Kapitel 1 - Das Aufeinandertreffen

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08:00 Uhr morgens. Mein Wecker klingelt, doch dieses mal drehe ich mich um und ignoriere ihn. Ich habe vergessen ihn gestern Abend aus zu machen. Verträumt gucke ich an die große Fotowand in meinem Zimmer. Hoffentlich wird heute ein guter Tag. In letzter Zeit haben wir ziemlich viel Stress zu Hause. Der Umzug, die neue Gegend und der Streit zwischen meinen Eltern macht mich fertig.

Langsam schiebe ich die dicke Winterdecke weg und stehe auf. Ein Blick in den Spiegel reicht mir, um zu wissen, dass ich aussehe wie ein Zombie. Ich drehe mich um und gehe aus meinem Zimmer raus. Im Flur kommt mir sofort mein Hund Ryley entgegen und will mit mir spielen. 'Jetzt nicht, Ryley' sage ich zu ihr. 'Später vielleicht'. Ich schlendere weiter in die Küche und mache mir eine Schüssel mit Conrflakes. Einen Blick auf mein Handy wage ich noch. Wie ich es mir gedacht habe. Keine neuen Nachrichten. Mittlerweile ist meine Schüssel wieder leer und ich stelle sie in die Spüle.

Ryley ist schon wieder bei mir und begleitet mich auf meinem Weg in mein Zimmer. Ich bürste mir die Haare, putze meine Zähne, ziehe mir etwas schönes an und schminke mich ein wenig. Als ich unten in den Flur komme, um mit Ryley raus zu gehen fällt mir Papas Jacke an der Garderobe auf. Anscheinend ist er in der Zwischenzeit, in der ich mich fertig gemacht habe, wieder von der Nachtschicht nach Hause gekommen. Ich nehme mir meine weiße Strickmütze und gehe mir Ryley raus. Wir gehen den gleichen Weg, wie jeden Tag.

Unterwegs, auf der großen Wiese, zu der wir immer gehen, seitdem wir hier wohnen, habe ich eine Idee. Ich mache Ryley ein Krönchen aus Blumen und setze sie ihr auf den Kopf. Anscheinend freut sie sich, denn sie ist sofort losgerannt und hat sie direkt wieder verloren. Als wir fast wieder zu Hause waren, sind wir an einem Jungen vorbei gelaufen. (Ich habe leider sein Gesich nicht gesehen, da ich auf Ryley achten musste, aber in dem Moment, in dem wir an ihm vorbeigelaufen sind, ist mir sofort ein angenehmer Geruch aufgefallen. Ein männlicher aber nicht zu starker oder zu 'alter' geruch) . Das einzige was mir noch aufgefallen ist, ist, dass er größer als ich war und anscheinend zu mir geguckt hat, denn Ryley hat angefangen zu bellen und sie bellt nie, außer, wenn jemand in unsere Richtung guckt, den sie nicht kennt. Es war, als wäre die Zeit stehen geblieben und nur wir zwei waren da.

Ich glaube, habe ich mich verliebt. Ich weiß zwar nicht wie er heißt, oder wie er aussieht, aber ich denke nur noch an den Moment, in dem wir uns begegnet sind...






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