•19•

68 8 0
                                    

„Wo warst du?", sie kommt in mein Zimmer reingestürmt und schaut mich mal wieder mit ihrem bestimmten Blick an.
„An der frischen Luft.", sage ich trüb.
Es hat mir schon gereicht, mir die Stammpauke von Devin, Johanna und Hendirk anzuhören.
Zum Glück konnte ich mich vor ihr 2 Stunden lang verstecken... und vor Nick.
Natürlich wusste ich, dass ich diesen Sender nicht ausziehen darf.
Ich bin ja nicht blöd.
Und genau deswegen habe ich ihn ja zurückgelassen. Denn sonst hätte ich noch mehr Ärger am Hals.
„Hör mal zu, Langsam nimmt das echt etwas überhand. Ich will dir doch vertrauen können.", ihre Augen sind rot und sie sieht sehr müde aus. Bei ihrem Anblick sieht es so aus, als würde sie momentan genau wie ich, wenn nicht sogar mehr, durch die Hölle gehen. Ich müsste ihr nun eigentlich sagen: Nein, kannst du auch nicht.
„Du kannst mir ja auch vertrauen.", antworte ich ihr matt.
„Ich weiß ja, aber in letzter Zeit wird einfach alles zu viel. Ich weiß du hast sehr viel Stress, dann noch die neue Stelle und die Geschichte mit dem Klon, worüber du dir bestimmt Gedanken machst.
Und ich habe auch meine Aufgaben zu erledigen. Einen Plan für Janine zu finden und jeder will irgendwas von mir.
Ich meine ich sehe dich ja nur noch selten. Ich bekomme ja fast nix mehr mit. Ich habe noch nicht mal mitbekommen, dass du mit Nick so viel Streit hattest." , sie lässt sich neben mich aufs Bett fallen.
Es stimmt, es ist alles zu viel für mich, genau wie für sie. Doch, auch so gerne ich mich jetzt über all meine Probleme, wie früher, ausheulen würde. Es geht nicht. Ich muss stark bleiben. So wie immer. Also muss ich von mir selbst ablenken.
„Das gleiche könnte ich ja auch über dich sagen. Du überarbeitest dich viel zu sehr. Wenn dir das zu viel wird, ich meine, ich kann dir doch auch helfen.Immerhin bin ich ja auch die Chefin. Aber dann will ich dich nicht noch mit meinen Teenagerproblemen konfrontieren. Und um Janine, mach dir mal keine großen Sorgen, momentan hat sie noch nichts vor, ich habe mit Bella geredet.", immerhin letzteres hat gestimmt. Ich fühle mich schlecht dabei sie anzulügen. Es kommt mir vor, als würde unser ganzes Leben daraus bestehen uns immer wieder aufs Neue anzulügen.
Ich könnte heulen. Ich würde jetzt am liebsten einfach drauf los heulen. Sie in den Arm nehmen und ihr sagen, dass es mir gut geht, aber es ist nicht so und ich habe keine Lust mehr drauf, sie mehr und mehr mit so Kleinigkeitn zu belügen.
Wir bleiben still nebeneinander, fertig, liegen. Bis sie auf meine letzte Aussage eingeht.
„Wann hast du denn mit Bella geredet, wie das?", sie zwingt sich und ihren Körper nach oben.
„Sie hat mir ein Kommunikationsarmband geschenkt.", ich demonstriere es ihr an meinem Armgelenk. Immerhin lüge ich jetzt nicht.
„Schlau, habt ihr Geheimnisse oder was?", ich weiß, dass sie das ironisch meint, aber wenn sie wüsste...
„Genau. Haha. Nein. Ich habe dir ja gesagt, sie meinte nur, dass momentan alles in Ordnung ist und wir uns nicht so beeilen müssen." , beruhige ich sie.
„Gut, dann kann ich mich ja jetzt etwas ausruhen, wenn es so ist, ich hab nähmlich echt keinen Plan. " , sie lässt sich wieder nach hinten fallen, in das kuschelige Bett, aus dem man echt schwer wieder hochkommt.
„Willst du mit mir über Nick reden?", fragt sie mich.
„Nicht nötig, da gibts nicht viel zu reden.", sage ich kurz und knapp.
„Dann erzähl mir einfach das bisschen, das es gibt."
Ich hole tief Luft und fange einfach an.
„Er ist einfach so komisch geworden.", und mehr fällt mir auf anhieb auch nicht ein. Das ist eigentlich die Erklärung für alles.
„Was heißt komisch? Wenn du denkst er liebt dich nicht mehr, du, dass ist bestimmt nur, weil er so viel zu tun hat und wie wir alle etwas Stress hat."

„Nein, ganz im Gegenteil, er ist so eifersüchtig und denkt über mich bestimmen zu müssen undso.", sie guckt mich von der Seite schräg an.
„Sag nicht das ist alles nur wegen Devin? Deswegen das blaue Auge?", fragt sie nach.
Ich nicke.
„Boor, das war so unnötig. Ich habe ihn noch nie so erlebt, er war so aggresiv und wollte mir nicht glauben." , die Wut kommt wieder in mir hoch und somit wird meine Stimme dementsprechend laut.
„Das habe ich mir schon gedacht. Aber ihr seid doch nur Freunde?"
„Ja sind wir! Ich meine ich liebe Nick doch. Aber, wenn er so ist, erkenne ich ihn nicht mehr wieder." , sage ich verzweifelt.
„Er liebt dich halt genauso. Deswegen sorgt er sich um dich. Du hättest ihn mal sehen müssen, als du im Koma lagst. Tagelang hat er neben dir gesessenbund geheult und mit dir geredet.
Außerdem Devin sieht ja auch nicht schlecht aus und ihr versteht euch gut. Das macht ihm Angst.", versucht sie mich zu beruhigen.
„Ich weiß ja."
„Vielleicht braucht ihr einfach mal bisschen Zeit für euch Zwei. Erklär ihm alles und er muss es akzeptieren.", schlägt sie mir vor. Doch wenn unsere Beziehung micht einmal das standhält, wie soll sie meine Heimlichtuerei überstehen?
Ich stelle mich mühsam auf meine Beine.
„Wohin gehst du?", fragt sie mich.
„Ich muss da noch was klären. Du kannst einfach hier liegen bleiben. Wenn irgendwas ist kümmer ich mich drum. Du ruhst dich aus.", befehle ich ihr und öffne die Tür.
„Danke, du glaubst nicht, wie müde ich bin. Aber wenn was ist, sag mir bescheid, du wirst mich hier finden und du hast was gut bei mir."

Secret Life ( Teil2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt