Clan des Lichts

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Serena

Ich versuchte verzweifelt Liam von mir runter zu stoßen.
"Geh runter von mir! Ich muss...", ich brach ab. Das Verlangen schmerzte und ich hielt es nicht mehr aus. Ich brauchte Blut, auf der Stelle.

"Serena, du musst dich beruhigen!", Liam versuchte mich noch fester zu Blden zu drücken, aber ich wehrte mich.

Warum tat er das?
Warum hielt er mich davon ab Blut zu trinken?
Er war doch selbst ein Vampir, der Blut zum Überleben brauchte.

Ich konnte nicht mehr klar denken.
Das Einzige in meinem Kopf war Blut.

Ich versuchte mit meinen Armen gegen seine Brust zu drücken, aber er schnappte sich beide meiner Armen und drückte sie über meinem Kopf zu Boden.

"Liam!", schrie ich.

Er erwiederte nichts.

Mit all meiner Kraft versuchte ich mich aufzurichten. Erfolglos.

Schließlich zog ich mein Knie an und rammte es ihm in seine Weichteile.

Er stöhnte vor Schmerz und verlor kurz die Kontrolle über mich. Das nutzte ich und schubste ihn von mir runter.

Ich flüchtete aus dem Zimmer und folgte meinem Geruchsinn, der mich in Richtung Festland lockte.

Ich rannte aus dem Schloss und hörte Schreie hinter mir. Sie riefen irgendwelche Wörter, aber ich verstand nicht was. Das Einzige, auf was ich mich konzentrieren konnte waren die Menschen, die so verdammt gut rochen.

Kurz bevor ich am Tor zur Brücke ankam, wurde ich am Arm gepackt und festgehalten. Ich wurde mit dem Rücken gegen die Person gedrängt und ein Arm legte sich um meinen Hals, der andere um meinen Bauch.

"Hiergeblieben!", flüsterte mir die Person ins Ohr. Es war Liam.

Sein warmer Atem streifte meine Ohr und ich bekam eine Gänsehaut. Mein Herz fing an schneller zu schlagen, als ich realisierte, wie sehr unserer Körper zusammemgepresst wurden.

Diese Gedanken ließen mich meinen Durst kurz vergessen. Als aber ein Windstoß kam und den Geruch übers Meer trug, spürte ich sofort wieder das schmerzende Verlangen.

Liam hielt mich weiterhin fest und schob mich so in Richtung Schloss zurück.

Ich wehrte mich, aber Liam ließ nicht locker. Bestimmt schob er mich in mein Zimmer.

Der Schmerz wurde immer größer und unerträglicher.

Als ich mir mit der Zunge über die Lippen fuhr spürte ich zum ersten Mal meine spitzen Eckzähne.

Ohne Nachzudenken versuchte ich in Liams Arm, der um meinen Hals lag zu beißen. Er sah mein Vorhaben aber komischerweise vorraus und drückte meinen Kopf nach hinten, weg von seinem Arm.

"Das solltest du bleiben lassen!", sagte er bestimmt.

Er hielt mich weiterhin fest, als wir aber im Zimmer standen nahm ich den Geruch von Blut war. Aber das Blut steckte in keinem Lebenwesen mehr. Es stand in einem Glas auf dem Tisch.
Und es roch lange nicht so süß, wie das der Menschen.

Trotz allem war dieses Glas mein neues Ziel. Ich stürzte mich darauf und Liam ließ mich los.

Gierig trank ich das Glas in wenigen Schlücken aus, aber damit war mein Durst lange nicht gestillt.

"Mehr!", jammerte ich.

Liam grinste. "Wenn du versprichst hierzubleiben, dann bekommst du mehr."

Plötzlich hatte ich nicht mehr das Verlangen ihn unzubringen oder zu verletzen.

Zwar zog mich immer noch ein kleiner Teil aufs Festland, der größere Teil wollte aber mehr Blut von Liam.

Er reichte mir ein weiteres Glas. Und darauf folgten noch mehr.

Schließlich ließ ich mich erschöpft auf das Bett sinken. Ich war müde und kraftlos.

Diese scheiß Verwandlung hatte mich ziemlich Kraft gekostet.

"Ist es vorbei?", fragte ich leise.

Liam lehnte sich an die Wand gegenüber von meinem Bett. "Schwer zu sagen. Bei jedem ist es unterschiedlich. Aber ich denke, dass es vorbei ist, so müde wie du bist."

Ich nickte schläfrig und kuschelte mich dann in die Decke.
"Liam?"

Er wollte gerade mein Zimmer velassen, als er sich undrehte und mich ansah. "Ja?"

"Können wir meine Mutter irgendwie aus diesem Keller holen?!"

Er seufzte. "Da ist nichts zu machen, Serena. Wenn Stefan etwas entschieden hat kann das niemand ändern."

"Aber sie ist meine Mum. Ich kann sie doch nicht einfach dort unten allein vergammeln lassen!" Ich richtete mich auf.

Er kam einen Schritt auf mein Bett zu. "Deine Mutter verga.melt dort unten nicht. Stefan ist nicht herzlos. Alle dort bekommen, was notwendig zum Leben ist. Vorallem deiner Mutter wird es nicht sehr schlecht gehen. Er hat sie zwar einsperren lassen, aber trotzdem war sie mal die Frau an seiner Seite, die er über alles geliebt hat oder es vielleicht sogar immer noch tut."

"Meinst du?!" Ich war immer noch nicht überzeugt, aber ich hatte zu weinig Kraft um mich aufzuregen.

"Ganz bestimmt.", sagte Liam beschwichtigend.

Ich kuschelte mich wieder in die warme Decke. "Was ist damals zwischen den beiden passiert?"

Er lächelte sanft. "Ich erzähle es dir morgen. Jetzt solltest du schlafen."

"Aber ich hab noch so viel Fragen!", wollte ich protestieren, aber Liam erwiederte:"Das hat bis morgen Zeit und jetzt schlaf!"

Trotzig kuschelte ich mich tiefer in die Kissen und schloss die Augen.

"Schlaf gut, Serena.", verabschiedete sich Liam.

Ich murmelte ein leises "Tschüss", aber driftete ich schon langsam in Richtung Traumwelt.

Ich weiß, ich weiß. Die Kapitel werden immer kürzer. I'm sorry. Ich bemühe mich in Zukunft sie wieder länger zu machen.

Ich freue mich immer über Feedback
Ist überhaupt noch jemand wach? :)

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