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Sonntag morgen-
Und auch wenn ich ein paar Mal wegen Georges Heulerei aufgewacht war, war ich recht ausgeschlafen. Ich nahm mein Tagebuch und ergänzte meine Gedanken, die mich in der Nacht manchmal wach hielten. Ich beeilte mich, denn um 08:00 war ich mit Duschen dran. In meinem Nachthemd ging ich also nach unten. Ich duschte, allerdings konnte ich dies auch nicht richtig genießen, weil meine Mum in 10 Minuten duschen wollte. Bald mussten wir nämlich los zur Kirche. Ein Auto hatten wir nicht. Nur einmal war ich heimlich mit Martins Auto gefahren, als er mich von der Schule abgeholt hatte. Da hatte ich Mrs. Masons Wagen gerammt und eine fette Beule zurück gelassen. Mrs. Mason war meine Lehrerin in Geschichte und Mathematik. Leiden konnte keiner sie wirklich, weshalb sie auch glaubte, ich hätte dies mit Absicht gemacht. Mein Dad hatte sie stundenlang versucht zu überreden, keine Anzeige zu machen. Er hatte es erst Geschafft, als er ihr versprechen musste, die Zeitungen seiner Firma ihrem Haus kostenlos zu liefern. Jaa...
Nachdem unsere Familie geduscht hatte und meine Grandma Elizabeth kam, um auf Baby George aufzupassen, gingen wir los zur Kirche. Auch Brandon war dort. Allerdings konnten wir nicht lange reden, denn nun kam das Beten. Auch wenn ich seine Blicke im Nacken spürte. Wie immer ging ich nach dem Beten sofort Zu Eric. Eric war auch christlich und mit seinen Eltern und Großeltern, sowie mit seiner zwei Jahre älteren Schwester Mandy und seinem kleinen Bruder Brad da, der ungefähr so alt wie Josy war.
Wir wandten uns von unseren Familien ab.
"Hey!", murmelte ich.
Ich war glücklich.
Eric nickte mir zu.
"Wo bist du gestern geblieben, ich dachte wir wollten zusammen nach Hause?"
Ich erstarrte.
"Ups..., ich musste gestern Nachsitzen."
Eric lachte nur.
"Wieder ein Auto gerammt?"
"Man das ist nicht witzig!", meinte ich, lachte allerdings trotzdem.
Nach dem Besuch in der Kirche beschlossen wir spazieren zu gehen. Auch wenn es Dezember war und der Schnee so fiel - mit Eric konnte man auch an kalten Tagen raus.
Eric begann im Schnee herum zu wühlen.
"Was machst du da??", fragte ich ihn Verdutzt.
"Na wonach siehts denn aus?", rief er und begann eine Kugel aus Schnee zu rollen, die immer größer zu werden schien.
"Schneemann? Ernsthaft?"
Allerdings begann ich, trotzdem mit zu helfen.
Als wir zwei Kugeln hatten, fing Eric an, mich ernst anzugucken.
Ich merkte sofort, das etwas nicht stimmte, sprach ihn aber nicht an.
Wir bauten den Schneemann fertig. "Halt-", sagte Eric und wickelte seinen Schal ab, um ihn um den Hals vom Schneemann zu verstauen.
"Eric!", lachte ich. Dass er für so etwas seinen Schal opferte,- Es war einfach seine typische Art.
Wir lachten. Machten Schneeengel. Fanden Augen für den Schneemann. Und dann fing Eric wieder an, mit seinen ernsten Blicken.
"Nun gut, Schluss mit lustig.", sagte er auf einmal und ich blickte in seine schönen Augen. Ich sah Verzweiflung in seinem Blick. Üble Verzweiflung.
"Ähm... ", sprach er, "Ich muss dir etwas sagen, Jenny."
Mein Lachen verstummte nun. Gespannt hörte ich ihm zu.
"Ich wollte es dir gestern schon sagen..."
Er wendete sich wieder dem Schneemann zu und fummelte an dem Schal herum.
"Also, Jennifer..., mein Vater hat seinen Job verloren."
Angestrengt versuchte ich, neutral zu wirkte.
"Aber er arbeitet doch in Dads Firma, oder?", fragte ich.
Eric nickte stumm.
Und was hat das jetzt mit uns zu tun?", hackte ich nach.
Eric lächelte und schüttelte den Kopf. "Er hat es dir noch nicht gesagt, oder?"
"Was gesagt?" Langsam wurde ich unruhiger.
Eric biss sich auf die Lippe.
"Vielleicht solltest du es lieber von deinem Vater erfahren."

тнє ∂єρтн ιи уσυя єуєѕWo Geschichten leben. Entdecke jetzt