Ich ließ mich auf den geschlossenen Klodeckel sinken. Ich sah gerade aus zur Tür. Warum nochmal machte ich das? Um herruaszufinden was Sache war. Aber warum hatte ich nicht Marylin mitgenommen. Nun gut, sie würde mich ja hören wenn ich schreien müsste... Genau wie Susanne und Birgit.
Und dann, es war bestimmt Mitternacht öffnete sich die Tür und herein trat,... niemand... anderes.... als...der... Mann!!! Ich schrie einfach los. Ganz laut und grell. Ich brüllte und schrie und unter normalen Umständen, hätte ich sicher das ganze Haus geweckt. Unter normalen Umständen aber nur. Und das hier war alles andere als normal. Und noch unnormaler war, dass mein Schrei zurück in meine Kehle drang. Ich bekam eine volle Minute keine Luft mehr. Ich wollte an ihm vorbei und Marilyn und die anderen wecken. Aber er stand im Weg. Ich traute mich auch nicht mehr zu schreien.
Ich trat einen Schritt zurück. Ich zitterte. Warum oh warum hatte ich nicht meine Freundinnen mit genommen? Oder warum war ich überhaupt gekommen?
Er machte die Tür zu. Dann scheuchte er mich wieder, an das andere Ende vom Bad.
"Du fragst dich bestimmt warum so komische Sachen passiert sind?" Er stellte sich direckt vor mich hin. Ich hatte wirklich das Gefühl gleich einfach so, was ich das letzte mal mit fünf oder so gemacht hatte, in die Hose zu pieseln.
Er holte Luft:
„Ich habe für all die Seltsamkeit gesorgt. Und ich habe auch deiner Freundin, die kindischen Sachen vorgesagt." Das glaubte ich ihm sofort. Ich überlegte was jetzt besser war:
In die Hose machen oder in Ohnmacht fallen.
„Ich bin auch für den Tod zuständig, von dieser Frau!" Er strich über meinen Arm. Er war so kalt. Kalt war es auch im Zimmer.
„Aber...wieso...?" keuchte ich.„Weil hier nach meinen Regeln gespielt wird. Ich habe dafür gesorgt, dass du und Marilyn euch streiten, aber du musstest dich wieder mit ihnen vertragen. Du hast mir alles vermasselt!"
„Aber..."
„Nichts aber! Du hast Glück! Dir geht es gut! Aber ich hatte ein hartes Leben!"
„Das tut mir leid, aber dennoch..."
Wind fuhr durch den Raum. Eiskalt.„Verzichte auf das Glück! Tausche Freundinnen und Freund gegen Einsamkeit. Tausche Schulabschluss gegen Schulabbruch. Tausche Beruf gegen ein Leben als Obdachlose. Du darfst kein Glück mehr haben!"
Er warf ein großes weises Plakat auf den Boden. Der Raum schien sich zu verändern. Statt weiße Fließen, waren es hohe lila Wände und nach oben und unten schien es endlos weiter zu gehen. Es war als würden wir schweben.
„Du musst es sagen, dass du darauf verzichtest! Sonst kann ich es nicht umtauschen!"
"Was umtauschen?"
"Dein Leben gegen ein schlechteres Leben! Du bist genau so eine, die ich zu Schulzeiten gehasst habe. Mit ihren Freundinnen reden, ihrem Freund rum machen und so tun, als wäre alles selbstverständlich. Nicht zu wissen, dass für manche Schüler, Schule die Hölle ist. Appropo Hölle. Da wirst du landen wenn du mir nicht gehorchst. Ich bin Magier und kann dich umbringen. Niemand wird wissen, was mit dir passiert ist. Wie bei der netten Brittin. Du kannst sie kennen lernen in der Hölle, die ich kreiert habe. Kreiert für Leute wie euch. Oder du lebst weiter, nur ohne deine Freunde. Ich kann dafür sorgen, dass sich alle von dir abwenden. Ich habe es schon mal geschafft. Aber um es endgültig zu schaffen, brauche ich deine Zustimmung. Sonst klappt der Zauber nicht. Und dann bleibt mir nichts anderes übrig, als dich zu bestrafen."
„Es tut mir ja leid für Sie, dass ihr Leben so scheiße war. Aber hey, das kann man ja noch retten."
„Nein!"
„Ich helfe ihnen."
Auf den weißen Plakat bildeten sich schwarze Flecken. Das Plakat, schwebte übrigens hoch oben.
„Verzichte. Gib es auf!!! Das Plakat stellt meine Geduld da! Deine Zeit mir zuzustimmen!"
„Ich will nicht! Ich kann nicht ohne meine Freunde leben! Ich bin doch noch so jung!"
„Das ist mir egal!"
Noch mehr schwarze Flecken.
Plötzlich wurde mein Körper starr und der Wind kälter.
Und noch mehr schwarze Flecken.
Ich konnte einfach nicht aufwachen. Wenn es denn überhaupt ein Traum war. Es fühlte sich so surreal an.„Sage es! Gib auf!"
„Niemals!"
Ich konnte das doch nicht machen! Niemals würde ich meine Freunde wegen einem Psychoheini umtaudchen!Mehr und mehr schwarze Flecken.
"Treib es nicht auf die Spitze!"
Ich wollte einfach nur erwachen. Und deshalb versuchte ich ohnmächtig zu werden als Übergang. Es klappte nicht. Der Wind wurde stärker und kälter. Jetzt strich mir der Magier über das Gesicht. Dann hielt er mein Kinn zwischen den Fingern und grinste. So wie vorhin, als er über meinen Arm gestrichen hatte, fühlte es sich kalt an. Dafür wurde aber meine Unterhose sehr warm... und vor allem nass. Dieses warme Nass lief an meinen Oberschenkeln runter. Aber ich hatte andere Sorgen, als mich dafür zu schämen.„Ich wünsche mir, dass ich keine Freunde mehr habe. Und das mein ganzes Leben nur noch grau und trostlos ist. Und deines noch toller!" Ich war so verzweifelt, dass ich das ernst meinte. Tränen liefen über mein Gesicht.
„Ach nichts da! Das Urteil ist gesprochen. Du hast zu lange gebraucht!!"
Ich erschrak.
„Das was du verdienst ist der ewige, ewige Tod!!!"
Und dann war alles nur noch nebelig und ich sah wie das schwarze Plakat hoch über mir flakerte. Ja es war ganz schwarz. Wie der Tod.
Und dann ging ein Stück Schwarz weg. Das heißt, es kam ein weißer Fleck. Und noch einer.... Dann flog ich mit nach hinten und fühlte einen grellen Schmerz an meinem Kopf. Und endlich erlöste mich die Ohnmacht.
Und dann war ich wieder im Bad, zusammengekauert zwischen dem Klo und der Dusche. Ich öffnete die Augen, ich hatte sie fest zugekniffen. Ich zitterte vor Kälte und trotzdem rann mir nasser, kalter Schweiß über den Körper. Kurz gesagt Schüttelfrost. Dafür war es abber immer noch warm unter mir. Ich merkte wie ich unkontrolliert schnell atmete. Mein Kopf schmertzte. Da wurde die Tür(neben den Waschbecken war sie) auf die ich starrte aufgestoßen. Ich quiekte und kauerte mich noch enger zusammen. Dann sah ich auf. Es war nur Marilyn. Besorgt hockte sie sich vor mir hin. „Hey was ist los?"
Ich antwortete nicht. Ich konnte nicht. Ich konnte nur weiter zittern und... in Tränen ausbrechen.
Marilyn half mir auf die Beine. Sie sagte nichts dazu, dass ich total verschwitzt war. Auch nichts dazu, dass ich mir in die Hose gemacht hatte. Sie schob mich einfach aus dem Raum. Ich konnte immer noch nichts sagen. Sie brachte mich zu unserem Doppelbett am Fenster.
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Der Hauch des Todes
Mystery / ThrillerIch weiß genau, es war kein Traum, denn alle Beteiligten können es bestätigen. Es gab Momente in denen ich unfähig war mich zu bewegen. Dieser Blick... Als Lilly innerhalb kurzer zeit immer wieder einem seltsamen Mann begegnet, der sie scheinbar m...