Kapitel 10

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Nach zehn Minuten kam Alica zurück. Sie hatte sich ihre Montur zum schlafen übergezogen. Jogginghose, Top und dicke Socken. Von ihrem Anblick fasziniert, befand ich mich in einer Art Schockstarre. "Was ist los? Du guckst als wäre die Erde untergegangen." "Äh ja, nix besonderes. Ich habe mich nur verschluckt." Alica kinpste das Licht aus. Es war nun stockdunkel im Zimmer. Ich konnte nur noch ihre Silouette erkenne. Ich rückte im Bett etwas enger an die Wand, sodass noch genug Platz zwischen Alica und mir war. Ich wollte sie ja nicht in eine unangenehme Situation bringen. Aber wie es schien hatte Alica einiges gegen diese Platzlücke. Sie letgte sich dicht an mich, platzierte ihren Kopf auf meiner Brust und warf ihren Arm um meinen Oberkörper. Damit hätte ich gar nicht gerechnent. "Danke für diesen schönen Abend. Ich hatte lange nicht mehr so viel Spaß. Das habe ich jetzt echt gebraucht." Mit diesen Worten verabschiedete sich Alica in den Schlaf. Doch bevor sie in das Land der Träume abgetaucht war, wollte ich ihr noch einen Kussen geben. Ich beugte mich über ihre Gesicht. ich hielt einen Moment inne. Dann näherte ich mich ihrem Mund. Als meine Lippen ihre trafen, merkte ich sofort, dass sie diesen Kuss erwiderte. Sie zog mich fest an sich. Ich fühlte mich so glücklich wie noch lange nicht mehr. All die Jahre habe ich mich gefragt was das Leben bietet und was der Grund für unser Dasein ist. Das Dasein der Menschen. Was sind unsere Aufgaben im Leben? Wofür geht man überhaupt arbeiten? Die Antwort meiner Eltern auf die Frage was der Sinn im Leben ist war immer dieselbe. "Die Antwort wirst du mit der Zeit herausfinden." Seit dem heutigen Tag hatte ich das Gefühl der Antwort ein Stück näher gekommen zu sein. "Ich brauche dich Sam. Geh nicht weg von mir. Ok?" Im ersten Moment wusste ich keine passende Antwort. Ich kannte sie doch nicht, nicht so lange. Wir waren zwar ständig in einer klasse, unterhielten uns auch ab und zu, aber was hat das schon zu bedeuten?! Auf der andern Seite will ich sie jetzt auch nicht verlieren und ihr weh tun. "Alica, alles wird so wie du es dir wünscht!" Diesen Satz hielt ich für die angebrachteste Lösung. Wir tauschten noch eine gefühlte Ewigkeit intime Küsse aus, wünschten uns anschließend eine schöne Nacht und fielen überglücklich in den wohlverdienten Schlaf. 

Am nächsten Morgen weckten mich die ersten Sonnenstrahlen. Es war ein herrlicher Samstagmorgen, und die besten Vorraussetzungen, um Alica einen schönen Tag zubereiten. Ich schaute auf meine G-Shock, sie zeigte kurz nach 9. Ich drehte mich zu Alica. Sie schlief noch tief und fest. Zum ersten mal bekam ich ihr Schnarchen mit. Und sie hatte nicht übertrieben. Ich gab ihr schnell einen Kuss auf die Wange. Dann schlich ich aus dem Zimmer, ließ die Türe leise ins Schloss fallen und machte mich auf in die Küche. Ich wollte ihr ein American-Breakfast zubereiten, weil ich wusste das sie davon schwärmt. Das hatte sie mir mal in der Schule erzählt, als es sich im Unterricht um Amerika handelte. Als kleines Kind hatte sie oft mit ihrer Familie die Sommerferien dort verbracht. Und immer wenn sie am ersten tag nach den Ferien in der Schule gefrag wurde, was sie in den Sommerferien gemacht hatte war ihre Antwort "American-Breakfast in den USA." Also denke ich, dass ich ihr damit eine Freude machen kann. Ich suchte mir die passenden Lebensmittel aus den Schränken. Dazu gehörten, Nürnberger, Bacon, Rührei, Toast, Champignos, frisch gepresster Orangensaft und eine heiße Schokolade mit viel, viel Sahne. Nachdem ich alles zubereitet hatte, warf ich einen verstohlenen Blick ins Wohnzimmer, da ich wissen wollte wie es um Giovanni und Maike ausschaute. Doch es war alles im grünen Bereich. Maike lag auf der Couch und hatte Giovanni in der Nacht wohl Asyl geboten. Er hatte sich direkt neben sie platziert und beide waren noch tief und fest am schlafen. Ich lud mein American-Breakfast auf ein Tablett, pflückte noch eine frische Rose aus dem Garten und war im Nu' wieder im Zimmer von Alica. Das Tablett stellte ich auf den Schreibtisch, machte die Rolladen auf halb und setzte mich zu Alica aufs Bett.  

"Guten Morgen Alica."




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