Kapitel 6
Lindsay P.O.V.
Ich wollte mich gerade für das Abendessen mit Isabella und ihrem Bruder Oliver fertigmachen, als ich den durchdringenden Ton meiner Türklingel hörte.
Wer wollte denn heute Abend noch etwas von mir?
Noch in Jogginghose und T-Shirt eilte ich in meinen Wohnungsflur, um die Tür zu öffnen.
In der Eile vergaß ich durch den Türspion zu gucken und öffnete die Tür.
Vor der Tür stand ein großgebauter braunhaariger Typ, eingehüllt in dicker Winterjacke und warmen Winterschuhen, neben ihm ein großer Koffer und eine Reisetasche.
Natürlich starrte ich ihn eine ganze Weile an, bis er sich schließlich räusperte.
Oh Gott! Ich wurde rot wie eine Tomate, weil mich dieser gutaussehende Typ hier beim Starren erwischt hatte.
„Haha, du brauchst nicht rot werden! Du bist nicht die einzige Person, der das bisher passiert ist!", sagte er und grinste mich unverschämt an.
Dieses Grinsen würde mich noch um meinen Verstand bringen.
„Du musst Lindsay sein, ich bin Jayden Benner", stellte er sich vor und hielt mir seine Hand hin.
Ich legte meine Hand in seine und wir gaben uns gegenseitig einen Händedruck.
Endlich fand auch ich meine Sprache wieder.
„Nicht, dass ich dich nicht hier haben möchte, aber wieso bist du hier? Ich wüsste nicht, dass wir uns schon einmal gesehen haben."
Er schien einen Geistesblitz zu haben, schnappte sich seine Tasche und kramte irgendetwas heraus.
Es war ein Briefumschlag, auf dem mein Name und meine Adresse standen.
„Den habe ich von meiner und wahrscheinlich auch deiner Agentur bekommen und soll ihn an dich weiterreichen", erklärte er mir und gab ihn mir.
Hastig öffnete ich den Umschlag und zog das Blatt Papier heraus, was sich darin befand.
Es war tatsächlich eine Nachricht meiner Agentur, die lautete:
Sehr geehrte Miss Edward,
hiermit teilen wir Ihnen mit, dass wir Mister Jayden Benner aufgrund unseres aktuellen Wohnungsmangel bei Ihnen unterbringen müssen.
Natürlich ist dies nur der Fall bis für Mister Benner eine eigene Wohnung gefunden wird.
Bis dahin bitten wir Sie, ihn freundlich bei sich aufzunehmen.
Bei eventuellen Fragen können Sie sich gern an uns richten.
Mit freundlichen Grüßen
ihre Agentur
Ach deshalb stand er vor meiner Tür. Sie hatten mal wieder keine Wohnungen mehr.
„Na, dann komm schon rein!"
Jayden, der auf meine Reaktion auf den Brief gewartet hatte, lächelte und folgte mir in meine Wohnung.
„Ich zeige dir erst mal dein Zimmer und dann muss ich leider auch schon los! Ich bin noch mit einer Freundin und ihrem Bruder verabredet. Richte dich einfach schon mal ein bisschen ein und später reden wir dann weiter", erklärte ich ihm und huschte in Richtung des freien Zimmers in meiner Wohnung.
Jayden hatte mir nur aufmerksam zugehört und nachdem ich fertig geredet hatte, war er mir zu seinem Zimmer gefolgt.
„Hier ist dein Zimmer", zeigte ich ihm und huschte dann in mein Zimmer.
Ich hörte nur das Knacken des Türschlosses, als er seine Zimmertür schloss.
In einem Tempo, in dem ich mich noch nie zuvor umgezogen hatte, schlüpfte ich in meine neuen Klamotten, legte ein bisschen Schmuck an und schminkte mich dezent.
Dann rannte ich geradezu in den Flur, schlüpfte in meine Stiefeletten, zog meinen Wintermantel an, packte Handy, Wohnungsschlüssel und Portemonnaie in meine Handtasche und hing mir diese um.
Die Wohnungstür schloss ich hastig hinter mir und joggte raus aus dem Gebäude, in dem meine Wohnung lag, auf die Straßen New Yorks.
Draußen begegnete mir mal wieder die eisige Kälte, wie sie mir schon die letzten Tage und Wochen begegnet war.
Mit schnellem Schritt ging in Richtung des Italieners, den Isa so liebte.
Ich war echt gespannt, wie ihr Bruder war.
Sie hatte mir gar nicht erzählt, dass er kommen und sie besuchen würde.
Vielleicht wusste sie ja selbst nichts davon.
Von meinen Gedanken abgelenkt stand ich schon vor der Tür von Isas Lieblingsitaliener.
Ich drückte die Tür auf, ließ meinen Blick schweifen und entdeckte Isa sofort mit einem Jungen, der ihr Bruder sein musste.
Mir wurde mein Mantel abgenommen und ich ging in Richtung des Tisches, wo die beiden saßen.
Ich musste ihnen unbedingt von meinem neuen heißen Mitbewohner Jayden erzählen.
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[©mysticgirl199 | 2015]
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Only for you (paused)
Teen FictionIch hatte nie ein leichtes Leben, hart und arbeitsaufwändig, ohne Ruhe und Entspannung, ohne Liebe und Freundschaft. Viele Höhen und Tiefen musste ich überstehen, um alles so zu gestalten, dass es zumindestens etwas erträglich ist. Herzschmerz, Wut...