8 Zoë

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Bis zum Wochenende versuchte ich eher, mich im Hintergrund zu halten und möglichst viel Zeit für mich selbst zu finden. Wenn Louis, Niall, Zayn und Liam bei uns waren, behauptete ich, lernen zu müssen oder müde zu sein. Ich las viel und packte Umzugskisten aus.

Ich musste mich erst an dieses neue Leben, das ich seit weniger als einer Woche lebte, gewöhnen. Da mein Bruder und ich jetzt in einem Zimmer wohnten, war es schwer, alleine Zeit zu haben und Sidney war dabei auch keine große Hilfe, da sie anscheinend unter einer totalen Hirnamputation litt und die ganze Zeit nur noch über Harry sprach. Es war wirklich abnormal.

Als ich dann schließlich am Freitag nach der Schule genug hatte, beschloss ich, ins Kino zu gehen, um mich abzulenken. Dass ich alleine ging, machte es nicht wirklich besser, aber wenigstens lenkte es mich ab.

"Wohin gehts?", fragte die Frau an der Kinokasse mit übertriebenster Euphorie.

"Hm, Panem."

"Hey", hörte ich plötzlich jemanden hinter mir. Ich drehte mich um, es war sicher jemand anderes gemeint. "Du bist Gemma!" Das Mädchen vor mir fuchtelte mit ihren Händen in meinem Gesicht herum. "Oh, äh, ja. Ja, ich bin Gemma."

Sie nickte mit einem Lächeln. "Ich bin Zoë, ich bin auch in deiner Klasse."

"Stimmt, du bist die, die in Englisch so gut ist." Sie nickte wieder.

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"Das heißt, du bist halb Marokkanerin und halb Amerikanerin", stellte ich fest.

"Ja, genau."

"Und hast du noch Geschwister?"

Zoë nickte. "Hmm, eine große Schwester und einen kleinen Bruder. Aber glaub mir, sei froh, dass du einen großen Bruder, nicht einen kleinen hast. Das ist Horror."

Ich hängte meine Jacke an der Garderobe auf und zog meine Schuhe aus. Sie tat dasselbe. "Kann sein", behauptete ich, "Harry und ich verstehen uns ja auch nicht so schlecht. So gut man sich eben unter Geschwistern verstehen kann."

„Oh, ich wäre froh einen großen Bruder zu haben. Aber meine beiden Schwestern sind auch nicht schlecht. Lia ist schon ausgezogen, sie ist 25, und Melissa ist ein Jahr älter als ich. Mit ihr verstehe ich mich eigentlich ganz gut. Lia sehe ich nicht so oft, weil sie studiert und deshalb oft bis spät abends in der Uni ist."

Ich nickte. „Und was machen deine Eltern so?", antwortete ich.

„Mein Vater ist Immobilienmakler und meine Mutter ist tagsüber zu Hause. Sie arbeitet nicht."

Ich nickte wieder und bot ihr etwas zu trinken an. Oben hörte ich Krach, offensichtlich war Liam da und Harry und er lachten laut.

"Sorry, das sind Liam und Harry. Montag hängen Zayn, Niall, Liam und Louis so ziemlich die ganze Zeit hier rum." Zoë lachte.

„Du freundest dich echt schnell mit Leuten an, kann das sein?", fragte sie interessiert. Ich zuckte mit den Schultern. Früher hatte ich ja nicht wirklich die Chance dazu gehabt.

Deshalb antwortete ich: „Ich weiß nicht, kann schon sein."

Ich gab ihr dass das Wasser, um das mich gebeten hatte, und lächelte. „Ich glaube, wir werden gute Freundinnen werden." Dieser Satz von ihr freute mich. "Das wäre schön", antwortete ich.

Wir gingen in Harrys und mein Zimmer, wo Liam und Harry gerade eine Kissenschlacht veranstalteten. "Tja - das ist das Ergebnis, wenn zwei Jungs nicht wissen, was sie tun sollen", erwiderte ich auf Zoës Blick hin. Sie lachte. "Alles klar."

"Äh, Gem, weißt du, wo die Playstation ist?", fragte mich mein Bruder mit zerzaustem Haar. Ich musste grinsen.

"Müsste in einem der Kartons im Wohnzimmer sein", antwortete ich und setzte mich an meinen Schreibtisch, den ich gestern Abend noch geschafft hatte, aufzubauen. Harry nickte und ging aus dem Zimmer. Liam folgte ihm, während ich meinen Laptop anschaltete und Skype öffnete. Ich rief Syd an. Sie nahm nicht ab.

"Okay, dann nicht", sagte ich trotzig, woraufhin Zoë lachen musste. Interessiert fragte sie: "Wen wolltest du anrufen?"

"Meine beste Freundin, Sydney. Sie wohnt in Eugene, da haben wir ja früher gewohnt." Sie nickte.

"Vermisst du sie?"

Nach kurzem Nachdenken antwortete ich: "Ja, schon, sie ist schließlich meine beste Freundin. Aber ich habe ja auch hier schnell Freunde gefunden, ich meine, die Jungs sind echt nett und es ist ziemlich toll, dass wir uns nach einer Woche so gut verstehen."

-

"Dann bis Montag", verabschiedete ich mich lächelnd von Zoë und gab ihr noch eine Umarmung (noch so eine Neuheit, dass man sich beim verabschieden Umarmungen gab).

Als sie durch das Tor unseres Vorgartens ging und rechts abbog, um sich auf den Weg zum Bus zu machen, schloss ich dann die Tür. Liam war mittlerweile auch schon weg.

Ich wärmte mir in der Mikrowelle Nudeln auf und setzte mich damit vor den Fernseher.

"Wer war das eigentlich, das Mädchen was heute hier war?", fragte Harry, während er die letzten Stufen der Treppe heruntergesprungen kam und sich dann neben mir auf die Couch pflanzte.

"Zoë Green. Sie ist in unserer Klasse. Ich hab sie heute im Kino getroffen." Er nickte.

"Hm, cool."

Nach einer Zeit kurzen Schweigens antwortete ich: "Ich finde es so schön, sich mal so benehmen zu können, wie man will, ohne ständig von dem Gedanken geplagt zu werden, was die anderen über einen denken. Ich weiß, bei dir war das wahrscheinlich nicht so intensiv wie bei mir, aber ich merke echt den Unterschied."

Er nickte wieder zustimmend. "Ja, stimmt. Es ist echt anders hier, vor allem für dich, oder?"

"Ja."

Ich war beeindruckt davon, wie gut ich mich mit meinem großen Bruder unterhalten konnte. Es schien, als hätten der Umzug und die Geschehnisse der letzten Woche auch uns schon ein bisschen verändert. Wir verstanden uns besser als noch vor einer Woche, bevor wir hierhergezogen waren und ich konnte mich plötzlich normal mit Harry unterhalten, was vorher so gut wie nie vorgekommen war.

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Helloooo,

hier kommt das nächste Kapitel. Ich weiß nicht, irgendwie nehme ich es eher als eine ziemliche Länge vor, was aber auch einfach an mir liegen kann, keine Ahnung. Wenn ihr auch der Meinung seid, entschuldige ich mich dafür, aber irgendwie fließt die Kreativität gerade nicht so richtig, haha.

Na ja.

Liebe Grüße,

littlefreedomlady



In the end - 1D FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt