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Irgendwann einmal hat Tate mir von seinem Tod erzählt. Ich habe ihn gefragt, warum er mir nicht von Anfang an gesagt hat, dass er tot ist.

Daraufhin meinte er, dass ich mich wohl kaum mit ihm abgegeben hätte, hätte er bei unserer ersten Begegnung gesagt: „Hey, ich bin Tate. Ich bin tot. Willst du mit mir zusammen sein?"

Damals konnte ich über diese Worte lachen.

Doch zurück zu seinem Tod.

Tate hatte die Schule mindestens genauso sehr gehasst wie ich. Na gut, er hatte sie um einiges mehr gehasst als ich.

In seiner damaligen Schule ist er Amok gelaufen, hat mehrere Schüler und Lehrer erschossen. Daraufhin wurde er von der Polizei gesucht. Natürlich haben sie ihn irgendwann gefunden.

Zu dieser Zeit haben Tate und seine Familie in diesem Haus gewohnt, er hatte mein Zimmer, das Zimmer, das jetzt Ethan gehört. Die Polizei stürmte hinein um ihn festzunehmen. Sie dachten, er hatte vor ebenfalls eine Waffe zu ziehen, um alle anwesenden kaltblütig zu erschießen, wie er es schon an der Schule getan hatte, also schossen die Polizisten zuerst, die komplette Einheit schoss direkt in seine Brust und die Kugeln zerfetzten ihm das Herz, er starb sofort, fiel direkt neben dem Bett auf den Holzboden.

Da er in diesem Haus gestorben ist, wollte es ihn nicht loslassen und er sitzt hier fest, wie ich.

Seine Mutter konnte in diesem Haus, dem Todesort ihres Sohnes nicht bleiben, doch da er ja trotzdem noch hier war, zog sie in das Haus nebenan. Ich kann ihr nicht verübeln, dass sie nicht länger in dem Haus wohnen wollte, in dem er gestorben war, dass sie ihm jedoch trotzdem nahe sein wollte. Doch Tate hatte es darauf angelegt. Er wollte sterben, weil er mit seiner Tat nicht klarkam. Er hatte keine Waffe bei sich, er wollte die Polizisten nur provozieren, ihren nächsten Schritt sehen, spüren, was sie tun würden.

Den Tod selbst hatte er überhaupt nicht richtig realisiert.

Kapitel 5:

Am Morgen gehen Ethan und Leyah in die Schule, wie an jedem anderen Tag. Ich weiß nicht, ob die Beiden oder einer von ihnen die Schule mag. Darüber haben wir nie geredet, aber ich glaube, Ethan hasst sie genau so sehr wie ich. Wie immer denkt Ethan ich wäre gegangen, bevor er aufwacht. Den halben Tag laufe ich unruhig durch das Haus, rede mit ein paar der Toten, die lange vor mir hier gestorben sind, doch meine Gedanken schweifen bei jeder Konversation ab. Ich überlege fiberhaft, was Leyah entdeckt haben könnte, das sie so verschreckt und verstört haben könnte. Bei dem Gedanken an die verschiedenen Szenarien, die sich in der heutigen Nacht abgespielt haben könnten, tut sie mir fast leid. Gerade werde ich fast verrückt von meinen eigenen Gedanken, da steckt jemand den Schlüssel in das Haustürschloss, dreht ihn und die Tür springt mit einem leisen Klicken auf. Die Zwillinge betreten lautstark streitend den Flur.

„Leyah, ich glaube dir kein einziges Wort! Du bist doch nur besessen von der Vorstellung! Lass deine Eifersucht und den Neid woanders raus, aber meine Beziehung zu Violet geht dich nichts an, hat dich gar nicht erst etwas anzugehen und du hast deshalb kein einziges Recht das, was wir haben zu zerstören!", ruft Ethan gerade wütend. Er zieht seine Turnschuhe mit den Füßen aus und kickt sie in den Flur, Leyah wird von einem ärgerlichen Blick seinerseits fixiert.

„Ethan, ich bin von gar nichts besessen, ich glaube nur, was ich gesehen habe. Ich werde doch wissen, was ich gesehen habe! Und das habe ich mit Sicherheit gesehen! Sowas bilde ich mir doch nicht ein. Ethan, ich... ich bin doch nicht verrückt! Zieh deine Schuhe wieder an, ich zeige es dir!", erwidert sie, stemmt die Hände in die Hüften, erwidert seinen Blick kalt. Trotz der Absätze ihrer Schuhe ist sie kleiner als Ethan und wie sie jetzt so vor ihm steht, ihn abwartend und mit dieser eisigen Kälte im Blick ansieht, sieht sie fast lächerlich aus, auch wenn ihr Blick davor warnt, dass ihr restliches Aussehen nichts zu sagen hat. Wie kann Leyah so fest davon überzeugt sein, dass Ethan das sehen will, was sie entdeckt hat?

Die letzten Toten im Mörderhaus (AHS)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt