Kapitel 2

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Vor einer Woche war ich auf dem Markt, also würde ich heute zu den Hufflepuffs gehen. Auch wenn es mir im Herzen schmerzte, ich wollte gerne zu der neuen Familie. Etwas neues heißt für mich immer neue Menschen kennenlernen und auch neue Dinge lernen und darauf freute ich mich. Als wir gegen Mittag losritten, schien die Sonne und offenbarte einen blauen Himmel. Auch wenn es für den Winter sehr ungewöhnlich war, war weit und breit keine Wolke zu sehen. Mir gefiel dieses Blau, es war ein so reiner Farbton und obwohl ich mir noch nie Gedanken über meine Lieblingsfarbe gemacht habe, beschloss ich das sie blau sein muss.

*

Seit zwei Wochen lebte ich schon bei den Hufflepuffs und da sie so nette Menschen waren war ich meist fröhlicher als sonst zuhause  Wir lebten in einem prächtigen Haus und vieles war das Gegenteil, von dem was ich kannte und da ich schon immer aufmerksam war, bemerkte ich viele merkwürdige Dinge. Einmal die Sache, dass Zacharias an jedem Tag nur zwei Stunden arbeitete und trotzdem haufenweise Schmuck herstellte. Seine Frau, Millicent, war häufig verschwunden und erzählt nie, wohin sie geht und trotzdem ist abends immer ein warmes Essen gekocht, auch wenn es eigentlich niemand gemacht hat. Ich beschloss allerdings, dies zu ignorieren, da ich eventuell auch einfach zu Neugierig bin. Mr Hufflepuff hatte meiner Mutter zwar erzählt, dass ich viel arbeiten müsste, aber wirklich wahr ist das nicht, denn eigentlich verkaufte ich nur vormittags auf dem Markt und half nur manchmal Zacharias beim Verzieren von Ringen oder ähnlichem. Manchmal hatte ich ganze Nachmittags frei und diese nutzte ich, um mich mit Helga, der Tochter von den Hufflepuffs, anzufreunden. Ihre Augen waren so blau wie die ihres Vaters, jedoch hatte sie die leicht rötlichen Haare ihrer Mutter und sie war eine der nettesten Personen in meinem Leben, die ich kannte. Da ihre Eltern so reich waren, durfte sie zur Schule gehen, während ich arbeiten musste. Aber nachmittags erzählte sie mir, was sie in der Schule gelernt hatte und ich lernte auch vieles, ohne dass ich zur Schule ging. So kam es zu dem Gespräch, als es Mitte Januar war und gerade mit Helga ein paar Mathematikaufgaben gelöst habe: "Helga, ich weiß, dass das blöd klingt, aber habt ihr hier im Haus noch einen Diener? Jemanden, von dem ich nichts weiß? Weil manchmal passieren hier im Haus Dinge, die ich mir nicht erklären kann."
"Nein, Rowena, ich weiß nicht was du meinst, aber wenn du mich entschuldigst, ich muss jetzt gehen."
Ich wunderte mich darüber, aber kurz bevor sie ging warf sie mir noch einen Blick zu und ich sah in ihren Augen etwas wie Unsicherheit. Was soll das nur bedeuten? Sonst war sie doch immer viel netter...
Da ich mir dachte, dass Helga gelogen hat, versuchte ich die ganzen nächsten Wochen Auffälliges zu suchen und ein paar Sachen sah ich auch, wie z.B. eigenartige Münzen auf dem Tisch oder merkwürdige Äste die auf dem Fensterbrett lagen. Nach drei Wochen

Es war, sehr früh am Morgen und ich stand an der Treppe und guckte die Treppe herunter in die Küche und sah dort. Nun was war das ? Es sah aus wie ein viel zu kleiner Mensch, der nur mit einem Handtuch bekleidet war. Seine -oder ihre?- Haut war dreckig und faltig und der Kopf war noch komischer als der Körper. Es hatte lange Ohren und eine lange Nase und riesige Augen, doch anscheinend sah es mich nicht, weil es total auf das Essen, fixiert war. Das Essen... Es sah aus wie ein Frühstück... Macht der etwa gerade mein Frühstück? Igitt.
Doch meine Neugier war mal wieder zu stark, als dass ich jetzt in mein Bett gehen könnte. Also gehe ich zu dem Wesen hin und fragte es:
"Wer bist du?"
Es guckte mich mit seinen großen braunen Augen an und antwortete:
"Oh nein, sie dürfen mich doch gar nicht sehen. Nein. Nein. Nein."
Das war echt verwirrend, aber trotzdem fragte ich weiter;
"Sagst du mir jetzt, wer du bist?"
"Nein. Nein."
"Sagst du mir dann bitte, was du bist?"
"Das wissen sie nicht? Wieso nicht?"
"Kannst du es nicht einfach sagen?"
"Nein. Nein. Nein."
"Du sagst mir jetzt sofort, wer und was du bist!"
"Me-Mein Name ist Barry. Ich bin ein Hauself."
Dann blinzelte er mit seinem rechten Auge und... verschwand. Ich blinzelte auch einmal, um zu überprüfen, ob dieser Hauself wirklich nicht da ist. Danach sah ich mich um, und sah Millicent dort stehen, wo ich vorhin Barry zugesehen habe.
Oh nein, jetzt denkt sie, ich bin verrückt geworden.
Aber entgegen meinen Vermutungen, sagte sie: "Setz dich bitte an den Tisch und warte kurz. Ich hole Zacharias und Helga."
Verwirrt setzte ich mich und wartete.

Rowena Ravenclaw - Ihr Leben - Ihre GeschichteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt