---

241 21 7
                                    

Weil es bereits zu spät war, noch in die Schule zu gehen, blieb ich einfach bei George. Mit Francesca hatte er alles geregelt, ich musste heute nicht mehr zu den Duncans.

 George erzählte, dass er sich die Wohnung hier eigentlich mit einem Kumpel teilte, der aber schon seit ein paar Wochen quasi bei seiner Freundin lebte. Wir redeten viel und irgendwie schaffte ich es sogar, allen unangenehmen Fragen mit einem Themawechsel auszuweichen. Ich konnte definitiv verstehen, wieso Francesca mit ihm zusammen war. Er sah nicht nur abgöttisch aus, sondern war auch richtig nett. Irgendwie kamen wir auf das Thema Musik und George bot mir sogar an, mir Gitarre beizubringen.

„Ich weiß deinen Eifer durchaus zu schätzen, aber machen sich deine Eltern nicht Sorgen, wenn du so lange weg bist?“ Mein Blick wanderte von Georges Händen auf seiner Gitarre zum Fenster und tatsächlich hatte ich offenbar mein komplettes Zeitgefühl verloren, denn draußen ging die Sonne bereits unter. Die Wolken, die wie üblich, den englischen Himmel verdeckten, leuchteten in allen möglichen Rottönen und die Schatten der Bäume waren bereits an ihrem längsten Punkt angelangt. „Ja, ich denke ich muss mich beeilen“, meinte ich bedauernd „Wie viel Uhr?“ – „Zehn vor Sieben“ Shit. Erschrocken riss ich die Augen auf. In zehn Minuten würde Cornell von der Arbeit kommen und offiziell hatte ich bei den Duncans schon um sechs Feierabend. Es würde Ärger geben, aber richtig. Vor allem, wenn er merkte, dass ich nicht sein ausgewähltes Outfit, sondern Georges Klamotten trug… „Was ist los?“, erkundigte sich George besorgt. „Ich muss in fünf Minuten zuhause sein“- „Kein Problem“ Entgeistert starrte ich ihn an. „Ähm, doch. Meine Eltern sind sehr, sehr streng“ Cornell würde mich schlachten. Vor ein paar Monaten war ich schon einmal zu spät gekommen, ich war in der U-Bahn stecken geblieben und konnte deswegen das Abendessen erst eine halbe Stunde später zubereiten. Mein Vater war total ausgerastet und hatte mir mit dem Butterbrotmesser zwei tiefe Narben an der Hüfte verpasst. Einfach so. „Oh, aber das schaffen wir, ich fahr dich“ Er schnappte sich die Schlüssel vom Küchentisch und öffnete die Tür. „Kommst du?“ Schnell nickte ich und folgte ihm.  Vor dem Reihenhäuschen stand ein silberner Oldtimer, den ich nicht richtig identifizieren konnte, doch er sah ziemlich teuer und gepflegt aus. George hielt mir die Beifahrertür auf und huschte dann auf den Fahrersitz. „Wo wohnst du?“- „Ich sag dir die Richtung“ „Es wäre aber einfacher, wenn –„ „Ich sag dir die Richtung!“ Überrascht hob er eine Augenbraue, doch lenkte widerspruchslos aus der Einfahrt und fuhr los. Nervös wanderte mein Blick auf die Uhr auf dem Armaturenbrett, 6.53 blinkte mir rot entgegen. George drückte auf eine Taste und das fröhliche Geschwafel eines Moderators dröhnte in meinen Ohren. „Sorry“, murmelte er und drehte den Lautstärkeregler herunter. 6.55. „Stopp, links!“ Bremsen quietschten. 6.57. Oh mein Gott, ging das nicht schneller? Nur noch eine Straße, dann waren wir an der U-Bahnstation, die am nächsten zu Cornells Appartement war. „Hier kannst du mich rauslassen!“ Der silberne Wagen hielt mit einem Ruck an und hinter uns ertönte lautes nerviges Hupen. Mein entschuldigendes Lächeln scheiterte kläglich und spätestens jetzt müsste mich George für eine vollkommen Irre halten. Aber egal, ich musste rechtzeitig sein. Schnell sprang ich aus dem Auto und brüllte noch ein schnelles „Danke“, bevor ich die Tür zuschmiss und lossprintete. Es waren noch ungefähr 800 Meter durch Seitengassen und Schleichwege, bis ich bei unserem Hochhaus angelangt war. Die große Glaseingangstür stand sperrangelweit offen, Glück für mich, denn ich hatte ja keinen Schlüssel dabei. Nur noch die Treppen und ich war oben. Schweiß lief mir bereits die Stirn herunter und auch Georges Hemd musste bereits durchgeschwitzt sein… Georges Hemd. Oh mein Gott. Ich riss mir den Stoff vom Leib und schlüpfte aus den Leggins. Beides stopfte ich unter mein Schlafshirt. Ein Stockwerk. Meine Lungen  fühlten sich an, als würden sie gleich platzen. Keuchend stand ich vor der Appartementtür. Sie war angelehnt. Nein, nein, nein. War mein „Vater“ etwa bereits zu Hause? Mit rasendem Puls drückte ich leise die Tür auf.

----

Ein schlechtes Minikapitel, tut mir Leid, nach einem Monat kann man mehr erwarten, ich weiß,  aber ich werde schnell weiterschreiben ._. ♥

OMG Union J's Debut Album ist endlich draußen *.* Habt ihr schon ein Lieblingslied? Und bin ich die einzige, die findet, dass Head In The Clouds irgendwie drogenverherrlichend klingt:D?

♥ Amy

widmung an letzten voter vom letzten kapitel     ♥

Carry You (George Shelley Fanfiction ♥)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt