Erkennen

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Erkennen

Es ist der Moment, als du schon fast an ihm vorbeigegangen bist, als du ihn endlich erkennst. Einen Augenblick lang willst du stehen bleiben und dich umwenden, doch deine Füße gehorchen dir nicht und du blickst immer noch gerade aus.

Du hast die Überraschung in seinen Augen gesehen und du weißt, dass er dich ebenfalls erkannt hat. Du lauschst, doch es ist viel zu laut hier in der Menge. Du hörst deinen Namen nicht. Noch kannst du dich umdrehen, kannst dir selbst Gehör verschaffen, doch willst du das überhaupt?

Du überlegst, was war, damals vor zehn Jahren, doch du erinnerst dich nur noch an das dazwischen. Wie viel Zeit wäre aufzuholen, wenn du dich jetzt zu erkennen gibst? Wie viele Fäden müssten neu geknüpft werden, die über die Jahre so sorgsam getrennt wurden.

Ein ganzes Leben liegt dazwischen. Auch für ihn.

Als du dich umdrehst, tust du es in der Gewissheit, dass er in der Menge verschwunden sein wird.

Du hast dich nicht geirrt.




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