Das Spiel mit dem Leben

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Trägheit. Ich war so müde und erschöpft. Ich konnte mich nur schwer fortbewegen. Alles schmerzte. "Das reicht Zed." Mit einem Ruck nahm er mich auf seine Arme. Wir sahen aus wie ein frisch vermähltes Ehepaar. Diese Vorstellung ließ mich erröten. "R-Ray, was soll das? Lass mich runter!" Er reagierte nicht drauf. Wahrscheinlich konnte er es nicht mit ansehen, wie ich litt. Langsam spürte ich wie meine Augen zufielen. Ich schlief ein.

Langsam öffnete ich meine Augen. Wiedermal blendete mich die Sonne. Ich erhob vorsichtig meinen Oberkörper. Meine rechte Seite schmerzte sehr. Ich wusste nicht wieso, ich hatte nicht nachgesehen. Ich hob vorsichtig mein Shirt hoch und war geschockt. Eine Fleischwunde. Kein Wunder, nach diesem Kampf. "Zed! Zeig her!" Ray stürmte auf mich zu, wahrscheinlich hatte er meine Wunde gesehen. "Hinlegen und Augen schließen!" Er war sehr hektisch, wahrscheinlich hatte ich auch noch innere Blutungen, bei dieser tiefe. "Invectum Iris Lias Do Sama. UREATIS!" Nach diesen Worten wurde alles schwarz.

"Deine Kräfte sind MEIN!" Es war wieder dieser Magier, er war jetzt auch noch in meinen Träumen. Verdammt. Das Szenario wiederholte sich etliche Male, bis ich aufwachte. Ich war Rotz und Wasser am weinen. Es wollte gar nicht mehr aufhören. Ich sah mich um, doch fand nirgends Ray. "Ray? Bist du da?" Keine Reaktion. Vielleicht war er essen suchen. Langsam stand ich auf und sah mich etwas um, aber komischerweise tat nichts mehr weh. Rays Heilung hatte anscheinend gewirkt. Wir waren an einem See. Er war wunderschön im Licht des morgens. Er schimmerte leicht orange, ich wollte am liebsten rein springen. Aber so ein Bad würde mir gut tun. Ich roch an mir. Pfui! Ich stank fürchterlich. Kein Wunder, ich habe mich seit Wochen auch nicht mehr gewaschen. Ich legte meine Kleidung ab und fing an sie zu waschen. Danach legte ich sie zum trocknen in die Sonne und ging selber ins Wasser. Es war schön kühl und erfrischend. Ich war bestimmt schon zehn Minuten im Wasser, als plötzlich eine Stimme vom Lager ertönte. Es war Ray. "Zed, darf ich auch reinkommen?" Ich nickte ihm zu und er fing an sich auszuziehen. Sein Oberkörper war atemberaubend. Als er mich ansah, drehte ich mich schnell weg, er sollte nicht denken, dass ich ihn beobachtete. Nach fünf Minuten spürte ich eine Hand von hinten an meine Arme packen. Es war Ray. Langsam drehte ich mich um. Er sah mich sehr schüchtern an. Ich wollte ihm eigentlich nicht näher kommen, aber er zog mich förmlich an. An seinem Kopf blieb ich stehen. Ich wollte für immer so bleiben. "Zed, ich liebe dich." Ich erwiderte diesen Satz mit einem Kuss. 

Nach einer Stunde saßen wir wieder am Lager. "Ray, wo müssen wir eigentlich hin?" "Weiter nach Süden, es sind noch ungefähr zwei Tage Fußmarsch, oder einen Tag mit Pferden." Pferde? Wie kam er denn darauf? Er stand auf und eilte zu einem Baum. "Sieh mal, zwei Pferde. Habe ich der ritterlichen Garde abgenommen." Ich hob ein Augenbraue und sah ihn böse an. Er lachte nur und winkte mich zu ihm. "Ich kann nicht einmal reiten Ray, geschweige denn auf so ein Pferd rauf steigen." "Keine Sorgen. Ich helfe dir." Nach ein paar Handgriffen saß ich auf dem Pferd. Es war schon sehr ungewohnt und wackelig, aber irgendwie gefiel es mir. Ray saß auch auf. "Pass auf, tret einfach das Pferd gegen den Bauch und halte dich fest." Ehe ich mich versah hatte Ray schon gegen meins getreten. "RAAAY!" Ich schrie so laut ich konnte, aber ich war so schnell, dass er es wahrscheinlich gar nicht mehr hörte.

Langsam gewöhnte ich mich ans reiten. Es war eigentlich recht einfach. Wumps. Das Pferd setzte sich nach hinten. Autsch. Ich rieb meinen Kopf. "Alles okay?" "Ja, aber was war los?" Ray sah sich um und erblickte vor uns zwei Männer. "Wahrscheinlich haben sie es erschreckt mit einem Illusionszauber. Lass uns das mal genauer ansehen." Ray setzte sich vom Pferd und nahm beide an ihrem Geschirr. "Wer seid ihr zwei denn? Clowns?" Die beiden fingen an zu lachen. Ich fand das überhaupt nicht lustig. Ich wollte mich gerade verwandeln, aber da fiel mir ein, dass ich keine Magie mehr hatte. So ein Mist. Ich verschränkte meine Arme und sah sie arrogant an. "Wenn wir Clowns sind, dann seid ihr unsere Handlanger." Ray kicherte. Ich fand das süß. Plötzlich zog einer den beiden sein Schwert ein hielt es mir an die Kehle. "Schnauze kleiner, gib uns die Pferde." Ray wollte gerade sein Schwert ziehen, doch ich schüttelte meinen Kopf. Lieber geben wir ihnen die Pferde, als einen Kampf anzuzetteln. Ich bin eh zu schwach und kann mich nicht wehren. "Gut und jetzt.." Ein dritter schlug mir auf den Kopf und ich fiel in Ohnmacht. 

Als ich aufwachte waren mein Mund, meine Beine und meine Arme gefesselt. Es war sehr dunkel und gruselig. Ich sah mich um, aber sah nirgends Ray. Hoffentlich geht es ihm gut.

"Du, komm her. Du wirst nun kämpfen."



The Devil inside of me ||Pausiert||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt