Kapitel 30

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hier ist das neue Kapitel.. ich wünsche euch viel spaß! hört doch mal in den song rein und seht euch das bild an..

widmung geht an JuliaHe

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Aria's P.O.V.:

Sienna teilte uns mit, dass sie das Kind nicht behalten wollte. Man sah wie Niall zerbrach. Das schien alles gewesen zu sein, an was er sich geklammert hatte. Sienna entschuldigte sich und ging. Sie nahm die Autoschlüssel nicht mit. Aber das interessierte mich momentan nicht. Ich konnte nur auf die Scherben sehen, die heute entstanden sind. Ich war an alle dem Schuld. Ich hätte Harry nie davon erzählen dürfen. Sienna hätte Lucas nie von dem Fehltritt erzählen müssen und das Kind hätte er nie zu sehen bekommen. Ich sah zu Niall und bekam Mitleid mit ihm. Er wollte Sienna und bekam sie nicht. Nicht einmal sein Kind bekam er. Wegen mir sah er nun so übel zugerichtet aus. Niall hatte das alles nicht verdient. Das einzige was er tat, war die falsche Person zu lieben. Sienna hätte ihn nie lieben können, da sie doch Lucas hatte. Ich lachte ironisch auf. Jetzt ist Lucas weg, vielleicht stehen Niall's Chancen nun besser? Verbittert schaute ich zu ihm. Er musste sich übergeben und Liam stand neben ihm. Ich sah weg und wünschte mir, man könnte den Abend rückgängig machen.
Ich wünschte mir sogar, ich wäre niemals mit Sienna zu x-Factor gegangen. Dann würden wir nun in London studieren und unser Leben unbekümmert fortführen. Ich hätte mich nicht in Harry verliebt und wäre nicht so von ihm verarscht wurden. Niall hätte sich nie in Sienna verliebt, die er nicht bekommen kann und Sienna wäre nie mit Lucas zusammengekommen, dem gerade erst das Herz gebrochen wurde. Zudem wäre sie nicht schwanger gewesen und ich hätte meine beste Freundin immer noch bei mir. Wahrscheinlich habe ich heute meine beste Freundin, fünf gute Freunde, meine Liebe und meine Karriere verloren, wegen einem gewaltigen Fehler.

„Niall, wir müssen zum Arzt.", sprach Liam ihn an, aber Niall schaute nur in die Ferne. „Niall, Liam hat recht, ihr solltet zum Arzt gehen.", sprach ich ihn an. Blaue, erschrockene Augen sahen mich an. Die Tränen fielen augenblicklich aus seinen Augen. „Sienna?", fragte er nach. „Niall sie ist gegangen." Widerstrebend schüttelte er seinen Kopf. „Mein Kind, wo ist mein Kind?", schrie er, doch krümmte sich sofort vor Schmerzen. Erschüttert wendete ich mich ab. „Komm, ein Arzt kann dir helfen.", meinte diesmal Louis. Liam und Harry halfen ihm auf. Das sie los wollten merkte ich. Sie gingen durch die Haustür, wahrscheinlich zu Liam's Auto. Jedoch kam Harry bald zurück und blieb hier. Die andern drei sind mit Niall mit gegangen, um ihn ins Krankenhaus zu fahren. Warum musste ausgerechnet Harry hier bleiben?

Ich sah ihn nicht an, er war Abschaum für mich. Jedoch sah ich das kleine schwarz-weiß Bild auf Niall's Sitz liegen. Ich nahm es mir und griff nach den Autoschlüsseln. Ich stand auf und ging ohne ein Wort des Abschieds. „Aria warte! Ich muss das noch mit dir klären, bitte!" Ich drehte mich nicht um, ansonsten würde er noch meine Tränen sehen. Diese Blöße würde ich mir nicht vor ihm geben. Mit schnellen Schritten, hatte ich das freundlich wirkende Haus verlassen und saß in dem Mini. Die Tränen flossen weiter und verschleierten meine Sicht. Trotzdem fuhr ich los. Ich wollte in meine Wohnung und all dem ein Ende bereiten. Wenn ich nicht gewesen wäre, würde der ganze Schmerz nicht existieren. Außerdem hatte ich alles Wichtige verloren oder kaputt gemacht. Mein letzter Halt war verschwunden. Jetzt fiel ich nur noch in den tiefen, endlosen Abgrund.

Ich kam leider heil an der Wohnung an. Mit schnellen Schritten lief ich die Treppe hoch. Ich fing sogar an zu rennen und spürte das brennen in der Lunge. Es fühlte sich gut an. Keuchend stand ich vor der kahlen Wohnungstür und schnappte nach Luft. Wieso musste der Körper automatisch nach Luft schnappen? Wenn das nicht der Fall wäre, könnte ich einfach sterben. Gestern war ich noch glücklich und heute hatte ich das Gefühl gar nichts mehr zu spüren. Es war wie, als würde ich monoton atmen und laufen und alles andere lebenswichtige tun.

Ich betrat die Wohnung mit trägen Schritten. Sienna war nicht da. Wahrscheinlich war sie noch unterwegs oder sogar auf dem Weg zu Lucas, um ihre Beziehung zu retten. Ich ließ meine Tasche fallen und legte den Autoschlüssel ab. Ich stieg aus meinen Schuhen und zog die Jacke aus. Beides schmiss ich achtlos auf den Boden. Würde ich es eine Weile eh nicht gebrauchen können. Mein nächster Weg führte mich ins Bad. Dieses verschloss ich, aus Angst irgendjemand könnte hier rein kommen. Aber wer sollte das sein? Ich war allein und keinen würde es interessieren, ob ich noch am Leben wäre. Hatte ich alle verraten oder von mir gestoßen. Was war ich nur für ein schrecklicher Mensch. Mit zitternden Händen zog ich mein Handy hervor und rief Sienna an. Doch sofort ging die Mailbox an und ich hinterließ eine Nachricht. „E-es-s tu-ut mi-ir so leid Si-en-na. I-i-ich wo-ollte dir ni-ie weh tun. Ich habe dich doch so lieb, Sie-enna. Bi-itte ver-rzeih mir." Danach legte ich das Handy auf den Waschbeckenrand.

Das nächste was passierte, war, dass ich zusammenbrach. Ich fing an hemmungslos zu weinen und zu verarbeiten, was ich angerichtet hatte. Menschen taten Fehler und konnten sie vertuschen. Sienna hätte das gekonnt. Mein Fehler war unverzeihlich. Ich konnte froh sein, dass Niall nicht tot war. Das hätte ich nicht ertragen. Nicht wenn es meine Schuld gewesen wäre. Mühsam suchte ich die Schubladen ab und fand endlich die Rasierklinge. Ich setzte sie an und schnitt mir in den linken Arm. Das ganze wiederholte ich ein paar mal. Doch damit verstummte der Schmerz. Dabei wollte ich den körperlichen Schmerz fühlen und nicht den seelischen. Den Ballast konnte ich nicht tragen. Plötzlich wurde an der Tür gerüttelt und ich fing an mich zu wundern, ob ich mir das nur einbildete. Vielleicht war es mein Retter oder mein Erlöser. Ich sah auf das Blut, was an meinem Arm herunter sickerte und beobachtete es ausdruckslos, fast schon kindlich fasziniert davon. „Mach die scheiß Tür auf!", hörte ich Sienna. Ich sprang auf und entriegelte die Tür. Sienna sah fertig aus, aber sie blickte nicht zu mir. Sie packte einfach nur die nötigsten ihrer Sachen zusammen. Kurz bevor sie ging, sah sie zu mir. „Du musst dir die Pulsadern aufschneiden und nicht nur in den Arm schneiden. Dann stirbst du nämlich, was für uns alle eine echte Erleichterung wäre." Sie ging aus dem Bad und ließ die Tür ins schloss fallen.‏

You can't know what happened tomorrow.. [1D]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt