Schon wieder verschlafen

4.6K 187 44
                                    

Außer Atem blieb ich vor der Tür stehen, die zu unserem Klassenraum führte. Ich versuchte meine Atmung zumindest ein wenig zu normalisieren, während mein Blick auf das Handy-Display fiel. 8:10 Uhr. Fuck. Schon wieder 15 Minuten zu spät.
Ich ließ mein Handy zurück in meine Hosentasche gleiten, fuhr mir mit der Hand durch die Haare und klopfte anschließend zaghaft an die Tür. Es dauerte einige Sekunden, bis mir diese geöffnet wurde.
Vorsichtig betrat ich den Raum, um hinter mir die Tür wieder zu schließen. Alle Blicke waren auf mich gerichtet. Tobi, mit welchem ich die ersten beiden Stunden zusammen Englisch hatte, schüttelte lachend den Kopf. Er war mein bester Freund und kannte mich einfach zu gut.
Naja, jeder hätte sich denken können, dass ich derjenige war, der zu spät kommt. Das war inzwischen schon fast zur Gewohnheit geworden, seit ich alleine wohnte.

Ich war zwar erst 17 und einige hielten das für viel zu jung, um alleine zu wohnen, aber für mich war es das beste. Noch nie hatte ich ein sonderlich gutes Verhältnis zu meinen Eltern gehabt, weswegen ich kurz nach meinem 16. Geburtstag in eine kleine Wohnung am Stadtrand zog. Dort wohnte ich nun seit etwas über einem Jahr und mir gefiel es relativ gut. Geld bekam ich von meinen Eltern überwiesen, welche nicht gerade die ärmsten waren. Darum musste ich mir also keine Sorgen machen.
Mein vermutlich größtes Problem war, dass ich fast täglich verschlief. Da ich aber niemanden hatte, den es auch nur ansatzweise interessieren würde, sagten die Lehrer nichts dazu.

Apropos Lehrer. Dieser schaute mich nur genervt an. Mit einem einfach ,,Sorry, hab verschlafen" setzte ich mich auf meinen Platz neben Tobi.

Die Stunden zogen sich extrem in die Länge und beinahe wäre ich eingeschlafen. Doch zum Glück hatte ich Tobi, der mich immer wieder anstupste.
Dann, endlich, war das erlösende Klingeln zu vernehmen.
Total gelangweilt packte ich meine Sachen zusammen, verließ den Raum und machte mich auf den Weg zu unserem Biologiesaal.
Ich mochte Biologie wirklich, aber heute hatte ich einfach keine Lust darauf. Noch dazu saß ich immer alleine in der letzten Reihe. Ich hatte nicht viele Freunde, was mir eigentlich nichts ausmachte. Nur dass sie alle etwas anderes gewählt hatten als ich und ich deshalb oft alleine saß, fand ich nicht so toll.

Nach zwei weiteren langweiligen Stunden Unterricht, in denen ich mich allerdings am Unterricht beteiligt hatte, brachen die beiden letzten Stunden für meinen heutigen Tag an. Zu meinem Leidwesen war es Mathe. Eigentlich war Mathe gar nicht so schlimm, wie alle immer sagten, allerdings war ich nicht sonderlich gut darin.
So begab ich mich, mal wieder als letzter, ins Klassenzimmer und räumte lustlos meine Sachen aus.
Danach legte ich meinen Kopf auf den Tisch und machte die Augen zu.

Wenig später fiel die Tür zur. Schlagartig wurde es ruhig.
Ich blieb unverändert in meiner vorherigen Position. Es interessierte so oder so niemanden, ob ich am Unterricht teilnahm oder nicht. Mein Platz alleine in der letzten Reihe förderte die Einstellung der Lehrer.

Unser Lehrer begrüßte uns. Ich war schon darauf eingestellt, dass er direkt danach die Hausaufgaben, die ich natürlich mal wieder nicht gemacht hatte, ansprechen würde, doch dies geschah nicht. Er kündigte etwas, sehr wahrscheinlich für die anderen offensichtliches, an. Und das war, dass wir ab heute einen Referendaren hatten. Zuerst machte ich mir nichts daraus, da unsere Referendare bis jetzt immer unfähig waren.
Doch dann begann er zu sprechen.
Seine angenehm tiefe Stimme ließ mich hellhörig werden.
Dennoch blieben meine Augen geschlossen.

,,Hallo, ich bin der Tim Timolia und ich werde in den nächsten Wochen den Unterricht beobachten und teilweise auch selbst unterrichten."

Nun interessierte es mich doch, wie er aussah. Immerhin teilte ich ab heute mit ihm die letzte Reihe.
Also öffnete ich meine Augen und hob meinen Kopf. Kurz verschaffte ich mir einen Überblick, bevor ich meinen Blick zu dem neuen Referendar gleiten ließ.

Ich musterte ihn von oben bis unten.
Groß, schlank, kurze braune Haare, wirkt selbstsicher, strahlendes Lächeln und glänzende braune Augen.
Erst bei dem letzten Punkt meiner gedanklichen Musterung fiel mir auf, dass er mich ansah.
Irritiert blinzelte ich. Dann schaute ich schnell nach vorne an die Tafel und tat so, als würde mich der Unterricht wahnsinnig interessieren.

☆☆☆☆☆
Hej und willkommen ZU meiner neuer FF
Ich hoffe, dass ich mit dieser Story ein paar von euch glücklich machen kann *hust* BubbleteaLp *hust*

Eigentlich schreibe ich das nur, weil ich momentan unglaublich gerne LehrerxSchüler lese und keine mehr gefunden habe ¯\_(ツ)_/¯

Upload kommt unregelmäßig, wann immer ich Zeit/Lust habe

Ansonsten hoffe ich natürlich, dass es euch gefällt :)
☆☆☆☆☆

Ein Referendar zum Verlieben {STEXPERT}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt