Tränen aus Stein

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Für vaniofparfum und ihre tolle Ideen. Ach, was würde ich nur ohne dich machen. Amen!


Todesangst. Ich blickte in Zeds dämonische Augen. Ich wollte einfach nicht wahrhaben das er ein Dämon ist. Und wenn es tatsächlich so ist, dann möchte ich auch nicht mehr leben. Der Schmerz ist zu groß, das würde mich seelisch komplett zerstören. Seit Ionas Tod bin ich emotional einfach zu labil. Zed raste immer näher auf mich zu. Erneut spürte ich den kalten Hauch des Todes. Er war gleich da, gleich ist es vorbei. Ich schloss meine Augen und sprach ein Gebet.

Lieber Gott. Es tut mir leid, ich konnte deine Kinder nicht zurückbringen. Bitte verzeihe mir meinen Fehlschlag. Ich möchte nur noch zu meiner Familie. Bitte.
Amen

Trotzdem hoffte ich auf sowas wie ein Wunder. Ich hatte ja nichtmal die Chance Zed von seinem Dämonen zu befreien.
Seine Hand erreichte mein Gesicht. Aber sie verfehlte. Sie war nur wenige Centimeter von meinem Kopf eingeschlagen. Der Schlag war so heftig das fast sein gesamter Arm in der Mauer war. Mein Herz raste wie wild. Und trotzdem ergriff ich diese Chance, rollte zur Seite und brach das Gebot der Heiler. Ich heilte mich selbst. Mir war bewusst das ich dafür meine Heilfertigkeit verlieren würde, doch für Zed schreckte ich vor nichts und niemandem zurück. Es dauerte nur wenige Sekunden, was mich sehr gewundert hatte. Bei dieser schweren Wunde. Ich stellte keine weiteren Fragen, wollte mich gerade umdrehen, da packte mich Zed an meiner Kehle und hob mich hoch. Er schnürrte mir die Luft ab. Ich versuchte mich von seinem Griff zu befreien, es war jedoch vergebens. Er hatte mich zu fest gepackt. Ich strampelte wild und sah ihm in die Augen. "Zed, hörst du mich? Ich bins. Ray. Wach endlich auf." Er zeigte keinerlei Reaktion. "Kannst du dich nicht mehr an unsere gemeinsame Zeit erinnern? Die ganzen Kämpfe. Die tagelangen Fußmarsche und unser Ziel? Wenn da noch ein Funken Menschlichkeit in dir ist, solltest du jetzt alles daran setzen dich aus diesen Zustand zu befreien. Ich kann nämlich nicht mehr." Er warf mich gegen die Wand. Mein schlaffer Körper prallte gegen die Wand und ich sank zu Boden. Langsam näherte sich sein Gesicht meinem. Ich versuchte noch einmal zu ihm zu reden. "Zed, ich habe einen tagelangen Fußmarsch hinter mir nur um dich zu finden, also tu gefälligst etwas gegen die Metamorphosen." Wenn ich nur wüsste wie man diesen Stein benutzt. Ich zog vorsichtig mein Schwert aus der Scheide und legte es auf den Boden. Noch immer sah mich Zed an. Genau in die Augen. Konnte er sich langsam erinnern? Ich lächelte kurz. Als Antwort kam nur ein Fauchen. Na toll. Vorsichtig griff ich nach dem Schwertgriff. Im selben Augenblick hob ich das Schwert an und hielte es vor Zeds Gesicht. Ich hoffte das irgendwas passieren würde. Nichts. Kein Funkeln. Kein Glitzern. Verdammt. Wie erwartet sah Zed dies als Bedrohung an, schlug mir Ludicrum aus meinen schwachen Händen und hob sie danach hoch, damit ich mich nicht wehren konnte. Er war viel zu stark und ich viel zu sehr geschwächt. Ich zitterte. Noch nie hatte ein Gegner die Oberhand. Ich kannte dieses Gefühl nicht. Es war Angst. 

"Sehr schön, mein Dämon." Ich blickte an das Ende des Raums. Eine weibliche Gestalt kam auf uns zu. Könnte es sein? Ich wartete bis sie das Licht betrat. Ja. Es war Lily. Die Sukkubus die Zed dazu veranlagt hat dieses Monstrum zu werden. "Ich hoffe er war nicht zu hart mit dir Ray, mein Schatz." "Lily! Was soll das? Was hast du mit Zed vor?" Lily kicherte wie ein Mädchen und sah mir in die Augen. "Ich werde ihn beseitigen! Du bist allein mein!" Wovon redet sie da? "Du hast die Kraft der Titanen vererbt. Du wirst mir noch nützlich sein im Marsch gegen die Erzengel. Ich schätze, die Geschichte des Krieges der Ahnen sollte dir bekannt sein, Schätzchen?" Ich schaute nur finster zu ihr. Ich dachte nicht über ihre Worte nach. Sie lügt in jedem verdammten Satz. "Niemals werde ich mich dir beugen!" "Brauchst du auch nicht, ich kann dir die Titanen Gabe auch aus deinem leblosen Körper reißen! Zed, mach ihn fertig!" Zed schrie wieder in einem schrillen Ton. Es war kaum auszuhalten. "Ich habe nur noch eine Chance. Wehe darauf springst du nicht an Zed!" Da Zed meinem Gesicht immer noch so nahe war hatte ich freie Bahn. Ich küsste ihn. Es war ein sinnlicher Kuss. Nach wenigen Sekunden legte ich meinen Kopf wieder nach hinten. Ich öffnete langsam meine Augen, konnte ihnen jedoch kaum trauen. Zed leuchtete. Er war in einem himmelblau getaucht. Er fasste sich an seinen Kopf und beugte sich leicht nach vorne. Lily drehte sich schnell um. "WAS HAST DU GETAN?!" "Sein Herz berührt!" Lily bekam Panik. Ich nutzte die Chance, heilte mich erneut und stand auf. Ich näherte mich langsam dem vor schmerz windendem Zed. Ich umarmte ihn vorsichtig. "Ich bin bei dir." "Bleib weg, du Made! FASS MEIN MEISTERWERK NICHT AN!" Ich löste meinen Griff und näherte mich Lily. "Er ist meins, du Miststück!" Ich verpasste ihr eine Ohrfeige. Danach trat ich ihr in den Bauch, aber mit so einer Wucht das sie zum Ende des Raums flog. "Das, was du gerade spürst, ist die Kraft der Liebe!" Lily stand vorsichtig auf, jedoch trat ich sie wieder nieder. "VERSCHWINDE!" Ich schrie sie an. "Das wirst du bereuen, du Made." Lily verschwand wie aus Geisterhand. "Ray." Ich drehte mich schnell um. Doch kaum hatte ich mich umgedreht ergriffen mich die Tränen. Vor mir stand Zed. Als Mensch. Ich hatte es geschafft. "Z-Zed, du bist wieder du." Ich lächelte, nein ich lachte, und ich weinte. All der Schmerz war in einem verschwunden. "Ja, dank dir. Dein Kuss und deine Umarmung haben mein Herz berührt. Genau so, und nicht anders befreit man..." "...Menschen aus seiner Metamorphose." Zed lachte. Ich konnte es nicht mehr aushalten und lief zu ihm. Ich musste ihn einfach in meinen Armen halten. Dafür habe ich alles gegeben! "Ray? Ist alles okay?" Ich begann zu torkeln. Meine Kraft verließ mich. Ich war einfach zu Müde. 

Danach war alles schwarz.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Nov 24, 2022 ⏰

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The Devil inside of me ||Pausiert||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt