Erinnerungen

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Immer noch Flashback:

Die Tür öffnete sich und ich guckte hin. Doch anstatt meiner Mutter stand dort eine ca. 30 jährige Frau ohne Klamotten und guckte mich geschockt an. Ich guckte auch sie geschockt und als hinter hier mein nackter Vater auftauchte wusste ich nicht was ich fühlen sollte. Eine Mischung aus Ekel, Trauer und Wut. "C-cat!" Sagte er geschockt und zog sich schnell eine Unterhose an.

Zum Glück.

"Sag mom nichts davon!" War das einzigste was er sagte. Die Frau zog sich währenddessen schnell und gestresst an.

'Sag mom nichts davon' das war das einzigste was er sagte. Sonst nichts. Er hat es noch nicht mal versucht sich mit diesen 'Es ist nicht so wie es aussieht!' Aus zu reden. Nein! Er hätte sich ja auch entschuldigen können. Aber nein! Nur dieser eine Satz.

"Ist das dein Ernst?" Flüsterte ich und guckte auf den Boden. "I-ich mach alles was du willst! Gib dir alles was willst!" Sagte mein Vater. "Ist das dein Ernst?" Schrie ich jetzt. "Du hast mom betrogen!" Sagte ich normal laut. "Und dann willst du das ich mom nichts sage?" Schrie ich jetzt. "Was ist denn mit dir falsch? " "Nicht in so einem Ton!" Sagte er jetzt. Ich lachte ironisch auf. "Mir doch scheiss egal in was für einen Ton ich mit dir rede! Was bist du nur für ein Mensch? Weißt du eigentlich was du hier gerade gemacht hast? Ich bin dich beim vögeln mit na anderen erwischt! Und du denkst auch noch wirklich das ich mom nichts sage!" Schrie ich voll gepumpt mit Adrenalin. Mein Vater und ich hatten noch nie die beste Beziehungen. Es hat alles mit der Pubertät angefangen und man hat sich auseinander gelebt. Er fuhr nicht mal mehr mit in den Urlaub! Er war eh nur arbeiten aber wer weiß ob er wirklich arbeiten war. Die Frau war mittlerweile angezogen und wollte gerade gehen als mein Vater sie am Handgelenk fest hielt und sie wieder zurück zog. "Na dann kann ich es ja jetzt sagen! Das ist meine Freundin Annika!" Sagte er und küsste sie auf den Mund. "Ich will ihren Namen nicht wissen! Ich hasse dich! Ich hasse dich! Du bist nicht mein Vater! " schrie ich. Ich muss hier weg.

Wie kann man sich nur so ein einer Person irren? In seinem eigenem Vater. Ich rannte die Treppen runter und stürmte aus der Tür. Im gleichen Moment sah ich das Auto meiner Mutter die Einfahrt hoch fahren.

Flashback end!

Mir liegen immer mehr Tränen über meine Wangen. Ich konnte nicht mehr. Ich hatte es bis jetzt immer unbewusst verdrängt jedoch konnte ich es jetzt nicht mehr zurück halten. Ich dachte an die schönen Zeiten die ich mit meinem Vater hatte. Es waren wenige jedoch dachte ich nicht das er so ein Mensch war. Das er zu sowas zustande war. Ich weinte. Weinte so wie ich sehr wie ich schon lange nicht mehr geweint habe.

Ich schrie kurz auf und zog meine Beine nah an meinen Körper um mein Gesicht dann in meinen Beinen zu verstecken. "Hey! Hey cat!" Kam es von einer männlichen Person die sich neben mich setze und mich in den Arm nahm. Ich erschreckte mich und zuckte zusammen. Ich guckte kurz hoch und sah Dylan. Ich drückte mein Gesicht in seine Brust und weinte weiter. "Hey es ist alles okay! Alles wird gut!" Er legte ein Arm um meine Schulter und mit der anderen streichelte er meine Haare. Ich guckte kurz zur Balkontür die offen stand. "Ich hab dich hier weinen gesehen und bin rüber gekommen!" Flüsterte Dylan und ich drückte meinen Kopf wieder an sein Shirt. Er fasste mit zwei Fingern unter mein Kinn und drückte meinen Kopf nach oben so das ich ihn angucken musste. "Es ist alles gut ja?" Sagte er und lächelte mich aufmunternd an. Er strich mit einem Finger ein paar Tränen weg.
Er war so liebevoll. Mein Blick glitt zu seine Lippen.
"Willst du reden?"

Wollte ich reden? Wollte ich über das reden was passiert war? Was meine Sicht auf die Menschheit verändert hat? Wollte ich das?

"M- Meine mom war t-total sauer..." Sage ich nicht mehr so stark weinend und erzählte ihm alles. Alles was im Streit passiert war und wie ich meinen Vater beim fremdgehen erwischt hatte. Er hörte mir die ganze Zeit über zu und drückte mich an sich dran. Irgendwann sass ich dann auf seinem Schoß. Es war das erstmal das ich mit jemandem darüber redete. Und es war auch irgendwie komisch. Aber es tat gut. Los zu lassen und meine Gefühle auszusprechen.

New City. New NeighborWo Geschichten leben. Entdecke jetzt