|Hayyy :D das ist meine erste Fan-Fiction und ich hoffe sie gefällt euch. Ich schreibe sie mit einer Freundin zusammen. Ich bin offen für jeglichen Vorschlägen/Wünschen/Kritik. Die FF hält sich in der groben Handlung an die Serie (Achtung: Spoiler) |
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Ich öffnete die Augen. Asche regnete auf mich herab. Die grauen Flocken verfingen sich in meinen Haaren und rieselten auf meine Kleidung. Sie wirbelten in Spiralen umeinander durch das Sonnenlicht
Sonnenlicht!
Die Erkenntnis durchzuckte mich wie ein Blitzschlag. Die Wärme auf meinem Gesicht und das Licht, das durch die zerbrochenen Scheiben der Kapsel tanzte, es war ..echt.
Wir hatten die Erde erreicht und wir hatten es überlebt! Ich lachte los. Wir waren der Ark entkommen - nie wieder präparierte Luft und das kalte Licht der Neonröhren, begleitet vom ewigen Summen der Maschinen. "Daddy!! Daddy wir sind da!! Wir haben es geschafft!!" kreischte ich, immer noch lachend, und wedelte mit meinen Händen durch die Ascheflocken die sich im Lichtstrahl drehten. Erst einige Sekunden später fiel mir auf das aus dem Steuerraum der kleinen Kapsel keine Antwort kam. "Daddy?". Jetzt begannen meine Hände die Ascheflöckchen beiseite zu wedeln, damit ich die Tür zum Steuerraum besser erkennen konnte. Bis jetzt hatte ich auch noch nicht wirklich daran gedacht, das Asche in unserer Kapsel nicht gerade ein gutes Zeichen war. "Daddy?" versuchte ich es noch einmal. Nur Stille antwortete mir. Panisch begann ich an dem Gurt zu reißen der mich an dem Sitz im Frachtraum hielt. Endlich sprang die Schnalle auf und ich schnellte hoch. Mittlerweile sah ich sehr deutlich das die Kapsel sich in einem schlechten Zustand befand. Die wenigen Kisten mit Werkzeugen und Lebensmitteln, die mein Dad hatte stehlen können, waren überall verteilt und auf dem Boden lagen verstreute Glasscherben. Ich sah hoch zu der Scheibe, zu der die Glasstücke einmal gehört hatten. Die Asche fiel durch das scharfkantige Loch, das anscheinend bei unserer Landung entstanden war. Wie sehr hatte ich mich von diesen dummen grauen Fetzen im Licht ablenken lassen, dachte ich wütend und wandte mich ab. "Daddy!" rief ich wieder, als ich mir durch die Kisten einen Weg zur gegenüberliegenden Tür bahnte. Angsterfüllt hämmerte ich auf den Schalter ein und mit einem zischenden Geräusch öffnete sich die Tür, verkantete sich aber kurz darauf sofort. Ich zwängte mich durch den Spalt in die Überreste des Steuerraums. Zerstört wäre eine Untertreibung. Die komplette Seitenwand war weggerissen und die Kapsel fast bis zur Hälfte in den Boden gedrückt. "DADDY!!" ich kreischte verzweifelt während ich über die Trümmer kroch.
Ich fand ihn unter dem Controlboard. Er war bis zur Brust darunter begraben, nur sein rechter Unterarm sah darunter hervor. "Nein! Daddy!! DADDY!!" ich stürzte auf ihn zu und ergriff seine Hand nur um sie kurz darauf schreiend mit einem Teil des abgerissenen Unterarms von mir zu schleudern. Weinend sank ich neben meinem Vater zu Boden.
Ich wusste nicht wie lange ich neben ihm hockte und es war mir auch völlig egal. Ich hatte nicht mehr den Willen um irgendetwas zu tun. Wären sie nicht aufgetaucht wäre ich nie mehr aufgestanden.
Ich hörte die Schritte, dumpf. Wie durch Watte. Als ich endlich die Kraft aufbrachte aufzusehen, sah ich einen Mann der ein Messer auf mich gerichtet hielt. Hinter ihm, wo die Wand gewesen war, sah ich dunkle Silhouetten von Bäumen und den Sternenhimmel. Ich hatte Sterne noch nie so gesehen. Irgendeine leise Stimme in meinem Kopf sagte mir das ich jetzt fasziniert sein sollte. Doch in mir blieb alles kalt und tot. Verzerrte Geräusche die entfernt an Sprache erinnerten brachten mich dazu, wieder den Mann anzusehen. Sein Mund bewegte sich aber ich verstand nichts und starrte ihn einfach nur mit leeren Augen an. Er hatte lange dunkle Haare, einige davon zu Zöpfen, mit Knochen oder Perlen, geflochten. Sein markantes Kinn wurde teilweise von einem buschigen Bart verdeckt. Sein gesamtes Gesicht war mit Linien aus schwarzer und roter Farbe bemalt, die an einen Schädel erinnerten. Nur an einer Stelle wurde die Bemalung von einer tiefen, kraterartigen Narbe durchbrochen, die sich über die gesamte linke Seite zog.
Ich hatte keine Kraft mehr, weder um zu weinen noch um mich zu fürchten. Ich starrte ihn einfach nur an. Ein kleiner Junge stellte sich jetzt neben den Mann und sagte etwas zu ihm während er auf mich und meinen Vater deutete.
Es war mir egal was sie machten. Ich wollte zu meinen Eltern. Meinen beiden toten Eltern. Beide getötet von Chancler Jaha. Meine Mum wurde vor einigen Tagen gefloatet und als sie mich wegsperren wollten weil ich Jaha, diesen Mörder angegriffen habe, hat mein Daddy mich versteckt und die Kapsel gestohlen. Die Kapsel in der er gestorben war. Jaha hatte Mum und Dad ermordet. Er war Schuld an unserer Bruchlandung, Schuld an allem das passiert ist! Die Taubheit meines Körpers wurde langsam von Wut verdrängt. Ich hatte nichts mehr zu verlieren dafür hatte Jaha gesorgt.
Der Hass brachte mich auf die Beine. Vor Wut zitternd stand ich neben der Leiche meines Vaters und funkelte die beiden Männer an. "Na los!" zischte ich "Bringt es hinter euch! Dann ist wenigstens meine ganze Familie tot und Jaha hat was er will!" Ich hob trotzig das Kinn und sah dem Bemalten in die Augen während ich auf das Messer an meiner Kehle wartete. Irgendetwas in seinem Blick veränderte sich. "Du bist ein mutiges Mädchen." er sprach mit einem ungewohnten Akzent und ich beobachtete verwirrt wie er das Messer wegsteckte. "Meine Tochter war so wie du." er machte eine kurze Pause und betrachtete mich von oben bis unten. "Es wäre eine Schande, das Leben einer Kriegerin zu beenden, bevor sie sich beweisen konnte. Du kannst mit uns kommen. Entscheide dich." Er sah zu dem Jungen hinüber und sagte "Beende es." während er in Richtung meines Vaters nickte. Verwirrt beobachtete ich wie der Junge das Messer nahm und sich neben meinen Vater kniete. Taumelnd fiel ich neben ihnen auf die Knie. Der Junge sah kurz zu mir auf, holte dann tief Luft und zog das Messer quer über die Kehle meines Vaters. "Yu gonplei ste odon." murmelten er und der Mann gleichzeitig. "Gut Lincoln." sagte der Mann neben mir und sah mich danach auffordernd an. "Was ist mit dir, Skai-mey?". Ich wandte mich wieder meinem Vater zu. Der Junge hatte ihn erlöst. Vorsichtig legte ich meine Hand an sein zerkratztes Gesicht. "Daddy wir haben es zur Erde geschafft. Mum wäre stolz auf uns." Meine Tränen fielen neben ihm auf den Boden und vermischten sich mit dem trocknenden Blut. Zitternd fuhr ich mit dem Finger hindurch und zog eine rote Linie über mein Gesicht. Der Mann sog scharf die Luft ein, als ich in groben Zügen seine Bemalung nachahmte. Als ich aufstand beobachteten mich beide. Ich ging an ihnen vorbei aus der Kapsel heraus.
Als ich zum ersten mal den Erdboden betrat, schwor ich mir bei dem Blut meines Vaters, dass ich nie wieder Tränen an Jaha verschwenden und Schwäche zeigen würde.
Ich hörte die Schritte der beiden hinter mir, während ich in den Himmel sah und den blinkenden Punkt der Ark mit den Augen verfolgte. Als ich mich abwandte und ihnen folgte, war ich kein Himmelsmensch mehr.
In dieser Nacht wurde ich zum Grounder.
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Wörterbuch:
Yu gonplei ste odon: You're fight is over. | Dein Kampf ist vorbei.
Skai- mey: Skygirl | Himmelsmädchen
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Murphy's Law
Fanfiction|FF zur Serie The 100| Mel ist 6 als sie vor Chancler Jaha, der ihre Mutter floatete, von der Ark flieht. Sie ist der erste Himmelsmensch, der die Erde nach 100 Jahren betritt. Dort wird Mel von Groundern gefunden die sie in den Clan aufnehmen und i...