Unvorhersehbar

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Das Haus der Duncans war sogar größer als es von draußen ausgesehen hatte, allein in die Eingangshalle hätte unsere Wohnung hineingepasst. Die hohen Wände waren mit goldenen Schnörkeln und Marmorstatuen verziert und hatten einen barocken Touch. Die Möbel sahen schwer und majestätisch aus, sie schienen auch teilweise wirklich alt zu sein. Wären nicht in jeder Ecke Kameras gewesen, hätte man fast glauben können man befinde sich in einem Märchenschloss.

Mr Duncan erwartete mich schon in seinem Arbeitszimmer. Er saß hinter einem gewaltigen Mahagonischreibtisch in einem Ohrensessel. Seine graugesträhnten Haare glänzten in der Sonne, die durch die riesige Fensterfront hinter ihm schien, und lächelte mir mit einem strahlend weißem  Hollywoodlächeln zu. „Willkommen, Miss Montrose! Ich bin froh, dass sie in mein Angebot eingewilligt haben. Es wird ihnen Spaß machen. Sie können gleich anfangen, nachdem ich ihnen ihre Utensilien gezeigt habe“ Ich nickte und  Mr Duncan sprang auf, hielt mir die Tür auf und führte mich den Gang entlang, bis wir bei einem großen hellen Raum angekommen waren, in dem ich das Wohnzimmer vermutete. Ein großes helles Sofa  und der dazu passende Sessel standen in der Mitte des Raumes, auf dem dunklen used look Parkettboden vor einem riesigen offenen Kamin mit Gitterrost, um einen passenden, antik aussehendem Eichentisch herum.

  Allerdings wuselten hier  schon drei andere ältere Damen in Hausmädchenkluft durch dieses Zimmer und putzten, obwohl eigentlich alles sauber war. Wozu brauchten die mich noch? Klarer Fall von überflüssigem Geld, vermutete ich. „Setzen Sie sich doch“ Duncan wies auf die cremefarbene Couch.

 Ratlos sah ich ihn an: „Was ist mit den Utensilien?“

Er grinste. „Ich weiß ihren Arbeitseifer durchaus zu schätzen, Miss Montrose, doch es würde mich sehr freuen, wenn Sie sich doch noch etwas gedulden würden.“

Verwundert ließ ich mich nieder und versank sofort in den Kissen, die schon von den warmen Sonnenstrahlen, die überall durch die riesigen Fenster schienen, gewärmt waren. So fühlte sich also Reichtum an…

Mr Duncan deutete mir mit der Hand, zu warten und verschwand dann schnellen Schrittes. Die drei Damen ließen sich durch meine Anwesenheit nicht irritieren und wirbelten geschäftig mit Staubwedeln und Lappen um die Möbel. Eine zierliche, dunkelhaarige Frau säuberte gerade mit größter Sorgfalt einen wunderschönen weiß-goldenen Flügel. Ich hatte nie richtig Klavier spielen gelernt, nur als kleines Kind hatte ich einige Male,  unter der Anleitung meines Vaters, ein paar  Takte versucht, jedoch schnell die Geduld verloren und hörte lieber zu. Mein Vater war ein richtiger Klaviervirtuose gewesen und ich hatte die Stunden am Abend geliebt, als er mir  damals kleine Stücke vorgespielt und ich mit meinem hellen Kinderstimmchen dazu gesungen hatte…

„Hey!! Du bist Maddy richtig?“, unterbrach ein Mädchen meine Gedanken

„Ähm ja, hallo!“, stammelte ich. Das war Francesca. Doch im Gegensatz zur Schule, hatte sie nicht nur ihr drei Tonnen Schmuck abgelegt und ihre Desingerjeans gegen eine Jogginghose (zwar immer noch von Hollister, aber Jogginghose ist Jogginghose) eingetauscht, sondern auch ihren kalt-arroganten Gesichtsausdruck mit einem strahlend herzlichem Lächeln ersetzt.

Sie ließ sich neben mich fallen. „Und wie geht’s dir so?“ – „Gut und dir?“ – „Auch gut!“

Sie kicherte. „Ich finde es toll, dass Daddy dich eingestellt hat. Du wirst natürlich nicht putzen müssen, dein Vater wollte nur unbedingt, dass du dich nützlich machst um etwas dazuzuverdienen…aber egal, du musst ihm ja nicht erzählen, dass du nicht arbeitest…“- Moment – wozu bin ich dann hier?“ – „Das klingt jetzt vielleicht doof - ich weiß, dass man Freundschaft nicht erkaufen kann – aber ich -“, Francesca machte eine kurze Pause und kuckte zu Boden, „ich brauche jemanden zum Reden… und Sachen unternehmen… eine Freundin… du weißt schon, die nicht so abgehoben ist, wie die in unserer Schule. Wenn das einzige Thema über das du dich unterhalten kannst, Chanel und Sixpacks sind, wird man mit der Zeit komisch und arrogant… das habe ich bemerkt und wie sagt man so schön? Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Besserung. Ich dachte mir, wenn ich  mit jemandem wie dir, also jemanden vernünftigen, normalen, mehr Zeit verbringen würde, könnte ich vielleicht lernen wieder normal zu sein…“

Ich musste mich bemühen, nicht laut loszulachen. Ich war wohl das Gegenteil von normal. Und Francesca, das reiche, begehrenswerte Mädchen wollte etwas von mir lernen?! Doch komischerweise glaubte ich ihr aber sogar, was sie  gesagt hatte…

 „Jeder andere normale Mensch hätte wohl jetzt nach der versteckten Kamera gesucht… aber erstens die Kameras hier  sind etwas zu offensichtlich platziert “ ,erwiderte ich.

Sie lachte. „Super! Und du bist mir gar nicht böse?“ Ich schüttelte den Kopf. Francesca stand auf „Komm, gehen wir in mein Zimmer und du gibst mir die erste Unterrichtsstunde und erzählst mir, über was sich normale Mädels so unterhalten“ 

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Tut mir unendlich leid, dass ich so ewig nicht mehr geschrieben habe

Und ich wäre euch unendlich dankbar, wenn ihr mich ein bisschen mit einem Vote motivieren würdet, und mir vielleicht jemand einen Tipp geben könnte, wie die Geschichte besser ankommt :)♥

Allerliebste Grüße, eure Amy

Carry You (George Shelley Fanfiction ♥)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt