Moon P.o.V.
Ein mir allzu vertrautes, schrilles Klingeln reist mich aus meinem süßen traumlosen Schlaf. Mit der Hand schlage ich nach meinem Wecker, aber anstatt ihn auszuschalten fege ich ihn von meinem Nachtisch auf den Boden, wo er einfach weiter klingelt. Ich stöhne genervt und stehe wohl oder übel auf, als ich auf schaue merke ich, das die andere Seite meines Bettes leer ist. Wahrscheinlich ist Chris schon wieder bei seinem Rudel oder er schläft unten auf der Couch, weil mein Bett so eng ist. Das Rauschen der Dusche und die Tatsache, das ich meine Tante bis in mein Zimmer schnarchen hören kann, schließt Beides aus, was mich irgendwie beruhigt. ich reibe kurz meine Augen und stehe dann langsam auf, Montag ist eindeutig nicht mein Lieblingstag. Ich ziehe mich schnell an und gehe dann kurz in das kleine Gästebad. Draußen vor dem Fenster fallen dicke Flocken und ich schaudere bei dem Gedanken daran, das wir mit dem Bus zur Schule müssen.
Immer noch halb schlafend stelle ich den Wasserkocher an und kippe ich mir ein wenig Müsli und Milch in meine Schale, während mein Tee dann zieht, löffle ich mein Müsli. Ich bin so müde das ich nicht mal zusammen zucke als jemand mir die Hände vor die Augen hält.
"Wer bin ich ?"
Viel zu fröhlich, dafür das es noch nicht mal halb sieben ist.
Für so etwas ist es einfach noch zu früh, und meinen Tee habe ich auch noch nicht getrunken. Chris lacht und nimmt seine Hände von meinen Augen um sich mit einer randvollen Müslischale, die er wohl aus dem nichts gezaubert hat, neben mich zu setzen.
Nachdem mein Tee endlich gezogen hat und ich ein wenig davon getrunken, bin ich gleich besser gelaunt. Das merkt auch Chris und grinst mich an und küsst mich auf die Wange. Ich werde ein wenig rot und Schmetterlinge tanzen in meinem Bauch.
Warum bist du heute morgen so gut gelaunt ?
"Na weil ich heute Nacht neben dem Mädchen meiner Träume geschlafen habe."
Ich lächle ich scheu an und schaue in seine ehrlichen blaugrünen Augen, nach einer Weile wandert mein Blick hinunter zu seinen Lippen und, ganz ohne das ich viel machen muss liegen meine Lippen auf seinen Rauen. Unser Kuss ist leidenschaftlich, aber nicht überstürzt, ich könnte ihn ewig küssen, aber das wird wohl nichts denn als ich kurz die Augen öffne, fällt mein Blick auf die große Küchenuhr: 6:55.
So ein Mist! Wir müssen los, in fünf Minuten kommt der Bus!
Chris ist total überrumpelt, lässt sich aber von mir in die Diele ziehen, wo wir uns beide so schnell es geht anziehen, unsere Taschen schnappen (besser gesagt ich schnappe meine, Chris hat seine ja nicht), und nach draußen in die kalte Novemberluft treten. Gemeinsam rennen wir den Kiesweg zur Haltestelle hinunter, gerade noch rechtzeitig. Schwer atmend, steigen wir ein und Chris bezahlt schnell seine Karte. Der Bus ist so gut wie leer, die meisten Schüler steigen erst an der nächsten Haltestelle ein, wir haben also fast frei Platzauswahl. Wir setzen uns ganz nach vorne, ich am Gang und er am Fenster, meine Gedanken schweifen ab und ich frage mich wie wir hier einfach so sitzen könne, während die Werwölfe wahrscheinlich gerade ihren nächsten Angriff planen.
Chris muss meine Gedanken gehört haben, oder vielleicht hat auch gerade an das selbe gedacht, denn er legt seinen Arm um meine Schultern und zieht mich an sich.
Nach 45 Minuten in dem stickigen Bus sind wir endlich an der Schule angekommen.
"Nie wieder werde ich mit einem Schulbus fahren, das war echt unangenehm. Nächsten mal nehmen wir zusammen mit Grace den Jeep."
Ich nicke einfach, es gibt wichtigeres das mir gerade den Kopf zerbricht. Als Chris meinen besorgten Gesichtsausdruck zieht verschwindet sein Lächeln langsam und macht ein ernsteren Gesicht platz. er nimmt wieder meine und wir laufen gemeinsam Richtung Hauptgebäude.

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Gefährten
Loup-garouAls die 16-jährige Moon nach Hause kommt liegen ihre Eltern blütüberströmt und tot im Vorgarten. An der Hauswand : Eine Nachricht geschrieben mit Blut. Seit diesem Vorfall spricht Moon mit niemandem mehr , jedenfalls mit keinem Menschen. Chris ist e...