Unsinn

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Es wälzt und suhlt der Unsinn sich

am Grund des dunklen Loches

er greift und kennt Erbarmen nicht

er hält uns fest und geifert.


Spinnen- und tentakelgleich

mit faulem Fleisch in Wunden

kann aussehn wie der Herrgott selbst

und flüstert zu den Herzen.


Der Mensch trägt in sich ihn und hasst

und kämpft und siegt und feiert

im Namen dieses Ungetüms

doch sein Verstand er eitert.


Letztendlich sind es Worte nur

sie sickern aus Mundwinkeln

man hört sie und versteht sie auch

doch Sinn entsteht mir keiner.


Ein unbeschriebnes Blatt es fällt

es stürzt herab im Regen

durchweicht bleibts hängen im Geflecht

sieht Schmiertinte als Segen.





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