Stell dir vor, deine Eltern, die für dich immer dein Ein und Alles gewesen waren, verschwinden, in der Nacht nach deinem Vierzehntem Geburtstag spurlos.
Die Polizei vermutet einen Raubmord, obwohl man die Leichen nie gefunden hatte. Mit deiner Familie und dem Geld verschwinden auch deine Freunde, denn auf einmal merkst du, dass sie nie deine, sondern immer die deines Geldes gewesen waren.
Du weißt nicht mehr weiter, stürzt ab. Immer tiefer. Du bist depressiv und paranoid. Du wechselst fast monatlich die Pflegeeltern, denn du bist „schwierig zu erziehen“ und hast einen „komplizierten Charakter“, bis du in der Psychiatrie landest.
Nach etwa einem Jahr Aufenthalt adoptiert dich einer deiner Betreuer. Natürlich nur aus Mitleid und guten Absichten. Die ersten drei Monate. Dann verändert er sich. Sein Blick ist nicht mehr voller Zuneigung, sondern Gier und Hass. Du wirst zu seiner Sklavin. Du bist machtlos. Keiner will dich haben und niemandem kannst du vertrauen. Als eigentlich nichts mehr schlimmer kommen kann, triffst du diesen Jungen. Du darfst ihn nicht ansehen oder gar mit ihm reden. Was wirst du tun, wenn er dein einziger Lichtblick zu sein scheint?
