Die nächsten Tage versuchte ich Herr Timolia so gut es ging aus dem Weg zu gehen. Mir war es irgendwie peinlich, was in letzter Zeit zwischen uns passiert war.
Er hatte sofort bemerkt, dass ich mich von ihm fernhielt. Immer wieder versuchte er mich anzusprechen, doch ich wich ihm aus.Nach ca. zwei Wochen, ich hatte Mathe und verstand wieder einmal rein gar nichts von dem, was mein Lehrer erklärte, nahm Herr Timolia die Chance wahr mit mir zu reden, da ich ja schlecht einfach aus dem Unterricht rennen konnte. Er holte sich also einen Stuhl und setzte sich neben mich. Mein Blick blieb stur auf dem Aufgabenblatt und ich versuchte mich auf die Aufgabe zu konzentrieren, was in Herr Timolias Anwesenheit alles andere als einfach war. Dieser schwieg lediglich.
Irgendwann hielt ich diese Stille nicht mehr aus und gab mich schließlich mit einem genervten Seufzer geschlagen. Meinen Stift legte ich auf das Blatt, danach drehte ich mich zu dem Referendar. Herr Timolia lächelte. Man sah ihm die Erleichterung an, dass er nun meine volle Aufmerksamkeit hatte und ich ihm zuhören würde.
Er schaute sich nochmal im Raum um, nur um sicher zu gehen, dass alle mit ihren Aufgaben beschäftigt waren.
,,Was ist los, Stegi?", fragte er mich schließlich leise.
Ich antwortete nicht auf seine Frage.
Er atmete tief durch, schloss dabei seine wunderschönen braunen Augen. Kurz darauf trafen sich unsere Blicke. Herr Timolia schaute mich durchdringend an, während ich versuchte kalt zu bleiben. Dies funktionierte auch für ein paar Sekunden, doch dann wurde mein Blick weicher.
Herr Timolia wusste, dass er soeben meine Fassade durchbrochen hatte. Ich unterbrach den Blickkontakt, indem ich wieder auf meinen Tisch schaute.
Herr Timolia setzte anscheinend gerade dazu an etwas zu sagen, als die Stimme meines Lehrers direkt neben uns ertönte.
,,Verstehst du schon wieder die Aufgabe nicht?"
Erschrocken glitt mein Blick nach oben. Beschämt schüttelte ich den Kopf. Die Situation war mir so unangenehm.
,,Wenn das so weiter geht, wirst du das Jahr nicht schaffen!", erklärte er mir mit einem scharfen Ton.
Darauf folgte ein niedergeschlagenes Nicken meinerseits.
,,Ich könnte ihm Nachhilfe geben."
Mein Kopf schnellte in Herr Timolias Richtung. Mit weit aufgerissenen Augen starrte ich ihn an.
,,Das ist vielleicht gar keine schlechte Idee. Am besten ihr fangt heute noch an!"
Mit diesen Worten drehte sich mein Mathelehrer um und ging weiter durch die Reihen.Nachdem der Unterricht beendet war, packte ich langsam meine Sachen zusammen und wartete anschließend auf Herr Timolia. Dieser kam mit einem breiten Grinsen auf mich zu.
,,Wann und wo?"
Ich klang etwas genervt, immerhin hatte ich keine Lust meine Freizeit mit Mathe zu verbringen.
,,Ich würde sagen zwei bis dreimal pro Woche. Die Tage darfst du dir aussuchen, ich bin da relativ flexibel. Allerdings kann es sein, dass du dann etwas warten musst, weil ich noch Unterricht habe."
Als Antwort erhielt er ein stummes Nicken.
Ein paar Sekunden standen wir uns schweigend gegenüber.
,,Also, hast du heute Zeit?", fragte Herr Timolia vorsichtig.
,,Ja, ich habe aber kein Geld dabei. Das würde ich Ihnen dann beim nächsten Mal geben."
,,Behalte das Geld. Mir reicht es schon, wenn du mich nicht mehr ignorierst."
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Ein Referendar zum Verlieben {STEXPERT}
FanfictionDas wird eine Schüler x Lehrer Geschichte. Stegi ist ein unbedeutsamer Schüler. Keiner interessiert sich für ihn, was allerdings auf Gegenseitigkeit beruht. Er steht jeden Schultag einfach nur durch, bis Tim zum ersten Mal in sein Leben tritt. Anfan...