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Einige Wochen später

Liam und ich hatten uns häufig gesehen. Manchmal in der Schule und manchmal hatten wir uns getroffen um zusammen auszugehen. Eigentlich wusste ich nicht wieso ich mit ihm abhing aber immer wenn wir uns begegneten, wurde alles plötzlich so leicht und meine Probleme schienen nicht mehr zu existieren. Ein komisches und dennoch unglaublich tolles Gefühl spürte ich jedes Mal wenn er mich ansah.

Ich habe ihm viel erzählt. Manchmal denke ich, ich habe ihm zu viel erzählt aber das kann ich jetzt eh nicht mehr ändern. Wir hatten uns sogar schon ein paar mal geküsst.

Das Schuljahr war schon zur Hälfte herum und langsam hatten die Schüler kapiert, das man mich besser in Ruhe ließ. Nur Liam sprach mit mir, was mir immer häufiger eifersüchtige Blicke von den Bitches brachte.

In zehn Minuten wollte Liam mich abholen den wir wollten gemeinsam ins Kino gehen. Ich hatte mich bereits fertig gemacht und ging nun in die Küche um ein Glas Wasser zu trinken. Dort begegnete ich auch Kyle. Dieser war überhaupt nicht begeistert davon, dass ich und Liam so viel zusammen machten. Größtenteils ignorierten wir uns wenn wir uns sahen.

Auf einmal klingelte es an der Tür und bevor ich das Glas abstellen konnte, war Kyle aufgesprungen und zur Tür gelaufen. Er öffnete sie, trat hinaus und zog die Tür hinter sich zu.

So schnell wie es ging, zog ich meine Schuhe an und machte mich danach auf den Weg nach draußen. Ich sah noch wie Kyle Liam irgendetwas zuflüsterte und dann ließ er uns allein.

"Hey",begrüßte ich Liam, der aber nur einmal abwesend nickte. Was hatte dem den ins Gehirn geschissen?

Wir setzten uns in sein Auto und fuhren zum Kino. Geredet wurde heute weniger als sonst und das fand ich irgendwie unheimlich.

*

Nachdem der Film vorbei war, gingen wir langsam nach draußen. Vor der Tür blieb Liam stehen und drehte mich so, das ich ihm in die Augen sehen musste. Sie strahlten Entschlossenheit aus. Kein Funken der Unsicherheit.

"Em wir müssen reden",fing er an und ich wusste das dieses Gespräch nichts gutes bringen würde.

Ohne auf eine Antwort meinerseits zu warten, sprach er weiter.
"Ich will mich nicht mehr mit dir treffen. Es reicht. Ich hab das jetzt über einen Monat durchgezogen. Es war nur eine Wette. Bitte geh jetzt. Wir werden uns demnächst erstmal nicht sehen und das will ich auch nicht. Du bist nichts besonderes",redete er weiter. Das ist doch wohl nicht sein fucking Ernst.

Auf einmal spürte ich meine Beine nicht mehr. Ich hätte es wissen müssen. Kein Mensch will etwas gutes. Alle glauben bloß an sich.

"Gut dann Bye",versuchte ich mit fester Stimme hervorzubringen und an seinem leicht überraschten Gesichtsausdruck konnte ich sehen, das es anscheinend​ geklappt hatte. Er musste nicht sehen wie mich diese Worte verletzt hatten. Ich hatte ihn an meine Wunden gelassen und er hatte sie noch weiter geöffnet.

Ruckartig drehte ich mich um und lief auf die Straße, auf der es mittlerweile angefangen hatte zu regnen.

Liam's Sicht

Als ich sie in den Regen laufen sah, konnte ich nicht glauben was ich gerade getan hatte. Ich hatte tatsächlich auf Kyle gehört und sie abgewiesen. Er hat mir klar gemacht das das mit ihr nicht geht und das es sie kalt lässt wenn ich ihr das so sage. Ich glaube wirklich, das ihr diese Worte nichts bedeutet haben. Sie sah so stark aus.

Ich hatte vorher schon überlegt ob ich Emily klarmache das das mit uns nichts wird. Sie war innerlich zerbrochen und ich war nicht der richtige für sie, obwohl ich sie so sehr mochte, dass es schmerzte wenn sie ging.

Während ich zu meinem Auto ging, schrieb ich Kyle eine Sms das ich es getan hatte. Bevor ich und Emily ins Kino gefahren sind, hat er mich erpresst und gesagt das ich aus unserer Gang fliege wenn ich die Verbindung zu Emily nicht unterbreche.

Es tat mir weh zu wissen, dass ich Sie die nächten Tage, Wochen und vielleicht auch Monate nicht viel sehen würde doch die Probleme die ich wegen Kyle bekommen würde waren einfach zu groß.

Dark GirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt