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„Aber warum haben sie Ramon entlassen?" Es musste doch Gründe haben.

„In Sparks gäbe es für ihn nichts zu tun. Ein Cherif wäre dort überflüssig."

Diesmal war ich es derjenige, der mit dem Kopf schüttelte. Wir stiegen in den Zug ein innerhalb der kurzen Fahrtzeit schwieg ich. Das konnten die nicht einfach machen.

„Findest du allein zurück zum Hotel?", fragte mich Nick, bevor wir die Haltestelle erreichten.

Ich nickte. „Ich packe das schon." Dann hielt die Bahn und ich erhob mich. „Wir sehen uns."

„Das möchte ich hoffen, wen du schon mal hier bist." grinste er mir nach, als ich Ausstieg. Wieder trat ich auf die große Plattform und fuhr mit den vielen Rolltreppen zurück auf die Straße. Die Laternen beleuchteten den Gehweg. Ich hatte das Gefühl hier waren nachts noch mehr Leute unterwegs als tagsüber, obwohl ich die Lage tagsüber nicht einschätzen konnte. Ich war erst gegen Abend hier angekommen. Dabei hatte ich schon gedacht, dass die Straßen von New York vollgestopft waren. Las Vegas war aber kein Stück besser. Kein Wunder das Ortschaften wie Sparks von der Landkarte verschwanden bei solchen Städten. Auch wenn ich wollte, Sparks wieder zu beleben würde ein ziemlich kraftaufwendiger Akt werden. Wie kam ich jetzt auf den Gedanken Sparks wiederbeleben zu wollen? Der war wirklich absurd. Ich schüttelte den Kopf um diesen Gedanken loszuwerden. Mich plagten genügen eigene Sorgen, wie sollte ich mich da auch noch um Sparks kümmern.
In meinem Hotelzimmer angekommen, ließ ich mich erst einmal aufs Bett fallen. Trotz dass es mitten in der Nacht war, war ich nicht mal annährend müde. Es war bei meinem Jetlag auch nicht sonderlich verwunderlich. Ohne eine Regung, zu zeigen lag ich da und starrte gegen die Decke. Und was mache ich jetzt die ganze Nacht? Nach einem Tag in dem ich des Rätsels Lösung keineswegs näher gekommen war, würde mir eine heiße Dusche ganz gut tun. Vielleicht würde ich dann einiges klarer sehen oder bis ich fertig war, eine Beschäftigung gefunden haben. Schwungvoll erhob ich mich vom Bett, kramte die nötigen Sachen aus meinem Koffer und ging ins Bad. Beim Entkleiden fiel der eigenartige Brief aus meiner Hosentasche. Ich hatte ganz vergessen, dass ich ihn eingesteckt hatte. Nach dem Duschen sehe ich ihn mir mal genauer an. Irgendetwas muss er schließlich zu bedeuten haben. Nachdem auch meine Boxershorts, als letztes Kleidungstück ihren Weg zu Boden gefunden haben, kletterte ich in die Dusche. Das eiskalte Wasser, was für Sekunden meinen Rücken berührt, verlieh mir eine Gänsehaut, ehe ich vom wohlig warmen Wasserstrahl eingehüllt wurde. Für geraume Zeit stand ich einfach nur da und genoss, die Augen dabei geschlossen. Sanft rollten die Wassertropfen über meine Schulter, bevor sie über meine Brust liefen und von dort, von meiner Haut abperlten. Langsam öffnete ich die Augen und seifte mich ein. Nach beendeter Körperhygiene, stieg ich wieder aus der Dusche und schlang mir ein Handtuch um die Hüften. Dann sammelte ich meine Sachen auf, welche ich, zurück im Schlafbereich des Hotelzimmers, in mein Koffer schmiss. Die Unordnung fiel eh nicht mehr auf. Mit ein paar Handgriffen trocknete ich mich ab und zog mir frische Kleidung anzog. Mit dem Brief in der Hand setzte ich mich auf die Bettkante. Ich klappte ihn auf und las den mysteriösen Brief zum gefühlten millionsten Mal. Vergeblich suchte ich die Ecken, das Muster, was den Text umrahmte und jeden Fleck der Rückseite ab. Bis auf das STO und das Handgeschriebene was ich, nach so vielen Malen lesen, sicher schon im Schlaf singen konnte, befand sich nichts. Ich trommelte mit meinen Finger auf meinem Bein. Mein Blick schwiff rüber zu meinem Handy, das auf dem kleinen Nachtschrank lag. Kurzer Hand griff ich danach und wählte Sean seine Nummer.

„Hm?", grummelte es am anderen Ende des Hörers.

„Sean?"

„Yop, hier Banan."

„Feuer mal das lustige Äffchen in deinem Kopf an, ich brauche deine grauen Zellen."

„Eric? Was..wie..warum?"

„Immer noch. Oder weiß sonst wer von dem Äffchen?"

„Ach, das ist doch kein Geheimnis mehr. Also, was ist nun?"

„Ich hab bevor ich nach Las Vegas geflogen bin, ein Brief bekommen. Zwar an mich adressiert aber ohne Absender. Neugierig wie ich bin habe ich ihn geöffnet. Aber ergibt einfach keinen Sinn."

„Warte. Du bist in Las Vegas? Du rennst doch nicht diesem Weib hinter her?"

Für einen Moment schwieg ich.

„Eric? Ich werde das Gefühl nicht los, das irgendwas faul ist.", meinte er eindringlich.


Left - getrennt aber nicht vergessenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt