In schlechter Verfassung

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Manche Ereignisse werfen einen aus der Bahn, ziehen einem den Boden unter den Füßen weg. Das, was einem Halt gab, verschwindet ganz plötzlich und hinterlässt eine große Lücke. Man fühlt sich, als würde diese Lücke nie wieder geschlossen werden können. Einige vergraben diese Gefühle tief in ihrem Inneren. Bis sich diese Gefühle ihren Weg ins Äußere selbst suchen.

"Es war echt total lecker", sagte ich lächelnd zu Jackson. "Wenn du willst, kann ich abräumen, dann kannst du auch noch schnell duschen", bot ich Jackson an und er nahm das Angebot dankend an. Er verschwand also nach oben und ich begann, das benutzte Geschirr in die Spülmaschine und die Lebensmittel in den Kühlschrank zu stellen. Mit einem Lappen wischte ich über den Tisch. Nachdem ich fertig war, sah ich auf meine Uhr. Es war halb zehn, ich hatte also noch eine Stunde und 30 Minuten, ehe ich ins Krankenhaus musste. Ich wollte mich gerade auf Jacksons' Couch setzen, als er die Treppe hinunter kam. Ich sah zu ihm und bemerkte, dass er sein Oberteil noch in seinen Händen hielt. Mein Blick wanderte zu seinem durchtrainierten Oberkörper. Er lief auf mich zu, ließ seinen Pullover fallen und umfasste meine Hüfte, als er bei mir angekommen war. Wir blickten uns tief in die Augen. Dann sah ich auf seine vollen Lippen und schloss meine Augen. Er gab mir einen intensiven Kuss, der mich nur so dahin schmelzen ließ. Unsere Küsse wurden immer intensiver und stahlen mir den Atem. Wir wollten uns gerade auf die Couch legen, doch da nahmen wir das Piepen unserer Pager war. Jackson küsste mich weiter und ich hätte am liebsten nicht damit aufgehört, doch wir wurden gebraucht. "Jackson...", flüsterte ich und er löste sich von mir. Er stieß grinsend einen Seufzer auf. "Na dann auf ins Krankenhaus", meinte er und ich sah an mir herunter. In Jackson's Klamotten konnte ich dort echt nicht auftauchen. "Ich schätze wir müssen noch einen kurzen Zwischenstopp bei dir machen", sagte er grinsend und ich nickte. Wie zogen uns schnell unsere Schuhe an und Jacken über. Jackson griff nach seinem Autoschlüssel und zog hinter uns die Tür ins Schloss. Jackson wusste noch, wo mein Haus sich befand und hielt an, als wir vor diesem angekommen waren. "Bis gleich", meinte ich und er gab mir einen Kuss. Dieser Kuss hatte etwas Routiniertes an sich und er fühlte sich an, als wären wir schon seir ewigen ein Paar. Wir lächelten uns an und ich verschwand im Haus. Nach nur fünf Minuten war ich umgezogen und wieder bereit zur Abfahrt. "Ich hätte nicht gedacht, dass eine Frau sich so schnell fertig machen kann", grinste Jackson mich an, als ich wieder auf dem Beifahrersitz saß. Ich knuffte ihm daraufhin in seine Seite und er lachte. Bald waren wir dann auch im Krankenhaus angekommen und zogen uns unsere Arbeitskleidung an. Wir rannten nun gemeinsam zum Eingang der Notaufnahme, welche auf Hochtouren lief. Ich hörte, wie Kepner erklärte, wohin welche Verletzten kommen würden. Überall standen Ärzte rum, doch April schien alles im Griff zu haben. Ich erblickte Arizona in einer Ecke der Notaufnahme. "Na wieder nüchtern?", neckte ich sie grinsend. Sie legte grinsend ihren Kopf schief und zog eine ihrer Augenbrauen hoch. "Weißt du, was passiert ist?", fragte ich sie dann und sie erzählte mir, dass es einen Brand in einer Wohnsiedlung gegeben hatte und mindestens zwanzig Schwerverletzte zu uns gebracht werden würden. Das würde also ein langer Tag werden. "Weißt du vielleicht, wo Karev ist?", fragte mich Arizona und ich schüttelte verwundert den Kopf. "Er ist heute noch nicht zu seinem Dienst erschienen", erklärte sie mir dann und blickte besorgt drein. Obwohl ich Alex noch kaum kannte, war mir sofort klar, dass irgendetwas passiert sein musste. Ich hatte gesehen, wie er mit seinen Patienten umging und wie er seine Arbeit liebte. Arizona und ich liefen nun zu dem Ausgang, wo schon bald die ersten Krankenwagen ankommen mussten. Wir warteten mit Avery, Hunt, Kepner, Bailey, Webber, Amelia und den Assistenzärzten auf die Verletzten, als plötzlich auch Alex auftauchte. "Lassen Sie sich auch schon blicken", meinte Hunt mit ernster Stimme zu ihm und ich drehte mich zu Alex. Sein Anblick schockte er mich. Er sah unglaublich schlecht aus. Dicke Augenringe breiteten sich auf seinem Gesicht aus. Ich näherte mich ihm. "Sicher, dass du in der Verfassung bist, um zu operieren?", fragte ich ihn besorgt, doch er würdigte mich keines Blickes und nickte nur knapp. Hatte ich etwas falsch gemacht? Ich wurde schon bald aus meinen Gedanken gerissen, als der erste Krankenwagen mit lauter Sirene und Blaulicht eintraf.

Grey's Anatomy - Was wäre, wenn...?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt