so als ob nichts gewesen wäre. Sei froh, dass ich überhaupt noch mit dir rede." Er sah mich leicht traurig an. „Sorry...," murmelte er, „ich musste über einiges nachdenken." Ich lachte auf „Da bist du nicht der einzige." Er stützte sich auf seine Hände ab und legte sich so leicht nach Hinten. Sein Blick immer noch auf mich gerichtet. „Und zu welchem Entschluss bist du gekommen?" Ich seufzte, „Zu keinem richtigen. Ich will mich erinnern, aber ich will nicht sterben. Auch will ich nicht für den Sack arbeiten, aber wenn ich mich wirklich wieder erinnern kann, dann wäre es ein kleiner Preis." Er nickte verständnisvoll und richtete sich wieder au und legte seine Hand auf meine Wange, sodass ich gezwungen war, ihm in seine wundervollen eisblauen Augen zu schauen. „Ich kann mich nur wiederholen, dass ich nicht will, dass du das Gift nimmst. Ich will dich nicht schon wieder verlieren. Auch will ich nicht, dass du bei ihm mit machst. Doch egal was passiert und egal wie du dich entscheidest," er legte nun seine andere Hand auch auf meine Wange und rahmte somit mein Gesicht ein, „Ich werde immer hinter dir stehen und dir helfen. Egal was auch sein mag." Er lächelte mich warm an und mein Herz begann zu schmelzen. Ich hatte so lange versucht, keine Gefühle mehr zuzulassen und einfach immer wieder jeden Tag neu anzufangen, aber seitdem ich wieder in meiner Heimatstadt bin, kann ich meine Mauer nicht mehr aufrecht halten. Ich lächelte ihn auch leicht an. „Danke Hunter, du weist nicht, wie viel mir das gerade bedeutet." Er kam meinem Gesicht immer näher und schon lagen seine wundervollen weichen und vollen Lippen wieder auf meinen. Sie bewegten sich synchron und schienen genau für einander gemacht worden zu sein. Nach einer wundervollen Ewigkeit lösten wir uns wieder voneinander. Er lächelte mich an und strich mir eine Strähne hinters Ohr. „Harmony, der Grund, warum ich immer weggerannt bin, warum ich mich dir so komisch gegenüber verhalten habe liegt an einer einfachen Tatsache, die ich mir nicht eingestehen wollte. Nachdem du damals einfach abgehauen bist, ist in mir etwas gestorben. Ich wurde noch schlimmer, als ich, bevor ich dich gekannt hatte. Ich wusste nicht, was los war, aber ich hasste es. Dann kamst du wieder und dieses Gefühl, wurde nur noch stärker und es mischte sich noch ein weiteres dazu. Es verwirrte mich und ich wusste nicht, was ich machen soll. Ich wollte bei dir sein, doch sobald ich merkte, was ich fühlte, hätte ich mich selbst schlagen können," er machte eine kurze Pause und sah mir tief in die Augen. Er machte mich völlig nervös und ich wusste nicht, was ich sagen sollte. „Jedenfalls wurden diese Gefühle immer stärker und ich wusste nichts mit ihnen anzufangen, doch als mir dann bewusst wurde, dass ich dich erneut durch das Gift verlieren könnte, wurde mir alles klar." Er lächelte mich an. „Hunter...i..ich weiß nicht genau...w..was du damit meinst..." ich sah ihn zögerlich an, denn ich konnte seinem Blick so langsam nicht mehr standhalten. „Ist das nicht eindeutig?" er näherte sich mir und gab mir einen federleichten Kuss, „Harmony White ich liebe dich." Meine Augen wurden immer größer und ich sah ihn mit offenen Mund völlig überrascht an. „W..was...w..ie...was...," Hunter fing an zu lachen und legte seinen Zeigefinger unter mein Kinn, um meinen Mund zu schließen. „Mach den Mund zu." Er lächelte mich zuckersüß an. Ich verstand gar nichts mehr. „Hunter...W...was meinst du damit?" Er lachte auf und sah mir wieder tief in die Augen. „Du bist echt langsam. Ich habe gesagt, dass ich dich liebe. Daher will ich dich fragen, ob du ganz offiziell meine feste Freundin sein willst." Ich sah ihn erst überrascht an, doch dann wurde mir bewusst, was er gerade gesagt hatte und viel ihm um den Hals. „Ja, ja ich kann mir nichts Schöneres vorstellen. Ich liebe dich Hunter." Er lachte und drückte mich noch mehr an sich.

Du und ich gegen den RestWo Geschichten leben. Entdecke jetzt