7 Zeit mit Niall

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Zayn musste gegen sechzehn Uhr dann gehen, weil seine Schwester Doniya irgendwo Hilfe brauchte - ihr Freund war gerade nicht da. Harry entschied, noch ein bisschen Mathe zu pauken, weil er, auch wenn er nichts zu befürchten hatte, lieber gar nicht erst die Chance haben wollte, irgendwo hinterherzuhinken. Er wollte lieber von Anfang an darauf achten, dass er in der Schule mitkam, als sich dann später um seine Noten Sorgen machen zu müssen.

Niall und ich entschieden, uns im Wohnzimmer auf die Couch zu pflanzen und ein bisschen Glee zu schauen. Kurz bevor die Folge, die wir beim letzten Mal nur noch geschafft hatten anzufangen, zu Ende war, fragte er aus heiterem Himmel: "Wieso seid ihr eigentlich umgezogen?"

Überrumpelt von dieser plötzlichen Frage musste ich schlucken und versuchte dann, mich mit meiner Antwort möglichst kurz zu halten. "Ehm ... Meine Mom wollte so etwas wie einen Neuanfang."

Natürlich tauchten die Bilder von all diesen schmerzlichen Momenten wieder auf und glaubt mir, es waren genügend, um mich zum heulen zu bringen.

Während ich krampfhaft versuchte, die Tränen zurückzuhalten, die sich in meinen Augenwinkeln ansammelten, legte Niall plötzlich den Arm um mich und das überrumpelte mich nur noch mehr. Ich musste anfangen zu lachen und lehnte meinen Kopf an seine Schulter.

"Was ist?"

Mit Tränen in den Augen und immer noch lächelnd antwortete ich: "Keine Ahnung, es ist einfach ... Wieso ist das einzige, das du tun musst, um mich wieder zum Lächeln zu bringen, den Arm um mich zu legen, obwohl ich gerade kurz davor war, in Tränen auszubrechen und obwohl ich dich seit zwei Tagen kenne?" Ich sah ihn von der Seite an und bemerkte das Lächeln, das auch seinen Mund umspielte. Er hatte ein echt schönes Lächeln, fand ich.

"Na ja, zumindest versuche ich, ein guter Mensch zu sein und jemand, den man sich immer wünscht - auch wenn ich es wahrscheinlich niemals schaffen werde", bemerkte er schmunzelnd.

"Pff, du? Du bist ein totaler Bilderbuchfreund, du bist ... du bist jemand, den man sich immer wünscht!" Als ich seinen zweifelnden Blick bemerkte, fügte ich hinzu: "Nein, wirklich, Niall. So etwas habe ich noch nie erlebt, ich kenne dich seit gestern morgen und versteh mich nicht falsch, aber es ist, als wären wir schon ewig befreundet und als würden wir uns durch und durch kennen, genauso wie die anderen Jungs, und weißt du was? Heute morgen musste ich heulen, weil ich es so wunderbar fand! Ich meine ... ich habe mich akzeptiert gefühlt und ich habe mich geliebt gefühlt, verstehst du? Das war das erste Mal in meinem Leben, in dem ich mich wirklich geschätzt gefühlt habe. Und du kannst dir nicht glauben, wie dankbar ich schon jetzt für diese Freundschaft mit euch bin."

Als ich ihn ansah, rannen mir Tränen die Wangen herunter und er hatte ein wunderschönes helles Lächeln auf den Lippen.

"Das ist wohl echt etwas neues für dich, hm?"

Ich atmete tief durch. Jetzt war wohl der Moment, in dem er erwartete, ich würde ihm mein Herz ausschütten und ihm alles erzählen. Aber dazu war ich noch nicht bereit, und das sagte ich ihm genauso wie ich es meinte: "Das ist es. Und ich möchte dich jetzt wirklich nicht enttäuschen oder so etwas, aber ich glaube, ich bin noch nicht bereit darüber zu reden. Es ist einfach zu viel passiert und ..."

"Schon okay. Das verstehe ich."

Ich nickte. "Okay. Danke."

Er lächelte.

Oh mein Gott, das war überwältigend gewesen. Wieso war mein Leben plötzlich so wundervoll?

Wir widmeten uns wieder dem Film. Aus dem Augenwinkel sah ich meine Mutter, die mich vom Esstisch aus anstarrte, während sie dabei war, irgendwelche Formulare auszufüllen. Als ich ihren Blick erwiderte, erschien ein Grinsen auf ihrem Gesicht und sie wackelte demonstrativ mit den Augenbrauen. Schnell sah ich weg, um nicht lachen zu müssen.

Meine Mutter musste sich auch wirklich in alles einmischen. Vielleicht lag das aber auch einfach daran, dass sie ihr eigenes Liebesleben im Moment wohl kaum im Griff hatte.

Mein Dad hatte sie mit seiner Sekretärin betrogen, aber Harry und ich teilten die Annahme, dass auch sie, was das anging, nicht ganz ehrlich zu unserem Vater gewesen war. Aber ich kam damit klar. Mit sechzehn war die Welt eben nicht mehr ganz so heil wie man vielleicht meinen konnte.

"Warte, wie heißt die jetzt nochmal ...?", fragte Niall mich mit einem nachdenklichen Gesichtsausdruck und zeige auf eine der Schauspielerinnen nochmal.

"Rachel, die Schauspielerin heißt ... warte. Lea Michele. Ich wollte früher immer so aussehen wie sie", antwortete ich grinsend. Was ich damals für ein Freak gewesen war.

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In dieser Nacht schlief ich unverhofft gut und auch das war etwas, was sehr lange nicht mehr vorgekommen war.

Ich glaubte außerdem auch noch im Halbschlaf mitzubekommen, wie Sidney und Harry leise telefonierten.

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Helloooo.

Ja. Das ist das angekündigte Kapitel.

Ich bin müde.

Ich hab morgen zur 2. Stunde Schule. (#sorrysonotsorry)

LG

littlefreedomlady

In the end - 1D FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt