Eine von Uns

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Hayyy :D Tut mir echt leid das ich solange nichts Neues hochgeladen habe, aber die Schule ist im Moment ziemlich stressig. Aber jetzt kommt endlich das neue Kapitel. Ich hoffe es gefällt euch.

Viel Spaß! :D

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Ich musste hier weg solange ich noch konnte. Vorsichtige begann ich die Lederbänder, mit denen meine Schwerter auf dem Rücken befestigt waren, zu lösen. So geräuschlos wie möglich griff ich nach hinten und zog die Schwerter von meinem Rücken. Ich konnte es mir bei der kurzen Entfernung zu Murphy nicht leisten, dass die Griffe irgendwo dagegenstießen oder oben aus dem Gestrüpp hervorschauten. Tragen war zwar anstrengender aber wenigstens ging ich so auf Nummer sicher.
Langsam setzte ich meinen rechten Fuß nach hinten während ich den Jungen vor mir angespannt beobachtete. Kein Geräusch. Erleichtert schloss ich für einen kurzen Moment die Augen. Jetzt der zweite Schritt. Murphy stand immer noch da und starrte den Waldboden vor sich an, während er über die Worte des Schwarzhaarigen nachzudenken schien. Vorsichtig machte ich den nächsten Schritt nach hinten.
KNACK!! Das Geräusch klang unnatürlich laut in der in der Stille des Waldes.
Fluchend wollte ich mich umdrehen und lossprinten, aber anscheinend hatte sich mein Glück heute dazu entschieden, lachend daneben zu stehen und nichts zu tun, denn mein Fuß verfing sich in den Ästen des Busches. Vor Überraschung ließ ich die Schwerter fallen und stolperte rückwärts, mit den Armen rudernd, aus Gebüsch heraus, um kurz darauf in der schlammigen Erde auszurutschen und im Dreck zu landen.
"Jok!" fluchte ich wütend als ich mich aufsetzte. Meine Sachen klebten nass an meinem Körper und mein Rücken schmerzte von dem Aufprall. Das war mal im ganz großen Stil daneben gegangen. Angewiedert schüttelte ich Schlammbröckchen von meinen Händen. Doch als ich aufsah wurde mir schlagartig wieder bewusst, dass das nicht mein Hauptprobelm war. Murphy stand vor mir und sah grinsend auf mich herunter.
Sofort stellte mein Körper auf Kampfmodus. Er war unbewaffnet und sein Hals war ungeschützt. Das würde einfach werden, dachte ich als ich meine Hand unaffällig um den Griff des Jagdmesser an meiner Hüfte schloss. Er würde keinem mehr von seiner Beobachtung erzählen können.
"Du bist ja echt talentiert wasd unbeobachtetes Fortbewegen angeht." unterbrach er meine Angriffsvorbereitungen und begann zu lachen. "Noch nicht mal 5 Minuten aus dem Dropship raus und schon aussehen wie der Erdboden!" Komplett verwirrt sah ich zu ihm auf. Dann machte es 'Klick'. Er hielt mich für einen von ihnen! Weil wir heute jagen waren, trug ich meine Rüstung nicht, denn damit hätte ich nicht sonderlich gut schleichen können - und die lederne Kleidung die ich anhatte war durch den ganzen Dreck, den ich im laufe des Herumkriechens aufgesammelt hatte, so dreckig, dass man sie kaum erkennen konnte. Außerdem lagen meine Schwerter gut versteckt in dem Busch und meine anderen Waffen waren unter der Kleidung verborgen. Ich nehme definitiv alles zurück, was ich über mein Glück gesagt hatte!
"Alles okay?" fragte Murphy jetzt vorsichtig. Ich hatte ihn die ganze Zeit angestarrt. "Ich.. ehm.." um Zeit zu gewinnen fuhr ich mir durch meine ehemals rotbraunen Haare und kämmte mit den Fingern ein paar Erdbröckchen heraus. "Jaa?" bohrte er. "Ich wollte euch gar nicht zuhören.." sagte ich schließlich und bemühte mich um einen möglichst entschuldigenden Tonfall. Er grinste wieder "Natürlich nicht! - Deswegen hast du auch versteckt in dem Busch da gehockt."
"Ja gut - du hast mich erwischt." meinte ich theatralisch und hob meine Hände über den Kopf "Ich ergebe mich." fügte ich dramatisch hinzu. Dann lächelte ich ihn an und streckte ihm eine Hand entgegen. "Du könntest mir wenigstens hochhelfen. Schließlich bist du ja irgendwie mit Schuld daran, dass ich hier im Dreck sitze."
"Naja, eigentlich kann ich ja nichts dafür, wenn du zu tollpatschig zum verstecken bist!" feixte er und zog mich hoch. "Hey!" meinte ich empört "Als ob du das besser könntest!". Er grinste nur schief. Dieser Gesichtsausdruck veränderte sich jedoch im Bruchteil einer Sekunde und ihm klappte vor Erstaunen die Kinnlade herunter, als ich ihm eine handvoll Schlamm quer über das Gesicht schmierte. Vollkommen aus dem Konzept gebracht starrte er mich an und ich musste wegen diesem Anblick unwillkürlich kichern. Schnell klappte er den Mund wieder zu.
"Theoretisch würde ich dir das jetzt sofort zurückzahlen." sagte er und wischte sich den Matsch so gut es ging von der Wange "Allerdings bist du schon von oben bis unten eingedreckt." Ich lächelte "Tja ..du hast Recht, das wäre wirklich ein sehr ungünstiger Zeitpunkt für eine Revanche." antwortete ich und musterte demonstrativ seine sauberen Sachen. Er grinste zurück "Vielleicht sollten wir die Schlammschlacht lieber auf einen Zeitpunkt verlegen, an dem wir beide gleich viel zu verlieren haben." Nach einer kurzen Pause, in der er noch einmal meine Sachen mussterte, fügte er hinzu "Außerdem willst du dich bestimmt umziehen." Da hatte er verdammt Recht! Das einzige Problem war: "Ich habe keine Sachen hier." murmelte ich und hoffte, gerade seeehr hilfsbedürftig auszusehen.
"Sie haben dich nichts mitnehmen lassen? Warst du in Einzelhaft?" fragte er erstaunt. "Jaa." sagte ich vorsichtig. Als ich seinen fragenden Blick bemerkte sponn ich meine Geschichte weiter. "Seit 3 Jahren. Ich hab den Chancler mit einem Kantinenmesser angegriffen." Ein bisschen Wahrheit machte alle Lügen glaubhafter. "Chancler Jaha attackiert und nach 3 Jahren Einzelzelle immer noch ziemlich gut beisammen." bemerkte er anerkennend. "Wenn man jetzt auch noch schleichen könnte." stichelte er mit einem kleinen Lächeln. Ich setzte eine gespielt böse Miene auf, meine Gedanken waren jedoch wieder bei Jaha. Er lebte also. Und dieser Ripa war immer noch Chancler. "Ehm ..Hallo?" Erschrocken sah ich zu Murphy auf. Er war mindestens einen halben Kopf größer als ich, dachte ein Teil meines Gehirns gerade zufrieden. Sofort packte ich diesen Teil und stopfte ihn in die hinterste Ecke meines Kopfes, wo er hoffentlich endlich mal seine Klappe halten würde. "Ich hab gesagt dass ich dir ..Sachen von mir leihen könnte wenn du willst. Bis du deine irgendwo waschen kannst." wiederholte Murphy und seine Stimme klang dabei ein wenig verlegen. Das klang wirklich verlockend. Trockene Sachen - mit denen ich mich außerdem frei in diesem Lager bewegen konnte. Vielleicht war das vorerst das Beste um an Informationen zu kommen.
"Ja das .. das wäre echt nett!" Ich lächelte ihn so unschuldig an wie ich konnte. "Okay. Das Zeug ist im Dropship .. da findest du bestimmt auch was womit du den ganzen Schmutz abkriegst." sagte er und machte einige Schritte in Richtung des Lagers. Ich sah noch einmal prüfend zu dem Busch. Die Schwerter waren gut verdeckt - um die würde ich mich später kümmern. Dann lief ich ihm hinterher. Auf dem kurzen Weg zum Eingang des Dropships erntete ich einige verwunderte Blicke, die meisten der Skaikru nahmen aber kaum Notiz von mir.

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Wörterbuch:

Jok: Fuck | Verdammt
Ripa: Murderer | Mörder


Murphy's LawWo Geschichten leben. Entdecke jetzt