Kapitel 9

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Moon P.o.V.

Ich bin unglaublich aufgeregt und habe schreckliche Angst davor Chris' Rudel kennenzulernen , nicht weil ich Angst habe das mich mich zerfleischen könnten , nein , ich habe Angst das sie mich nicht akzeptieren könnten, ich habe seit ich 2 Jahre alt war nicht mehr in einem Rudel gelebt. Chris scheint zu merken das ich Angst habe und drückt meine Hand noch einmal bevor er die schwere Eichentür , zum Speisesaal des Packhauses öffnet.

Das erste was mir entgegenschlägt ist ein unglaublicher Lärm , von bestimmt drei dutzend Wölfen in jedem Alter von 0-99 , die an ihren Tischen sitzen , essen und sich unterhalten. Die komplette Situation ist wie bei einem großen Familientreffen , alle sind total ausgelassen und gut gelaunt. Es spielen sogar 2 kleine Kinder in Wolfsgestalt zwischen den Tischreihen. Ich merke wie ich anfange zu lächeln , doch das Lächeln entgleitet mir als die Tür mit einem lauten Knall zufällt.

Augenblicklich ist es mucksmäuschenstill und alle Augen sind auf uns gerichtet oder besser gesagt , auf mich. Ein falues Gefühl breitet sich in meinem Bauch aus und es scheint als würden sich meine Eingeweide verknoten und mir wird heiß und kalt. Ich klammere mich an Chris Hand aus Angst ich könnte sonst umfallen aber er ist total ruhig und läuft mit mir zu einem Tisch , an ihm sitzen Grace , die Zwillinge und Tom und Emelie.

Ich beruhige mich ein wenig als wir uns zu ihnen setzen. Langsam beginnen die anderen wieder mit einander zu reden und ich entspanne meinen Klammergriff um Chris Hand , auch wenn ich sie nicht ganz loslasse. Eine Weile sitze ich vor meinem Teller mit Spagetti die mir Grace gebracht hat , ich habe zwar Hunger bekomme aber nichts runter. Grace sieht mich besorgt an "Ist alles ok mit dir Moon ? Geht es dir wieder schlechter ?"

Ich schüttle den Kopf und lächle sie an um ihr zu zeigen das alles ok ist , auch wenn es nicht so ist , muss sie das ja nicht wissen. Diese große Masse an Menschen die mich anstarren macht mich unruhig, bittend schaue ich Chris an , ich hoffe er versteht das ich hier raus muss.

Er versteht es sofort, als könnte er es in meinen Augen lesen und hilft mir wortlos aufzustehen , ich lasse mir von ihm auf die Beine helfen und zu Tür geleiten. An der Tür angelangt muss er mich kurz loslassen um sie zu öffnen , legt danach aber sofort wieder schützend seinen Arm um mich.

Gemeinsam laufen wir den Flur entlang, ich gehe davon aus zu dem Zimmer in dem ich aufgewacht bin. Auf dem Weg gehen mir tausend Gedanken durch den Kopf , diese ganze Sache mit den Wölfen und dem schwarzen Wolf mit den unheimlichen Augen , der mich angegriffen hat. Ich nehme mir vor Chris zu fragen , irgendwie.

Chris P.o.V.

Ich bin so glücklich wie lange nicht mehr , ich habe meine Mate gefunden, und obwohl sie verletzt wurde geht es ihr gut und sie lässt mich endlich in ihrer Nähe, hinter ihre Fasade schauen. Liebevoll schaue ich zu Moon die nachdenklich nach vorne schaut. Ich wünschte ich wüsste was sie denkt , oder wie ihre Stimme klingt , aber ich werde sie nicht zwingen zu reden , auf gar keinen Fall.

Da kommt mir ein Geistesblitz , wenn ich oder jemand im Rudel verletzt ist und irgendwo alleine ist , können wir uns über Gedankenübertragung verständigen. Ich könnte so mit Moon reden , ohne das sie witklich reden muss. Ich weiß das sie theoretisch noch kein festes Mitglied des Rudels ist und diese Art der Verständigung nur unter den Ranghöheren funktioniert aber ich kann nicht anders als es zu versuchen.

