Der Krieg der Ahnen

21 1 1
                                    

Schwerelos. Ich schwebte in der Luft. Es schien, als wäre Zeit und Raum festgefroren. Ich atmete langsam ein und aus. Ich spürte keine Luft. Aber dennoch konnte ich atmen. Ich konnte etwas weiter unter mir eine strahlend blaue Plattform ausfindig machen. Vorsichtig versuchte ich mich nach unten zu bewegen. Mit leichtem Schritt landete ich auf der stahlharten Plattform. Im selben Augenblick strahlten 10 Kreise, die rund um die Plattform angeordnet waren, auf und projizierten etwas. Bei genauerem hinsehen erkannte ich sie, es waren Erzengel. Und auch Zed und Nora konnte ich entdecken. Sie standen nebeneinander. "Ah, du hast es geschafft, Ray." Ich drehte mich schnell um und erblickte einen riesigen Körper. Man konnte nur die Hälfte seines Körpers sehen, so groß war er. Seine Augen waren in allen Farben des Universums getaucht und sein langer, weißer Bart reichte noch bis weit unter die Plattform. "Wer bist du? Und wo bin ich hier?" Die merkwürdige Gestalt lachte nur und formte mit seinen Handflächen eine Schale. Aus seiner Hand sprießte eine strahlend weiße Blume. "Eine einfache, weiße Blume. Habe ich recht, Ray?" Ich nickte leicht verwirrt. "Man muss sie hegen und pflegen." Die Gestalt beäugte die Blume lieblich. "Ohne pflege würde sie verwelken." Die Blume ging leicht ein und färbte sich leicht bräunlich. "Genauso verlief der Pakt zwischen Himmel und Hölle." Er zerdrückte die Blume und warf sie hinfort. "Junger Ray, ich bin Gott. Der allmächtige. Ich habe dich hergebeten, damit ich dir die Geschichte der Erzengel und ihrer Vergangenheit nahebringen kann." Ich staunte nicht schlecht als die Gestalt behauptete, er wäre Gott selbst. Aber mittlerweile glaube ich an alles. "Ich höre, Gott." 

"Nun gut aber vorher musst du wissen, sie könnte dich innerlich zerstören. Möchtest du wirklich die Wahrheit erfahren?" Ich nickte nur. Was habe ich denn noch zu verlieren? "Nun gut, junger Ray. Lange Zeit vor unserer Zeitrechnung gab es den sogenannten Krieg der Ahnen. In diesem Krieg kämpfte das Himmelsreich gegen das Höllenreich. Viele gute Kämpfer sind in diesem Krieg gefallen. Zu viele. Dieser Krieg dauerte sehr lange. Das Himmel und das Höllenreich waren schon immer verfeindet, dies sollte dir bestimmt bekannt sein. Dieser Krieg hatte keine Aussicht auf Frieden. Ich habe den Rat der 10 Erzengel einberufen um unser weiteres Vorgehen zu besprechen.  Alle waren Einstimmig zu Zeds Idee. Er hat gesagt, sie sollen den Tribut an das Höllenreich darstellen. Ich war nur schwerlich Einverstanden. Sie waren meine besten Krieger. Letztlich habe mich doch dafür entschieden, denn ohne Frieden würde das Himmelsreich untergehen." Ich war geschockt. Sie waren also Tribute. Und Zed hatte diese Idee. Ich fand es erstaunlich das er sich an all dies nicht mehr erinnern konnte. Mein Blick senkte sich und ich blickte auf meine Hände. Sie waren mit Narben und Schnitten übersät. "Junger Held, auch du trägst nun einen Tribut. Ich bitte dich inständig, bring mir meine Kinder zurück. Sie gehören zu mir, in den Himmel." Ich erhob vorsichtig meinen Kopf und blickte zu Gott. "Aber wie? Wie bekomme ich Zed wieder zurück, wie entfalte ich seine Kräfte und wie soll ich ihm seine Erinnerungen zurückbringen? Ganz zu schweigen davon, wie ich die anderen Erzengel finden soll." Gott begann zu lachen. "Die Lösung ist vor deinen Augen, ich werde dir etwas nachhelfen. Finde dich selbst und alles anderes wird sich offenbaren." 

Ich begann wieder zu schweben. Schickte er mich wieder zurück? "Junger Held, ich werde dich nun segnen. Nimm ihn mit dir und verwende ihn wann immer es nötig ist." Ich spürte eine Welle positiver Energie. Sie durchdrang meinen ganzen Körper und sammelte sich überall an meinem Körper. "Ich werde dir aus deiner positiven Energie einen Flügel formen. Du wirst zwar nicht fliegen können und du wirst auch kein Engel sein, aber diese Macht verleiht dir die Möglichkeit noch nie zuvor gesehene Kräfte zu entfalten." Ich sank wieder sanft zu Boden. "Wie aktiviere ich sie?" fragte ich. "Nun ja, du kannst dir einen Namen aussuchen, etwas was sich in dir wiederspiegelt. "Black Burst." Eine Säule aus schwarzem Feuer bildete sich um mich. Sie reichte bis weit in den Himmel. Ich spürte den Ruck durch die positive Energie. Ein Flügel bildete sich. Ich konnte ihn spüren. Vorsichtig trat ich aus dem Feuer. Es war gar nicht heiß, es war eher kalt. "Sehr schön, passt zu dir. Dieser Flügel spiegelt deine Seele wieder." Ich blickte zum Boden und sah mein Spiegelbild. Er war pechschwarz. Nur eine einzige weiße Feder war an der oberen Spitze zu erkennen. Gott nickte mir nur zu und formte eine Lichtsäule. "Gehe nun, ich hoffe du wirst diese Kräfte gut einsetzen."

"Natürlich, ich werde sie alle zurückbringen." 

Danach wurde alles schwarz

The Devil inside of me ||Pausiert||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt