Kapitel 8 - Verzweiflung

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Und schon wieder sind ein paar Tage vergangen, wie sie sonst auch immer verlaufen. Es sind typische Ferientage, an denen man niemanden Trifft und einfach Zuhause herum sitzt und sich langweilt. Dadurch,  dass ich ja noch niemanden aus meiner neuen Klasse kenne, kann ich auch niemanden nach einem Treffen fragen.

Nick hat sich seit dem Treffen.. ich meine.. nach unserem Kuss auch nicht mehr gemeldet.
Das war irgendwie klar. Ich meine, so war das bei mit bis jetzt immer. Ich lerne einen Typen kennen, in den ich mich verliebe, oder den ich einfach toll finde, dann treffen wir uns einmal und schwupps.. schon sehe ich ihn nie wieder.
Oh man.. Wieso kann ich nicht mal jemanden treffen, der nicht nach dem ersten Treffen abhaut und sich nie wieder bei mir meldet?
Und.. was mache ich denn immer falsch? Es muss doch an mir liegen.
Kann ich etwa nicht gut küssen, und er meldet sich deswegen nicht mehr bei mir?
Er hat doch meine Nummer...

Ihn als erste anschreiben will ich dann auch nicht, sonst schrecke ich ihn vielleicht nur noch mehr ab, und noch einmal verletzt werden will ich nicht...

-

Der ganze Tag vergeht, indem ich mich selber nieder mache und mir 10.000 Vorwürfe an den Kopf schmeiße, wieso er sich nicht meldet und, was ich alles falsch gemacht haben könnte...

Verzweifelt schaue ich auf die Uhr und merke, dass es schon 23:07 Uhr ist. Langsam und ziemlich müde trotte ich zu meinem Bett, in das ich mich einfach fallen lasse.
Ich Decke mich auch nicht zu. Heute nicht. Ich habe einfach keinen Kopf dafür.
Ein paar Minuten vergehen und ich bin schon fast eingeschlafen, als ich die Tür unseres Mercedes höre. Anscheinend haben sich meine Eltern wieder gestritten, denn normalerweise schmeißt man sie nicht so sehr zu.
Und schon höre ich das Geräusch des Motors, welches nach kurzer Zeit in der Ferne verschwindet.
Sowas ist für mich mittlerweile normal. Ich mache mir auch keinen Kopf mehr darum.
Während ich das Bild meines Bruders und mir betrachte und hoffe, dass er das alles mitbekommen hat, merke ich, wie Ryley sich langsam neben mich auf mein Bett legt.
" Na, Ryley? Wie war dein Tag so? ".
Vorsichtig legt sie ihren Kopf auf ihre Pfoten.
" hoffentlich - ".
Mitten in meinem nächsten Satz werde ich durch ein leises Geräusch unterbrochen und sofort wandert mein Blick zu meinem Fenster. Es scheint, als ob irgendwas gegen die dicke Glasscheibe prallt. Immer und immer wieder.
Ganz gemütlich schlendere ich dort hin,  um zu schauen, was das wohl sein kann.
Ich versuche verzweifelt zu erkennen, was sich da unten vor der Eingangstür abspielt.
Durch den Bewegungsmelder vor unserem Haus, schaltet sich das Licht ein und nun erkenne ich es.

Ich schaue nochmal zu Ryley und frage mich, ob das hier alles nur ein Traum ist.
Mein Blick wandert wieder zurück zum Fenster. Ich kann noch immer meinen Augen nicht trauen.

Es ist Nick, der verzweifelt kleine Steinchen an mein Fenster geschmissen hat!

Good Old DaysWo Geschichten leben. Entdecke jetzt