Moon , hörst du mich ?

Sie zuckt zusammen und mein Herz setzt kurz aus nur um kurz darauf aufgeregt weiter zu schlagen, wahrscheinlich habe ich sie gerade aus ihren Gedanken gerissen.

Versuch zu antworten !

Sie schaut mir erst mit ungläubigen Augen auf meine unbewegten Lippen und dann meine Augen.
"Du musst dich nur auf mich konzentrieren und das denken was du sagen willst."Erkläre ich auf normale Weise. Sie nickt ein wenig zögerlich.

Hörst du mich ?

Fragt eine wunderschöne klare Stimme in meinem Kopf. Begeistert das es funktioniert drücke ich sie an mich und wirble sie einmal im Kreis. Sie muss lachen , das schönste Lachen das ich je gehört habe. Ich strahle sie an und sie grinst schüchtern zurück.

Das ist unglaublich.

Höre ich sie in meinem Kopf sagen. "Oh ja das ist es." Antworte ich lachend und ziehe sie wieder weiter in Richtung meines Zimmers.

Als wir an der schlichten Tür ankommen und ich sie öffne , setzt sich Moon erschöpft auf die Kante des Bett und atmet tief ein und aus. Der Weg hierher hat sie mehr angestrengt als sie zugeben würde. Mit gebührendem Abstand setze ich mich neben sie und warte bis sie wieder normal atmet.

"Wieso sprichst du eigentlich mit niemandem ?" Stelle ich die Frage die mir seit unserem ersten Treffen im Kopf umgeht. Moon schweigt lange bis sie mir schließlich antwortet:

Ich... ich habe nie viel geredet , eigentlich mit niemandem außer meinen Eltern und Cara. Sie lacht nervös bei dem Gedanken an ihr Pferd. Als meine Eltern dann auf einmal tot im Garten lagen , hatte ich das Gefühl es ware wegen mir ,weil sie mir wichtig gewesen sind. Ich meine, weshalb hätte man mich sonst am Leben lassen sollen? Es gab niemand dem ich vertrauen konnte, die Polizei hat mir die Worte im Mund umgedreht und ich habe mich entschieden meine Worte für mich zu behalten. So kann sie auch niemand gegen mich verwenden.

Sie ist gegen Ende immer leiser geworden und irgendwann ganz verstummt, leise Tränen laufen ihr über die Wangen um ihr kleiner Körper bebt von den Schluchzern.

Vorsichtig ziehe ich sie an mich und streichle ihren Rücken während ich sie versuche mit Worten zu beruhigen. Erst verkrampft sie sich in der Umarmung aber nach eine Weile entspannt sie sich.

Versprich mir das du nicht vor mir stirbst.

Sagt sie auf einmal in meinem Kopf und ich schaue ihr in die Augen die so voller Wngst sind. Angst um mich. "Keine Sorge Tiger , das ich sterbe da muss schon Einiges passieren."

Sie lächelt und boxt mich freundschaftlich auf den Arm. Angeber. Murmelt sie müde. Ich ziehe sie an mich und küsse sie auf den Scheitel. Auch ohne es zu sehen weiß ich das sie erötet , ich lächle auch und halte sie einfach im Arm.

Irgendwann ist sie eingeschlafen , also streife ich meine Schuhe ab , lege ihren Kopf vorsichtig auf das Kissen decke sie zu. Ich will mir eine Decke holen um in dem Sessel neben dem Bett zu schlafen , aber Moon hält meine Hand und zieht daran.

Ich bin ein wenig unschlüssig , lasse mich dann aber neben Moon ins Bett gleiten. Sobald ich liege rollt Moon zu mir und legt ihren Kopf im Schlaf auf meine Brust. Ich küsse sie noch einmal auf den Kopf bevor meine Augen zufallen und ich fest einschlafe.

Yeah , endlich wieder ein Update , sorry das ihr so lange warten musstet.

L.g. Ich ;)

GefährtenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt