Kapitel 26

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Die Autofahrt dauerte nicht lange, da wir nur ein paar Querstraßen weiter fahren mussten. Ich zitterte ein wenig, als ich fragte:"Wurde dir auch schon einmal Knochenmark entnommen, Mom?" Sie schaute auf die Straße und antwortete lächelnd:"Nein, diese Erfahrung habe ich noch nicht gemacht, aber du wirst es glaube ich überleben." Das ließ mich weiter zittern. Als wir vor dem Connecticut Childrens Medical Center halt machten, konnte ich mich überhaupt nicht aufraffen aus dem Auto zu steigen. Ich erschrak, als Mom von außen gegen die Scheibe klopfte und mir die Tür öffnete, als ich mich nicht bewegte. Langsam, und so wie der Arzt gesagt hatte stieg ich aus dem Auto und schaute hoch. Das Krankenhaus sah sehr einladend aus, was ich mir in diesem Moment aber nicht eingestehen wollte. Die Washington Street war heute wie leer gefegt, nur vereinzelt kamen ein paar Autos vorbei gefahren. Vor der Car Wash Anlage auf der anderen Straßenseite saßen die Betreiber auf weißen Plastikstühlen und warteten auf Kundschaft. Meine Mom zog mich an der Hand zum Eingang und sagte nebenbei:"Es wird schon nicht so schlimm, süße. Wahrscheinlich merkst du nur einen kleinen Pieks und dann ist es schon vorbei!" Sie schleifte mich weiter zum Empfang und kündigte mich an. Die Dame sagte uns, dass wir im nächsten Gang die erste Tür rechts nehmen sollten. Meine Mom bedangte sich und schleifte mich zu dem besagten Raum. Zu meiner Erleichterung entdeckte ich ein bekanntes Gesicht, nämlich die Mom von den Zwillingen. Sie saß hinter dem Schreibtisch und schaute hoch, als wir eintraten. Dann strahlte sie uns mit dem typischen Nelson-Lächeln an und kam auf uns zu, um Mom zu umarmen und mir die Hand zu schütteln. Sie sagte:"Ich wusste, dass ich diesen Namen schon gehört hatte, als ich ihn gelesen habe! Soo, du Mia bekommst heute also die Knochenmark Entnahme... Dann setz dich mal auf die Liege dort." Sie deutete auf eine dieser typischen Arztliegen, wo Kuscheltiere und Kinderbücher drauflagen. Ich setzte mich und wartete, bis Mrs. Nelson mit der Injektion wiederkam...
Drei Stunden später hatte ich es dann geschafft. Bei diesem Vorgang wird nämlich das Blut aus der einen Vene im Arm in die andere Vene des Arms befördert, aber die Stammzellen werden rausgefiltert. Als ich mich bei Mrs. Nelson bedangt hatte und wir zum Auto liefen musste meine Mom nochmal wieder rein, um das Atest zu holen, dass wir dummerweise vergessen hatten. Sie drückte mir den Autoschlüssel in die Hand und sagte:"Geh schon mal vor, ich komme sofort nach." Auf dem Weg zum Auto wurde mir zunehmend schwindelig und ich torkelte ein wenig, was vermutlich von dem Schmerzmittel kam. Es nennt sich Tramal und man bekommt es direkt nach der Entnahme des Knochenmarks injiziert. Die Erfahrungsberichte zeigen, dass der Schmerz damit sofort weg wäre, erzählte Mrs. Nelson. Stimmt, die Schmerzen waren weg, aber irgendwie hatte ich jetzt gar keine Kontrolle mehr über meinen Körper und meine Beine knickten unter mir weg. Glücklicherweise kam gerade ein Auto vorbei, und machte eine Vollbremsung. Der Fahrer stieg aus und mir fielen vor Erschöpfung die Augen zu...

Hey Leutee,
Ich wollte nur kurz einen Dank an die gute evaa_96 aussprevhenm weil sie einfach jedes einzelne Kapitel liket und mir so die Bestätigung gibt, weiter zu schreiben :) Dankeschöon :) :*
Eure lovely_books♡

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