Gefährten

Kapitel 8

Moon P.o.V.

Die Flammen die mir bisher das Gefühl gegeben haben von Innen heraus zu verbrennen , haben nachgelassen. Ich beginne langsam zu heilen.

Langsam. Ganz langsam. Kehren meine Sinne zurück, das Erste das spüre sind die weichen Laken auf denen ich liege und eine schwere Decke, die mir jemand bis zum Kinn gezogen hat.

Irgendwann lichtet sich auch die Dunkelheit vor meinen Augen und ich kann wieder sehen. Zwar vorerst nur Umrisse , aber besser als Nichts. Ich versuche mich auf einen der Umrisse zu konzentrieren , aber es dauert bis ich alles einigermaßen deutlich sehen kann.

Wie lange ich wohl ohne Bewusstsein war ? Tante Ann macht sich bestimmt schreckliche Sorgen , und wie geht es Cara ?

Ich will aufstehen, meine Tante anrufen und ihre Stimme hören , irgendetwas nur um mich zu vergewissern das es ihnen gut. Aber mein Plan geht nach hinten los , denn sobalb ich mich bewege , was ich unüberlegterweise getan habe, wird mir so schwindelig, das ich das Gefühl habe nach mehreren Stunden von einem Karusel gesprungen zu sein.

Also bleibe ich erstmal liegen, denn zu mehr war ich gerade nicht im Stande . Um mich abzulenken sehe ich mich mit langsamen Kopfbewegungen in dem Raum um , er ist sehr hell , mit 2 großen Fenstern , weißen Wänden an denen an Haken befestigte Büschel von getrockneten Kräutern hängen die ich noch nie zuvor gesehen habe. Meine Augen folgen den Dielen des dunklem Parkettboden zu einem Kamin der in warmem Orange flackert und dem Raum eine herzliche Atmosphäre verleiht.

Ich sehe keine Tür , dafür aber einen großen schwarzen Sessel in dem Chris halb sitzt, halb liegt und schläft. Ich schaue ihn mir genau an , seine Wangen sind eingefallen und trotz seinem drahtigen, sportlichen Körperbau sieht er klein und erschöpft aus.

Obwohl er schläft scheint er nicht entspannt zu sein , seine Atmung ist unruhig und seine Lider flattern , selbst im Schlaf sieht er aus als ob wir immer noch vor der Hütte stehen.

Vorsicht strecke ich meine Hand aus und berühre seine , und obwohl meine Berührung nur leicht war , fährt er hoch und blickt sich alamiert im Zimmer um. Dann erst schaut auf unsere Hände , die sich immer berühren.

"Moon ?"

Sein Blick ist ungläubig und er sieht mich an als hätte ich ihm verkündet das ich ein drittes Auge habe. Er fällt auf die Knie , zieht mich an sich und drückt mich fest an seine Brust, ich zucke vor Schmerz zusammen und er lockert seinen Griff sofort, lässt meine Hand aber nicht los und legt seinen Kopf neben unseren Händen aud den Rand des Bettes.

Ich weiß nicht wie lange er dort auf dem Boden kniet, bis er seinen Kopf hebt um mir tief in die Augen zu schauen. Ich weiß nicht wie ich reagieren soll , da sprudeln plötzlich tausend Fragen aus seinem Mund.

"Bist du ok? Tut irgendetwas weh? Kannst du aufstehen?...."

Ich muss lächeln , er ist einfach zu süß. Warte was war das ? Nein nein und nochmals NEIN ! An so etwas darf ich einfach nicht denken....selbst wenn es stimmt.

Chris scheint meinen inneren Kampf zu bemerken , lächelt aber trotzdem so breit und herzlich , das ich verlegen zu Boden schaue , was er wie ein Gentleman einfach überspielt indem er mir seine Hände hinhält um mir behutsam auf die Beine zu helfen.

