7. Kapitel

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Ich stehe noch eine weile geschockt vor ihm. Ist das Zufall ? Oder... Ist er mit Absicht hier. Ich blicke in sein starres Gesicht das mich mit eiskalten Augen ansieht. Gruselig. Als ob er kein Gefühl in ihnen hätte. Meine Muskeln haben sich inzwischen angespannt. Ich versuche meine salzigen Tränen zu unterdrücken was mir auch so halbwegs gelingt. ,, Madlin... Madlin " Er seufzt. ,, Die Zeiten haben sich geändert ich bin anders geworden " Anders ? Genau er... Mein Körper will sich nicht bewegen. Ich verliere die Zeit aus den Augen. Mein Gehirn überspielt die Zeit... Die Zeit mit ihm. Ich packe ihm Reflexartig am Arm und drücke so fest zu das er die Augen zusammen kneift. So viel kann ich nicht zu drücken... An ihm ist fast nichts dran. ,, Wie konntest du nur einer unschuldigen Seele sowas antun...!" Schrei ich zornentbrannt durch den Gang. Es hallt bedrohlich und prallt an jeder Ecke ab. Er schaut runter auf seine Schuhspitzen. Schließlich wende ich mich und laufe Richtung Chemieraum. Er folgt mir wie ein Hund. Immer noch den Blick auf seine Schuhe gerichtet. Vielleicht tut es ihm ja leid. Ich lasse mir die Gedanken durch den Kopf gehen. Nein so ein arschloch wie er ist... Dem würde das nie leid tun. Er sieht jetzt ganz anders aus... Früher war er voll schmächtig doch jetzt sieht er durchtrainiert aus. An seinen Armen hängt zwar nicht viel ist aber nicht weiter schlimm. Seine Augenfarbe ist immer noch dasselbe himmelblau das ich von meiner unerträglichen Kindheit kenne. Die Blicke ruhen auf mir und das gibt mir zum schaffen. Hat er sich wirklich in all den Jahren geändert? Und wenn ja, wie ist er jetzt ? Brutaler ? Oder eher der süße Typ? Auf was für Gedanken komme ich jetzt eigentlich, aber wenn ich mal ehrlich sein soll, dann ist er der hübscheste junge den ich in meinem Leben gesehen habe. ,, Jetzt versucht du dich zu entschuldigen ! Jetzt ! Ich denke ich bin doch noch voll der Unmensch ! " sage ich, dennoch laut und vertraut in mir selbst. ,, Hahaha... Lustig. Das ist Vergangenheit Madlin ! Wieso denkst du daran ? " Jetzt reißen meine Nerven. ,, Wieso ? WIESO ? Ich war ganze 4 Jahre allein ! Niemand war jemals da als mir was passiert ist niemand !! Ich hatte nur meine eigene Familie. " Mein Kopf tut von all dem schreien jetzt weh. Er steht einfach nur da sieht mich erstaunt an. ,, Niemand... War für mich da... Niemand..." Ich starre auf den Boden. Ja, niemand war für mich da auch nicht heute. Ich fühle mich leer. Ich habe zwar noch meine Gruppe... Doch die bezeichne ich nicht als Freunde... Eher als meine persönlichen Mitläufer. Nicolas hat inzwischen seine Hände in die Hosentasche gesteckt und sieht mich an. ,, Müssen wir nicht zum Unterricht ? " frägt er nach einer weile in Der ich blöd auf den Boden starre. ,, Doch..." Ich bewege mich wieder und es fühlt sich an als ob ich meine Knochen Ölen müsste. Sie knacksen bei jedem Schritt den ich tue und mein Körper fühlt sich schwer an. Ich trage zu viel leid auf mir... Zu viel : denke ich und ich verlangsame mich um einiges. Mein atmen lässt nach. Habe ich mich zu viel aufgeregt ? Bin ich dran schuld oder er? So viele Fragen... Und ich kann sie nicht beantworten. Nicolas bleibt stehen. ,, Dir ist nicht gut ? Richtig ? " Ich gebe frech zurück :,, geht dich doch nichts an ! " Er hält ironisch schützend die Hände vor sich. Das hat er auch immer gemacht wenn einer seiner Kumpels ihn schlagen wollten. Die Zeiten... Wir kommen unten am Chemieraum an. Dann spüre ich eine Hand auf meiner Schulter Ruhn. Es ist Nicolas seine. ,, Jetzt komm sag was los ist. Weißt du..." Ich schneide ihm rasch das Wort ab mehr von seinen Entschuldigungen will ich nicht mehr hören. ,, Das kannst du dir schön abschminken deine Schleimnummer bei mir auszupacken. " Ich bekomme auf einmal ein bedrängendes Gefühl ihn zu erwürgen... Vor meinen Augen flimmert es alles dreht sich. Ich weiß nicht warum aber... Mein Gesichtsausdruck wandelt sich von einem wütenden zu einem grinsenden. Mein Mund fängt an kicherlaute zu verteilen. Meine Pupillen werden kleiner. Ich kann jede einzelne Bewegung meines Körpers spüren. Mein kichern wird lauter. ,, Hey alles okay ? " Ich lache immer noch lauter, als ob ich wissen würde über was ich lache. Ich drehe mich um und halte meinen Zeigefinger vor den Mund. ,, Sssh sonst kann ich nicht hören wie die Seele meiner Mutter  zu mir spricht..."

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