Kapitel 1

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6:44 Uhr

Ich liege in meinem Bett. Die Vögel fangen gerade an zu zwitschern und die Luft riecht noch nach Luft und nicht nach Autoabgasen oder Sonstigem. Eigentlich bin ich nicht so der Frühaufsteher, dennoch liege ich schon seit gefühlten drei Stunden in meinem Bett und warte darauf das mein Wecker endlich klingelt.

Zum Wiederholten mal an diesem Morgen gucke ich auf meine Uhr, nur um festzustellen das eine Minute vergangen ist. Ich muss erst um 7:00 Uhr aufstehen. Ich könnte zwar jetzt schon Aufstehen aber es ist immerhin gemütlicher im Bett zu warten das man Aufstehen kann als am Küchentisch zu sitzen und zu warten bis man zur Schule aufbrechen muss. Der einzige Vorteil am Küchentisch zu warten, wäre der Kaffee. Denn ohne frischen, warmen Kaffee am Morgen wird der Tag eh scheiße.

7:30 Uhr

Mit einer überdimensionalen Thermotasse wo frischer Kaffee drinnen ist mache ich mich also auf den Weg zur Schule.

Schon im Schultor sehe ich meine Clique -die aus Gerard, eigentlich seiner Freundin Miriam (aber die ist heute irgendwie nicht da), Mikey, Ray und Bob mit seiner Freundin Sam besteht- in der Raucherecke stehen. Gerard sieht verärgert aus. Er scheint sich gerade mit den anderen zu Streiten. Als sie mich sehen hören sie jedoch auf und Ray kommt auf mich zu. Na toll jetzt muss ich wieder einen auf Vermittler tuen. "Hi Frank, zum Glück bist du jetzt da. Gerard hat gerade eben mit Miriam Schluss gemacht und will uns einfach nicht erzählen warum!"

Ach darum geht es. Miriam und Gerard waren jetzt fast drei Jahre zusammen und hatten sogar schon Zukunftspläne. Sie waren das Perfekte Traumpaar fand ich.

"Und was soll ich da jetzt eurer Meinung nach machen?" "Wir dachten uns du bist sein bester Freund und wenn einer was aus ihm raus bekommt dann ja wohl du." Hach ich kann es ja mal versuchen. Aber irgendwie fühle ich mich bei dieser Sache nicht so ganz wohl.

Allerdings wäre es ja auch mal ein guter Zeitpunkt Gerard auf die letzten Wochen drauf anzusprechen, denn er zieht sich immer mehr vor mir zurück. Nur vor mir, mit den anderen Spricht er nämlich ganz normal. Ich erfahre von ihm nur noch was über SMS, sonst spricht er nicht mehr mit mir und was mich noch mehr wundert ist das er wenn wir uns auch nur ganz kurz und aus versehen berühren immer wieder zusammen zuckt.

Nachdem ich allen Hallo gesagt habe und mit dem Satz: "So mein Freundchen, jetzt wirst du mir erst mal erzählen was mit dir los ist.", zog ich Gerard am Arm hinter mir her um die nächste Ecke. Damit uns die anderen nicht beobachten geschweige denn belauschen können.

"So, jetzt erzählst du mir mal bitte was mit dir los ist. Ich verstehe es nämlich so langsam echt nicht mehr. Es gibt so viele Warum Fragen. Warum redest du nicht mehr mit mir? Warum zuckst du immer zusammen wenn wir uns berühren und das sogar wenn du genau weißt das das gleich der Fall ist. Warum hast du mir nicht erzählt, dass du mit Miriam Schluss machen willst. Du hast mir bis vor ein paar Wochen immer alles erzählt. Jedes kleinste Detail und war es auch so unwichtig du hast es mir trotzdem erzählt. Warum hast du überhaupt mit ihr Schl..."
"Mensch Frank. Jetzt hol doch mal Luft. Ich will es dir ja erzählen aber nicht jetzt. Ich muss damit erst mal selber klarkommen! Jedenfalls erzähle ich es dir schon. Nur nicht jetzt. Wir müssen heute Mittag einen klaren Kopf haben. Wenn ich es dir jetzt erzähle hat keiner von uns beiden einen klaren Kopf."
Na gut dann muss ich wohl härtere Geschütze Auffahren.
"Gerard ich vertraue dir okay? Du bist seit Jahren mein bester Freund und wirst es auch immer bleiben. Egal was du machst oder was kommen wird. Ich werde immer zu dir halten, ich hab dich doch lieb. Wir sehen uns nach der Schule. Und du wirst nicht drum rum kommen es mir zu sagen. Ich werde es nicht vergessen!"

Somit drehe ich mich mit einplanen Tränen in den Augen um und mit Gerards geschocktem Gesichtsausdruck in Gedanken mache ich mich auf den Weg ins Schulgebäude.

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