Dankbar nehme ich seine Hände entgegen , doch sobald ich stehe und Chris mich nicht mehr stützt drohe ich hinzufallen. Er nimmt schnell wieder meinen Arm und legt ihn sich um den Hals , mit der anderen Hand umfasst er meine Taille. Ich merke das er gar nicht so groß ist wie er mir immer vorgekommen ist, höchsten 15 cm größer als ich.

Sofort reagiert mein Körper auf ihn und ich genieße seine Berührungen . Er scheint es sofort zu merken und drückt mich fest an sich , was die Schmetterlinge in meinem Bauch verrückt spielen lässt. Vorsichtig laufen wir zur Tür die ich vorhin wohl übersehen habe und betreten einen langen Flur mit vielen Türen , die jedoch alle geschlossen sind.

Chris P.o.V.

Ich mustere Moon verstohlen von der Seite , während ich sie durch den Hauptflur unseres Packhauses führe. Sie blickt fragend zu mir auf , sie will wissen wo wir sind.

"Im Packhaus , sozusagen das Hauptquartier unseres Rudels , hier leben wir alle zusammen. Übrigens bin ich hier der Beta."

Sage ich mit einem Funken stolz in der Stimme, nicht viele sind mit 17 schon so ranghoch, auch wenn es nur daran liegt das meine Mutter den Platz an mich abgetreten hat als meine Schwester 16 wurde. Ich habe das Gefühl das ich mich nicht allzu schlecht schlage auch wenn nicht wenige eifersüchtig waren als ich den Platz ohne Rangkämpfe bekommen habe.

Moon scheint ein wenig verwirrt nickt dann aber, ich Frage mich ob sie nie in einem Rudel gelebt hat, die Art wie sie sich verwandelt hat, lässt darauf schließen, das sie ihren Wolf für eine lange Zeit unterdrückt hat. Eine häufige Angewohnheit von einzelnen Wölfen die unter Menschen leben.

Nach 30 Metern bleibt Moon stehen , ich habe garnicht bemerkt wie viel Kraft es sie gekostet hat diese kurze Strecke zu laufen. Ich helfe ihr sich zu setzen und an eine Wand zu lehnen.

Nachdenklich schaue ich sie an , wenn das so weiter geht kommen wir erst morgen in der Küche an , und ich habe echt Hunger...

Innerhalb weniger Sekunden habe ich einen Entschluss gefasst , schon bei dem Gedanken muss ich grinsen. Moon legt ihren Kopf schief und mein Grinsen wird noch breiter. Ich beuge mich zu ihr nach unten und hebe sie mit einer einzigen flüssigen Bewegung im Brautstil hoch. Es fällt mir leichter als es sollte, sie ist unglaublich dünn.

Ein Grund mehr schnell zur Küche zu kommen.

Das hat sie nicht erwartet, denn sie quietscht erschrocken auf und klammert sich an meinem Hals fest. Als sie sich wieder beruhigt hat , sieht sich mich mit einem giftigen Blick an der sagt : Was bitte sollte das ?

Ich muss lachen. "Ganz ruhig Tiger, so kommen wie aber einfach schneller in die Küche. Und ich habe riesigen Hunger. "
Sie schaut noch kurz beleidigt an, kann sich ein Lächeln aber nicht verkneifen. Ich bin erleichtert und laufe mit ihr auf dem Arm zur Küche.

Kurz bevor wir eintreten lasse ich sie runter , und wie von selbst findet meine Hand ihre und drückt sie als sie mich verunsichert anschaut.

Sie weiß was jetzt kommt. Jetzt werden mein Rudel und meine Famile endlich das Mädchen kennenlernen , das ich über alles liebe, obwohl ich sie erst seit weniger als einer Woche kenne.

Meine Mate.

Hey meine Katoffeln ,
das war jetzt ein eher unspektakuläres Kali aber naja.

Nochmal danke für die ganzen Votes. Ihr seid die Besten ☺❤

P.s. : Ich habe den Namen ihrer Freundin Mary (Chris Schwester) in Grace geändert und die Vertauensschülerin heißt jetzt Mary ( vorher hieß sie Ann , genau wie die Tante )

Fühlt euch geknuddelt eure S ☺