Grey's Anatomy - Was wäre, wenn...?

Der Mann aus der Bar

Eines Tages fragte ich meine Mutter, was denn das Schicksal sein, nachdem ich das Wort das erste Mal gehört hatte. Meine Mutter, eine weise Frau, antwortete, es handele sich dabei um eine höhere Macht, die das Leben beeinflusse. So jung wie ich war, konnte ich mir darunter nichts vorstellen. Ich glaubte bis vor Kurzem nicht an Schicksal - bis es mir gehörig in die Karten spielte.

Vor mir erstreckte sich das Gebäude des Grey + Sloan Memorial Hospitals. Dies sollte also meine Zukunft sein. Ich strich meinen Rock glatt, atmete tief durch und lief auf das Krankenhaus zu. Ich ging durch die Drehflügeltur und stand nun in der Eingangshalle. Ich konnte einige Ärzte in Kitteln, Krankenschwestern sowie Krankenhausbesucher erblicken. An der Wand hing der OP-Plan und zu meiner linken erstreckte sich eine Treppe, welche zu dem Büro des Chefarztes führen musste. Ich lief die Treppe hinauf und suchte nach der Tür, auf welchr der Name Dr. Owen Hunt stand. Als ich an der Tür angekommen war, klopfte ich an. Eine kleinere, blonde Frau öffnete mir und lächelte mich an. Ich betrat das Büro und erblickte den Chefarzt, der sich gerade erhob und mir seine Hand freundlich entgegenstreckte. "Sie müssen Sophia Archibald Bass, die neue Herz-Thorax-Chirurgin, sein. Herzlich Wilkommen!" Ich schüttelte seine Hand. "Ja genau, die bin ich", entgegnete ich ihm und schüttelte ebenfalls die Hand der Frau, welche ebenfalls eine Ärztin sein musste. "Ich bin Arizona Robbins, Pädiatrie", stellte sie sich vor. "Dr. Robbins wird sie ein wenig rumführen und um 11 steht ihre erste OP an", sprach der orangehaarige Chefarzt. "Wir sehen uns", sagte er noch und verließ dann sein Büro. "Wir holen ihn dann mal Ihren Kittel und Pager an der Rezeption ", meinte die Chirurgin nun zu mir. Auf dem Weg dorthin führte sie mich an den OP-Sälen und dem Aufenthaltsraum vorbei. Nachdem wir meine Sachen abgeholt hatten und ich in meinen Kittel geschlüft war, meinte Dr. Robbins: "Ich habe heute noch nicht gefrühstückt. Soll ich Ihnen vielleicht die Cafeteria zeigen? Dann können wir zusammen eine Kleinigkeit essen". "Das ist eine sehr gute Idee. Ich komme fast um vor Hunger", sagte ich grinsend. Wir machten uns nun also auf den Weg zum Speisesaal. In dem Raum standen einige Tische, an denen sowohl Ärzte als auch Familienangehörige von Patienten saßen. Wir stellten uns in der Schlange an und als wir an der Reihe waren, sagten wir wie aus einem Mund: "Ein Käsebrötchen und einen Latte Macchiato". Wir beide grinsten uns an und bekamen kurzerhand unser bestelltes Essen ausgehändigt. "Ich möchte Ihnen jemandem vorstellen!", meinte sie nun und zog mich am Arm mit. Nachdem wir einige Schritte gegangen waren, bemerkte ich, dass wir geradewegs auf einen Arzt zu liefen. Ich blieb wie angewurzelt stehen. Mir kam die Person sehr bekannt vor. Dunkle Haut, kurz rasiertes Haar. "Oh Gott!", murmelte ich mit geweiteten Augen und Dr. Robbins sah mich nur fragend an. Ich wollte mich schnell wegdrehen, doch der Arzt wendete bereits seinen Kopf zu uns und ich blickte in seine blauen Augen. Er grinste als er auf Arizona und mich zulief. Ich schloss die Augen und atmete tief durch, um mich zu sammeln. Der Arzt stand nun bereits vor uns. "Dr. Archibald, das ist...", setzte Robbins an, doch ich beendete ihren Satz mit einem geflüsterten Jackson. Arizona musterte uns grinsend und meinte dann: "Wie es mir scheint, haben Sie bereits Bekanntschaft gemacht." Das konnte man wohl so sagen! Arizona und Jackson unterhielten sich noch kurz, doch ich bekam kein Wort raus. Ich strich mir peinlich berührt eine Strähne hinter mein Ohr und blickte auf den Boden. Ehe er verschwand, warf Jackson mir einen verschwörerischen Blick zu. "Was war das denn?", fragte Arizona lachend. "Der Mann aus der Bar...", sagte ich nur leise und sah sie hilflos an, woraufhin sie nur lachen musste.